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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2020

Errichtung eines Bürogebäudes in der ICE City Ost in Erfurt

Ausßenperspektive

Ausßenperspektive

Engere Wahl

JSWD Architekten

Architektur

Wenzel + Wenzel Freie Architekten PartmbB

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

Gruner GmbH, Köln

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Zur städtebaulichen Idee
Das neue DB Gebäude in der ICE-City in Erfurt stellt einen wichtigen Baustein in der Gesamtentwicklung des Areals dar. Es vermittelt städtebaulich zwischen der nördlich gelegenen Krämpfervorstadt und dem neu entwickelten Areal um den Kulturbaustein Zughafen.
Die eigenständige Form des neuen Gebäudes funktioniert dabei sowohl in den nächsten Jahren als solitärer Baukörper als auch darauffolgend als wichtiger, urbaner Baustein des neuen Quartiers. Zur Planstraße C und zur Querspange wird das Gebäude in einzelne Köpfe aufgelöst, welche in ihrer Maßstäblichkeit die Größe bzw. Breite der gründerzeitlichen Häuser in der Raiffeisenstraße aufnehmen. Zu den Planstraßen D und E präsentiert sich das Gebäude mit seinen Stirnseiten, wobei auf der Südwest Ecke des Baufelds ein kleiner Eingangsplatz mit der Möglichkeit einer Vorfahrt ausgebildet wird. Dieser Platz bildet hierbei die Hauptadresse des neuen Gebäudes und damit auch die Hauptadresse des Nutzers DB an dem Standort.
Den historischen Gebäuden auf der gegenüberliegenden Seite wird durch ein Herunterstufen des 6 geschossigen Gebäudes auf 5 Geschosse Rechnung getragen.
Ein weiterer Eingang für mögliche Fremdmieter wird über einen Einschnitt in das Gebäude an der Süd-Ost Ecke ausgebildet. Hierbei wird die im Bebauungsplan vorgegebene Unterschneidung des Straßenraums zur Sicherstellung des Sichtfelds für Busse logisch in die Planung mit einbezogen.
Auch den übrigen Vorgaben des Bebauungsplans wird Rechnung getragen. Auf der Nordseite werden die Einschnitte zur Planstraße C mit berankten Gitternetzen geschlossen. Neben der hierdurch entstehenden besonderen visuellen Qualität der Höfe trägt die „lichte grüne Wand“ der, durch eine Baulinie geforderten, geschlossenen Bebauung Rechnung.
Dem ebenfalls im Ideenteil zu bearbeitenden Baufeld Süd kommt eine wichtige Funktion im städtebaulichen Gesamtgefüge des Areals zu. Die Bebauung wird in zwei Gebäude aufgeteilt. Entgegen den städtebaulichen Vorgaben schlagen wir vor, dass westliche Gebäude als moderaten Hochpunkt auszuführen. Hierdurch wird insbesondere das DB Gebäude verortet und den beiden geplanten Hochpunkten weiter westlich der Planstraße A ein städtebaulicher Gegenpol gebildet. Durch die Fuge zwischen Hochpunkt und östlichen Gebäudeteil auf Baufeld Süd wird der neue Vorplatz des DB Gebäudes direkt an die zentrale Achse der Planstraße A angebunden und zusätzlich eine direkte Beziehung zum Kulturbaustein Zughafen gebildet.

Zur Gebäudestruktur
Das Gebäude trägt in seiner baukörperlichen Form insbesondere den Vorgaben der DB an eine neue Arbeitswelt Rechnung. Die an der Mittelachse gegeneinander versetzte Doppelkammstruktur bildet hierbei einen spannungsvollen Wechsel zwischen Baukörper und qualitativ hochwertigen Freiräumen. Eine mittlere Magistrale verbindet die einzelnen Büroeinheiten in den einzelnen Köpfen in jeder Etage untereinander. Analog zur sich verjüngenden Form des Baufelds läuft die Magistrale nicht als gerade Achse durch die Regelgeschosse hindurch, sondern wird an jeder Büroeinheit über eine Aufweitung gegeneinander versetzt. Hierdurch wird die äußere Idee, das große Gebäude in maßstäbliche Einzelelemente zu zergliedern auch auf den Innenraum übertragen.
Die Höfe werden auf der Nordseite im Erdgeschoss voll bebaut und in den oberen Geschossen durch die vertikale grüne Wand geschlossen. Die Höfe auf der Südseite werden bis auf das Straßenniveau heruntergezogen. Sie bilden grüne Oasen für die jeweils dahinterliegenden Nutzungen und werden durch Grünstrukturen vom öffentlichen Straßenraum abgetrennt.
Die seitlichen Begrenzungswände der einzelnen Köpfe stehen nicht parallel zueinander und vermitteln damit zwischen der Lage der Planstraßen E und D.

Zur Funktion
Das Gebäude ist als multifunktional nutzbare, flexible Gebäudestruktur angelegt. In den Obergeschossen werden sämtliche geforderten Büroeinheiten abgebildet. Die Gebäudestruktur lässt hierbei auch in Zukunft eine flexible Trennung zwischen dem Nutzer DB und weiteren Fremdmietern zu. Im Erstausbau sind die westlichen fünf Köpfe der DB vorbehalten. Im weiteren Verlauf der Nutzung können weitere Gebäudeteile flexibel dem Großnutzer zugeschlagen oder abgetrennt werden. Die zentrale Magistrale in jedem Geschoss erlaubt es den Nutzern, jede beliebige Büroeinheit zu erreichen, ohne eine weitere Einheit zu kreuzen.

Kreuzungsfrei erschließbare Büroeinheiten in den Obergeschossen
In den einzelnen Köpfen wird jeweils eine Büroeinheit untergebracht. Das Achsmaß von 1,35 m und der Zuschnitt der Einheit erlauben die Ausbildung unterschiedlicher Bürostrukturen. Die dargestellte Aufteilung entspricht hierbei gemäß vorgegebener DB Arbeitswelt mit einem Anteil von geschlossenen Büroräumen und Open-Space-Bereichen. Die Winkligkeit wird jeweils in den Mittelzonen, in denen Archiv-/ Kommunikations- und Bürotechnikflächen untergebracht werden, aufgenommen.
Zwischen zwei Büroeinheiten befinden sich entlang der internen Magistrale jeweils die Erschließungskerne mit angeschlossenen Sanitärraumen auf der Nordseite sowie auf der Südseite gemeinschaftlich genutzte Team- und Meeting-Flächen mit Teeküchen und Besprechungsmöglichkeiten.
Lageplan

Lageplan

Foyer

Foyer

Modell

Modell