Neubau eines Einkaufs- und Versorgungszentrums in Erfurt

Der Beitrag folgt der Grundintention, zwei Blöcke mit einer mittigen Ladenstraße und öffentlichem Charakter zu verbinden. Durch den Verzicht auf einen zusätzlichen Baukörper, der den Parkplatz abtrennt, entsteht ein relativ kurzer gut einsehbarer und nach Süden hin sich leicht öffnender Gassenraum.
Dieser endet allerdings unvermittelt an der Leipziger Straße mit der quer davon liegenden Haltestelle. Die Umlenkung auf die städtebaulich relevante Kreuzung an der Greifswalderstraße gelingt nicht. Auch in der Gegenrichtung entsteht keine einladende Umlenkung aus der Kreuzung in den Passagenbereich hinein, die Unterschneidung ist zu schwach. Dem Anspruch, über diese Wegebeziehung dem dahinterliegenden Schulzentrum und einem Wohngebiet mit 800 Einwohnenden städtebaulich schlüssig an die Leipziger Straße anzubinden, wird die Arbeit damit trotz der insgesamt sorgfältigen Durcharbeitung leider nicht gerecht.
Wohltuend wirken die beiden viergeschossigen Gebäude entlang der Leipziger Straße, die die Ecksituation schön betonen, dies allerdings zum Preis reiner Flachbauten auf der rückwärtigen Grundstücksseite insbesondere zum Schulareal hin. Die architektonische Grundhaltung ist Stadtraum angemessen und gut vorstellbar. Die Einlenkung und Anordnung der Einzelhandelsflächen ist rational und flexibel. Der große Vollversorger ist allerdings nur vom rückwärtigen Parkplatz aus zugänglich, sodass für die autoorientierte Nahversorgungs-Kunden die Ladenstraße nicht aufgesucht werden muss. Die nicht einhausbare Anliefersituation scheint problematisch und kollidiert mit der Erschließung der Stellplätze.
Insgesamt ein gut ausgearbeiteter Beitrag, der die städtebauliche und architektonische Zielvorstellungen jedoch nicht in ausreichenden Umfang