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Nicht offener Investoren- und Planungswettbewerb | 10/2020

Entwicklung des Grundstücks „Schafweide“ in Mannheim

Ansicht von der Friedrich-Ebert-Straße

Ansicht von der Friedrich-Ebert-Straße

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

grabowski.spork architektur

Architektur

Die LandschaftsArchitekten. Bittkau-Bartfelder PartG mbB | Landschaftsarchitektur und Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

BIEN-RIES AG

Investor*in

Erläuterungstext

Wohnen am Neckar im Herzen Mannheims. Das Grundstück liegt in ebenso attraktiver wie städtebaulich prägnanter Lage im Stadtteil Neckarstadt-Ost nördlich der Mannheimer Innenstadt. Unser Entwurf sieht zwei getrennte Baukörper vor, zwischen denen sich ein privater Hof als Grünraum aufspannt. Neben Eigentums- und Mietwohnungen (70/30), die alle Bezug zum Neckar haben, wurden Flächen für eine Kita und einen Gastronomiebetrieb zu planen.

Entlang der nordöstlichen Grundstücksgrenzen schirmt eine geschwungene Blockrandbebauung das Grundstück zu den Straßenzügen ab. Zur Kreuzung wird die Gebäudeecke durch einen prägnanten Erker betont. Es entsteht so eine neue städtebauliche Torsituation an einer der wichtigen Stadteinfahrten Mannheims. Der zweite, kleinere Baukörper besetzt als Winkel die südwestliche Grundstücksecke. bildet einen Vorplatz zum Neckar, an welchem der Zugang zur Kita und die Gastro-Terrasse liegen. Zwischen den beiden Baukörpern entsteht eine großzügige grüne Oase mit Grünflächen und Bäumen, die den Bewohnern und der Kita einen geschützten Außenraum bieten.

Beide Baukörper erhalten helle Klinker- und untergeordnete Putzfassaden und stehen auf einer gemeinsamen Tiefgarage. Die Grundrisse der Wohnungen sind effizient und barrierefrei gestaltet. Balkone und Loggien orientieren sich zum Hof oder zu den ruhigeren Flächen im Südwesten.

Beurteilung durch das Preisgericht

In Referenz zur gegenüberliegenden Bebauung an der Straße Schafweide besetzt eine neue architektonische Einheit das Baufeld. Gegliedert in zwei lang gestreckte Bauten umschreiben diese mit eleganten Schwüngen einen klar lesbaren Block um einen einladenden grünen Hof mit einer deutlichen Öffnung nach Süden. Schlüssig wird an das Höhenspiel des SWR angeknüpft und mit einem schmalen Akzent im Nordosten und einer nachvollziehbar öffnenden Abstufung zur Platzkante ein subtiler Rhythmus in der Längenabwicklung erzeugt. Im Volumen erscheint der mit lediglich einer Wohnung akzentuierte Hochpunkt jedoch etwas kraftlos. Warum die Dachbereiche nicht mit Nutzungsangeboten versehen wurden, erschließt sich der Jury nicht.
Die das Haus dominierende Wohnungsnutzung ist mit klar besetzten lesbaren Bildern in zwar durchaus vertrauten, jedoch zugleich qualitätsvollen Ansichten gut ablesbar. Dezent betonen gut herausgearbeitet Hauszugänge und ein leichter Rücksprung in den Dachgeschossen die Teilgliederung des Hauses. Die öffentlichen Nutzungen liegen konzentriert zum Platz, wodurch die verkehrliche Andienung der Kita entspannt und das öffentliche Leben des Platzes belebt wird. Die gut durchgearbeiteten Wohnungsgrundrisse, meist als kompakte Vierspänner organisiert, lassen eine ansprechende Wohnqualität erwarten. Die Wohnungen öffnen sie sich fast alle mit gut nutzbaren Loggien zum grünen Hof oder mit weitem Blick in Richtung Neckar. Die fast ebenerdigen Wohnungsnutzung zur Straße hin werden insbesondere hinsichtlich der Einsehbarkeit und in Bezug auf die dortigen Emissionen kritisch gesehen.
Auch wenn die Kita im Innenraum gut strukturiert erscheint, werden die angedockten eingeschossigen Pavillons hinsichtlich ihrerer Wirkung im Garten kritisch diskutiert. Eine aus Kinderperspektive unnötige gefühlte Enge wird befürchtet. Von atmosphärischer Dicht zeigen sich die Freiflächen im Block, die in hoher vegetativer Fülle eine einladende Gartenwelt im stimmigen Zusammenspiel von privaten Gärten, Spielbereichen und gemeinschaftlichen Treffs entwickeln.
Der vorgeschlagene Klinker als Fassadenmaterial ist hochwertig und dem Ort angemessen.
Dagegen zeigen die Vorschläge zum ökologischen wie energetischen Konzept kaum zukunftsorientierte Ansätze. Der angebotene Wohnungsmix überzeugt, wenngleich die soziale Durchmischung im Block stärker ausgeprägt sein sollte. Auch wenn sich die Arbeit für diesen Ort in der Erscheinung vielleicht doch zu sehr an bereits bekannten Wohnungsbauten orientiert, so zeigt sie mit ihrer soliden und zeitlosen Durcharbeitung ein belastbares Konzept für die Arrondierung der Neckarstadt.
Lageplan

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Wettbewerbspläne

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Skizze Hofansicht

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