Städtebauliches Konzept für Seelze Süd / 4. BA

Der stadträumliche Rand nach Norden und Osten erfüllt sinnvoll die Schallschutzfunktion. Die aneinandergereihten u-förmigen Hofbebauungen, ermöglichen den Wohnungen den Bezug zum südlichen Landschaftsraum. Die Anordnung von Sport- und Bewegungsräumen im Anschluss an die vorhandenen Kleingartenanlagen findet ebenfalls Zustimmung. Den Quartiersplatz neben der Ausrichtung auf den Lebensmittelmarkt und ergänzenden Nutzungen auch zum Landschaftsraum zu öffnen, ist ein vielversprechender konzeptioneller Ansatz. Auch die Anordnung von Quartiersgaragen statt Tiefgaragen findet gute Resonanz. Der großzügige Grünraum im Süden des Baugebietes besitzt eine große Prägnanz und überzeugt beim ersten Blick. Diese großzügige Wirkung wird allerdings nur erreicht, da der Grünraum auch aus privaten Freiflächen besteht, die der angrenzenden Bebauung zugeordnet sind. Eine solche Zuordnung von großen Freiflächen zu Reihen- und Doppelhäusern widerspricht dem flächensparenden Prinzip des Reihenhauses, wird den Erwartungen der Reihenhausinteressenten nicht gerecht und stößt auf erhebliche Vermarktungshemmnisse. Die Doppelerschließung im Norden ist zu überdenken, die Shared Space-Erschließung der beiden Bebauungsfinger im Süden erfordert einen hohen Flächenverbrauch und ist mit seinen vielfältigen Knicklinien für einen Linienbus nicht sinnvoll. Insbesondere die zusätzliche Erschließung für die 2. Reihe macht den Gesamtaufwand der Erschließung unwirtschaftlich. Zudem produziert diese Anordnung sozialräumliche Konflikte, da die Erschließung der Reihen- und Doppelhäuser die Privatsphäre der davorliegenden Wohnbebauung beeinträchtigt. Der hohe Grünanteil ist ein großes Handicap für eine wirtschaftliche Standortentwicklung.