Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020

Das Wohnquartier FRML ist als Ergebnis eines Wettbewerbs an der Ecke Friesenring/Martin-LutherStraße im zentral gelegenen Kreuzviertel entstanden. Es handelt sich um eine qualitätvolle städtebauliche Arrondierung und eine anspruchsvolle Nachverdichtung. Trotz der hohen baulichen Dichte der Neubauten ist es gelungen, die Maßstäbe der geschlossenen Bebauung am Friesenring mit der zum Kreuzviertel gelegenen aufgelockerten, teils gründerzeitlichen Architektur hinsichtlich Volumen, Silhouette und Rhythmus zu verbinden und dabei zusätzlich noch einen gemeinsamen Wohnhof zu schaffen. Das Projekt geht in seiner gestalterischen Anmutung mit dem strukturgebenden geschlämmten Reliefmauerwerk sensibel auf die Historie des Ortes ein, denn auf dem Grundstück stand vorher die evangelische Versöhnungskirche aus dem Jahr 1963 in ähnlicher Materialität. Trotz des einheitlichen Duktus in der Gestaltung bewegen sich die Wohnungstypologien zwischen Geschosswohnungsbau, integrierten Stadthäusern und Doppelhaushälften. Gelobt wird die soziale und bauliche Durchmischung der Neubebauung: Ein Drittel der Wohnungen sind mit Mitteln der öffentlichen Wohnraumförderung geschaffen worden. Die aus dem städtebaulichen Kontext heraus entwickelte Kompaktheit der Bauten trägt überzeugend zu einer wirtschaftlichen Bauweise bei.