Neubau für die UmweltBank in Nürnberg

Die städtebauliche Figur entwickelt sich aus der Volumetrie der geplanten Blockrandbebauung und akzentuiert einen eindeutigen Hochpunkt, längsgerichtet zum Nord-West-Ring mit Ausstrahlung zur Bielefelder Straße.
Das zurückgeschnittene Erdgeschoß folgt dem Verlauf von Gehweg und Straße und nimmt richtig Bezug zur Treppenanlage aus der Unterführung.

Die unterschiedlichen Zurückstaffelungen des Baukörpers auf zwei Ebenen lassen jedoch einen sehr unruhigen Baukörper entstehen.

Über einen relativ knapp bemessenen Eingangsbereich entwickelt sich über die Geschosse eine großzügige räumliche Folge mit mehrgeschossigen Lufträumen und einer Vielzahl von Angeboten der Kommunikation und Interaktion. Mit der Zusammenlegung von Cafeteria und den Konferenzräumen auf einer Ebene und weiteren gemeinschaftlich genutzten Räumen wie Teammeeting und Erholung darüber entsteht eine gut bespielbare Mitte.

Das Café im Erdgeschoss liegt an der richtigen Stelle, es kann durchgesteckt auf beide Seiten wirken, ist jedoch etwas schal ausgefallen.
Der Biomarkt erfüllt alle Funktionen, die Anlieferung sollte jedoch näher definiert werden.
Die Büro-Regelgeschosse mit der seitlichen Lage der Treppenhäuser ermöglicht eine flexible Grundriss-Organisation und lässt vielfältige Möglichkeiten für die unterschiedlichen Büro-Welten zu. Einschnitte als Atrien sind räumliche Bereicherungen, könnten jedoch brandschutztechnisch schwierig sein.

Der Dachgarten im 5. Obergeschoss an der verkehrsreichen Straße mit räumlich eingeschränkter Nutzung wird in Frage gestellt.

Das Raumprogramm und die funktionalen Anforderungen sind grundsätzlich gut erfüllt, die vermietbaren Büro- und Sonderflächen werden jedoch teilweise über 20 % unterschritten.

Die wirtschaftlichen Kenndaten liegen im Vergleich aller Arbeiten unter dem Durchschnitt im günstigen Bereich, dazu trägt besonders das niedrige Gebäudevolumen bei und die Anordnung von nur 2 vertikalen Erschließungselementen.
Die Anforderungen des Brandschutzes sind erfüllt, der Fluchtweg über das Foyer im Erdgeschoss sollte überprüft werden.

Die Grundrisse des in Holz-Hybridbauweise geplanten Gebäudes sind in einem holzbaugerechten Raster entwickelt. Die gewählten Spannweiten lassen eine wirtschaftliche Konstruktion erwarten. Eine konsequente Weiterbearbeitung der Holzbaukonstruktion durch ein holzbauerfahrenes Planungsteam ist hierfür Grundlage. Die rückspringenden Sockelgeschosse erfordern eine raffinierte Abfangkonstruktion. Hierfür wird bedingt durch die großen Abstände durchgängig eine Stahlbetonkonstruktion notwendig. (Decke ü. 1. OG im Bereich des Eingangsbereichs)

Heizung über Konvektoren an der Brüstung ist in Ordnung, allerdings keine Kühlung möglich.
Es ist nicht erkennbar, wie das zentrale Lüftungssystem über Fassadenbrüstungen funktionieren soll.

Die Lüftungsflügel in der Fassade könnten in Teilbereichen schalltechnisch ertüchtigt werden, so dass eine ergänzende Fensterlüftung gut möglich wäre. Die Reduktion der Tageslichtnutzung durch die Fassadenausgestaltung sollte optimiert werden.
PV-Flächen auf dem Dach vorhanden, in der Fassade ist keine PV Nutzung möglich.

Die Gestaltung der Fassaden überzeugt durch ein lebendiges Spiel von senkrechten und waagrechten Lisenen und unterschiedlichen Anordnungen von Öffnungsflügeln.

Der gewählte Werkstoff Holz tritt wirksam nach außen und lässt eine identitätsstiftende Anmutung entstehen. Die sehr schmalen Profilierungen sollten jedoch in Bezug auf die Themen Haltbarkeit, Dauerhaftigkeit, die Erfüllung der Anforderungen aus dem konstruktiven Holzschutz überprüft und konkretisiert werden.

Zusammenfassend ist es ein guter Beitrag, der mit einem qualitätsvollen städtebaulichen Konzept die Anforderungen und Inhalte der Umweltbank als ökologisches Vorzeigeprojekt abbildet.