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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neuer Quartiersplatz der "Spinelli Barracks" in Mannheim

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Bamberg Architektur

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit basiert auf zwei wesentlichen Entwurfselementen, Wasser soll dabei als Thema erkennbar sein. Zum einen wird das Oberflächenwasser über eine begrünte Versickerungszone in eine Wassermulde gelei-tet. Überschüssiges Wasser soll gespeichert und über ein Pumpsystem der Vegetation wieder zugeführt wer-den. Die Unterhaltung des Systems scheint dabei aufwendig und kostenintensiv. Zum anderen schlagen die Verfasser*innen ein Klimadach vor, das das Element Wasser erlebbar werden lassen soll. Über ein filigranes Dach soll Wasser gesammelt und an wenigen Stellen als ‚Vorhang‘ auf die Fläche geleitet werden. Der Grundgedanke, Wasser modellhaft zu inszenieren, wird begrüßt. Die Ausbildung einer Wasserfläche mit Holzsteg, der keinen erkennbaren Anfang bzw. Ende hat, wird aber in Frage gestellt. Ob das Dach den ge-wünschten Effekt erzielt, wird bezweifelt. Das im Süden vor der Fassade des fünfgeschossigen Riegelgebäu-des verortete Dach ist städtebaulich zu hinterfragen, da es an Sonnentagen im Schatten des Baukörpers steht. Die gesamte Platzfläche ist homogen aus einem Pflasterbelag gestaltet, wobei die Fläche nicht bis an die Raum- bzw. Gebäudekanten fortgeführt wird. Damit entsteht ein Wegenetz um den Platz, das in der gewähl-ten Dimensionierung kritisch gesehen wird. Die Platzfläche wird durch zufällig verteilte Bäume geprägt. Die Anzahl der Bäume bei den sich ändernden klimatischen Bedingungen bewegt sich dabei eher an der unteren Grenze. Die unterschiedliche Formensprache der Bauminseln erschließt sich nicht. Positiv wird die Flexibilität des durchaus urbanen Platzes gesehen, auch der Einbau einer Tramtrasse zu einem späteren Zeitpunkt wird das städtebauliche Bild nicht stören. Insgesamt ein solider Wettbewerbsbeitrag, der aber nur teilweise Antworten auf die gestellte Aufgabe liefert. Schwächen in der städtebaulichen Struktur und nur punktuell vorhandene Aufenthaltsqualitäten lassen leider die Idee, Wasser im öffentlichen Raum erlebbar zu machen, in den Hintergrund treten.