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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neuer Quartiersplatz der "Spinelli Barracks" in Mannheim

1. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Urbaner Stadtwald – der Name ist Programm. Die Verfasser setzen auf einen klimatologisch nachhaltigen, Schatten spenden, Niederschlagswasser aufneh-menden und homogen gestalteten Stadtraum. Sie setzen auf eine grüne und kühlende Mitte. Dies ist mit diesem Entwurf tatsächlich als Alleinstellungsmerkmal und quasi als Pilotprojekt für künftige Stadt-räume und Stadtplätze gelungen. Klimabäume unterschiedlicher Arten, Habitus und Farben bilden ein Blätterdach für vielfältige Nutzungsmög-lichkeiten für Aufenthalt und Begegnungen im Freien. Das Einstreuen von vielen Sitzmöglichkeiten im Lichten und im Schatten oder der spielerische Umgang mit Wasser aus Wasserdüsen zum Spiel und zur Abkühlung an Hitzetagen versprechen eine sehr hohe Aufenthaltsqualität für alle Generationen / AnwohnerInnen. Die Dichte der Baumstandorte wird jedoch vom Preisgericht hinsichtlich der schönen Sonnentage in den kühleren Jahreszeiten und unter Sicherheitsaspekten als kritisch betrachtet. Weniger – das Preisgericht sieht ein Quan-tum von ca. 20 % - wäre hier tatsächlich besser. Mehr Licht täte gut! Dadurch würde auch die zu starke Ach-senausbildung für die Straßenbahn entschärft werden, so dass ein homogenes Platzgefüge ohne Trassencha-rakter entstehen kann. Der Umgang mit dem Niederschlagswasser wird mit einer innovativen flächigen Wasserableitung über Rinnen, Hofabläufe in Baumrigolen über die gesamte Platzfläche geschaffen. Es wird nicht der Versuch unternommen, alles Wasser oberflächig und sichtbar abzuleiten, was technische auch große Probleme bezüglich einer Was-serqualität für das Spiel mit und am Wasser bringen würde. Daher wird der Ansatz der Trennung der gesamten Versickerung des Niederschlagswasser über den Platz verteilt – im Gegensatz zu den gestalteten dem Platz angemessenen Wasserdüsenspiel mit technischen Bau-werk - sehr begrüßt. Dies betrifft auch die spätere Wartung und Pflege von Wasseranlagen im öffentlichen Raum. Die Idee, den Platz von außen nach innen mittels veränderter Oberflächenversiegelungen von dicht nach of-fenporig abzustufen, ist eine bestechende Idee. Die Wassergebundene Decke in den temporären Wasseran-staubereichen muss jedoch hinsichtlich des Abspülens überdacht werden. Zudem schafft diese Idee, mit un-terschiedlichen Betonstrukturen zu arbeiten, ein starkes Identifikationsmittel zu dem genius loci – SPINELLI. Das Spiel mit dem Licht über abgehängte lampionartige Lichtelemente in Verbind mit dem Baumplatz als rah-mengebendes Platzelement verspricht eine gute Atmosphäre bei Dämmerung / Dunkelheit und schafft einen guten Übergang zu den rahmengebenden Fassaden. Die Verwendung von Stauden auf dem Platz wird kritisch hinterfragt. Insgesamt gibt das robuste Planwerk bereits deutliche Hinweis auf eine spätere Rubustheit des Platzes. Die Vorstellung ist groß, dass die Menschen sich den autofreien und barrierefreien Platz später sehr gut aneignen können und werden. Der Beitrag ist eine sehr gute und Antwort auf die gestellte Aufgabe und scheint zudem im Vergleich der Ar-beiten in einem finanziell annehmbaren Rahmen zu liegen.