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Award / Auszeichnung | 06/2020

Licht.Raum.Mensch. VELUX Architekten-Wettbewerb 2020

Die Kita Karoline Goldhofer liegt in der ehemaligen Parkanlage des Stifter-Anwesens

Die Kita Karoline Goldhofer liegt in der ehemaligen Parkanlage des Stifter-Anwesens

Kita Karoline Goldhofer

DE-87700 Memmingen

Nominierung

heilergeiger architekten und stadtplaner BDA

Architektur

Alois Goldhofer Stiftung

Bauherren

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Güttinger Ingenieure

TGA-Fachplanung

IHW Beratende Ingenieure

Tragwerksplanung

Kettner & Baur GmbH

Energieplanung

Generation Licht

Lichtplanung

Ingenieurbüro Anwander - Arbeitssicherheit & Brandschutz

Brandschutzplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 06/2019

Projektbeschreibung

Das Konzept für die Kita entspringt der in ihr angewendeten Reggio-Pädagogik. Hier ist Wiederverwenden des Gebrauchten ein wesentlicher Wert. Dieser wird für die Kinder in der Architektur der Kita erfahrbar. Dafür wird das alte Wohnhaus der Stifterfamilie weitergenutzt und dessen Bestand aktiviert.

Die drei Gebäudeteile des alten Wohnhauses werden erhalten, freigestellt und unter einer neuen Hülle aus Polycarbonatstegplatten eingestellt. Die entstehenden Zwischenräume sind Raumerweiterung für die Kitafunktionen und Element des nachhaltigen Energiekonzepts. Die neue Hülle ist Kollektor von Licht und Energie. Sie erlaubt, die Bestandswände ungedämmt und als historische Schicht zu erhalten. Das Energiekonzept ist kybernetisches Zusammenspiel von Raum, Konstruktion und Gebrauch. Durch die Einsparung von „grauer Energie“, Baustoffen und einer CO2-Reduktion, die bereits heute das Klimaziel 2050 erfüllt, werden die Stärken des Bestands und des Gebrauchten auch im Sinne der Reggio-Pädagogik für den Klimaschutz aktiviert.

Das Konzept des Wiederverwendens und Aktivierens ist erlebbar: Materialität und Details des Bestands bleiben wie vorgefunden. Ergänzte Konstruktion ist sichtbar roh. Neue Möbel vom Schreiner unterstützen den Gebrauch des Alten.

Die Kita sucht nach architektonischen Antworten auf die relevanten Fragen des Bauens: Wie nutzen wir Bestand und schonen Ressourcen? Wie reduzieren wir CO2 und gewinnen Raum? Wie wird Klimaschutz als Bereicherung erfahrbar?

Beurteilung durch das Preisgericht

Jurystatement:
Der Umbau einer Villa zur Kindertagesstätte zeigt uns, welches Zukunftspotenzial in der kreativen Aneignung des Gebäudebestands steckt. Im Wohnhaus, in der Garage und im Schwimmbad sind vielfältige Raumsituationen entstanden, die ihre Entsprechung in einer rohen, collagenhaften Materialverwendung finden. Mit seiner drastisch verbesserten CO2-Bilanz nimmt das Haus die Klimaschutzziele für 2050 bereits jetzt vorweg – und das mit einfachen konstruktiven Mitteln und ohne Rückgriff auf konventionelle Außenwanddämmungen. Durch das Haus-im-Haus-Konzept mit diaphaner Hülle haben die Architekten zusätzlichen, lichtdurchfluteten Bewegungsraum geschaffen und den Altbau neu in seinen grünen Umraum eingebettet. In der sonst dunklen Mitte des Hauses bilden modulare Oberlichtbänder eine ebenso notwendige wie stimmige Ergänzung des Tageslichtkonzepts.
Der Bestand scheint durch die neue Hülle hindurch

Der Bestand scheint durch die neue Hülle hindurch

Details des Bestands bleiben und das Ergänzte ist roh

Details des Bestands bleiben und das Ergänzte ist roh

Möbel vom Schreiner unterstützen den Gebrauch des Alten

Möbel vom Schreiner unterstützen den Gebrauch des Alten

Das Spielhaus macht das alte Schwimmbad erlebbar

Das Spielhaus macht das alte Schwimmbad erlebbar

Die Bestandsfassade umschließt mit der Hülle aus recycelbarem Polycarbonat den hohen Multifunktionsraum

Die Bestandsfassade umschließt mit der Hülle aus recycelbarem Polycarbonat den hohen Multifunktionsraum

Die transluzente Hülle prägt die Atmosphäre in den Raumerweiterungen

Die transluzente Hülle prägt die Atmosphäre in den Raumerweiterungen

Die Kita folgt dem Geländeversprung und formt hier den zweigeschossigen Multifunktionsraum

Die Kita folgt dem Geländeversprung und formt hier den zweigeschossigen Multifunktionsraum

Überlagerung von alten und neuen Schichten

Überlagerung von alten und neuen Schichten

Spielen zwischen den alten Bäumen und auf der großzügigen Wiese

Spielen zwischen den alten Bäumen und auf der großzügigen Wiese