Award / Auszeichnung | 09/2020
Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 BDA Kreisgruppe Stuttgart - Mittlerer Neckar
©Brigida Gonzalez
Ansicht vom Nachbarhof
OS 66.1 – Energetische Sanierung und Austockung Wohn- und Geschäftshaus
DE-70182 Stuttgart, Olgastrasse 66/1
Auszeichnung
Architektur
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2015
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Aufstockungen sind ein beispielhaftes Mittel zur innerstädtischen Nachverdichtung. Die Sanierung und Erweiterung eines Mehrfamilienhauses aus den 1930er Jahren in einem Hinterhof des Heusteigviertels zeigt, wie eine gemeinsame Sprache aus Alt und Neu gefunden werden kann: Fenster, Treppen und Fassade enden nicht an der Traufe, sondern lassen das Dach buchstäblich zur fünften Fassade werden. Eine matte Haut umhüllt Außenwände und Dach und verleiht dem Gebäude einen monolithischen Effekt. Der Altbau wurde im Zuge der Aufstockung vollständig überformt und lässt im Zusammenklang mit den Bestandselementen einen neuartigen Hybrid entstehen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Innerstädtische Nachverdichtung in Form von Ausstockungen ist eine sinnvolle Antwort auf die drängende Frage, wie in urbanen Zentren zusätzlicher Wohnraum ohne Flächenversiegelung geschaffen werden kann. Das Sanierungs- und Aufstockungsprojekt OS66.1 überführt ein traditionelles Stuttgarter Hinterhaus aus dem Jahr 1930 formal und funktionell überzeugend ins 21. Jahrhundert. Zwei Geschosse aus Stahl und Holz wurden dem gemauerten Bestand aufgesetzt. Dabei formen die Architekten Alt und Neu durch eine monochrome lichtgraue Hülle zu einem monolithisch anmutenden Ganzen, wobei für die Mauerfassade Putz und fürs polygonal geformte Dachgeschoss eine dem Schwimmbadbau entlehnte Kunststoffhaut verarbeitet wurde. Bündig auf die Fassade gesetzte, aus der Orthogonale gerückte Fenster verstärken die Extravaganz; Rückgrat und einen handfesten High-Tech-Touch erhält der Bau im Gegenzug durch eine nach außen gelegte Stahltreppe als vertikale Erschließung. Mit vier Wohnungen und einem Büro setzt der markante Baukörper, der sich zur benachbarten Schule hin expressiv auffaltet, die Funktionsmischung des Bestandsbaus, in dem einst Modelleisenbahnen gefertigt wurden, fort. Der in den Untergrund des Hofes versenkbare Parklift schafft vier Autostellplätze –eine Lösung, die in der unter der Autolast ächzenden Stuttgarter Innenstadt hohen Nutzwert haben dürfte.
Die Architekten belegen mit dieser mutigen wie intelligenten Metamorphose das vernachlässigte Potenzial von Stuttgarts Hinterhöfen.
Die Architekten belegen mit dieser mutigen wie intelligenten Metamorphose das vernachlässigte Potenzial von Stuttgarts Hinterhöfen.
©Brigida Gonzalez
Ansicht vom Nachbarhof
©Brigida Gonzalez
Ansicht vom Hof
©Brigida Gonzalez
Ansicht vom Hof
©Brigida Gonzalez
BĂĽro
©Brigida Gonzalez
BĂĽro
©Brigida Gonzalez
Wohnung
©Brigida Gonzalez
Wohnung
©Brigida Gonzalez
Dach