Award / Auszeichnung | 10/2020
Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 BDA Kreisgruppe Ostwürttemberg
©Brigida González
Haus am Albtrauf
Auszeichnung
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Wohnungsbau
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Fertigstellung: 01/2018
Projektbeschreibung
Trotz der beengten Grundstücksverhältnisse wünschen sich die Bauherren ein Haus mit viel natürlichem Licht. Es soll Großzügigkeit ausstrahlen, die Privatsphäre schützen und ein erweitertes Wohnen im Freien ermöglichen.
Das Ergebnis der Konzept -und Planungsphase ist ein Haus im Stil des klassischen Bungalows. Die Gebäudeform nimmt dabei fast die gesamte zulässige Fläche des Baufensters auf und hält auch zur Südgrenze hin nur den Mindestabstand ein. Um trotzdem viel Sonne ins Haus zu holen, wurden aus dem Gebäude unterschiedliche Volumina herausgeschnitten. Dadurch wird das Haus in kompletter Gebäudetiefe mit Südsonne belichtet.
Durch die Einschnitte entsteht eine offene, fließende Raumfolge mit Atrien und Loggien. Zusammen mit dem freistehenden Kamin gliedern sie die Hauptwohnbereiche in verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Qualitäten und unterschiedlicher Ausrichtung und Blickwinkeln. Dabei werden die Bereiche Essen, Kochen und Wohnen immer zwei- oder dreiseitig belichtet. Durch die versetzte Anordnung von Essen und Wohnen profitieren beide Bereiche von dem Blick nach Westen in die Natur.
Der Bungalow wirkt großzügig, auch weil der Garten Teil der Wohnfläche ist. Durch den Einbau von bodentiefen Fenstern entsteht ein nahtloser Übergang zwischen den Innenräumen und den teilweise überdachten Terrassen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten
Die Anordnung der Wohnräume auf einer Ebene ermöglicht ein barrierefreies Wohnen mit einfachem Zugang zum Garten aus allen Räumen. Im UG befinden sich lediglich Garage, Technik und Büro.
So offen sich das Haus Richtung Süden präsentiert, so geschlossen ist es nach Norden hin. Dort stehen in geringem Abstand 2 Einfamilienhäuser. Ein Atrium, geschützt durch Lamellen, erhellt den Eingangsbereich. Gemeinsam mit dem 2. Atrium auf der Südseite holt es die Morgensonne ins Haus.
Es wurde bewusst eine schlichte, einfache und reduzierte Formen- und Materialsprache gewählt. Diese bringt die Wirkung des natürlichen Lichts stärker zur Geltung und betont das Grün der Natur.
Beurteilung durch das Preisgericht
man sich spontan, wenn man das Haus am Albtrauf betritt. Denn schon im Eingangsbereich wird der Gast von einer japanischen Zierkiefer begrüßt, die im Haus zu
stehen scheint. Das erste Atrium im Haus am Albtrauf. Fast direkt am Wald auf einem schmalen, ursprünglich abschüssigen Grundstück steht es. Der Architekt hat durch Atrien, die aus einem einfachen rechteckig Baukörper an den Seiten herausgenommen wurden, die direkte Verbindung mit der Natur in der Umgebung geschaffen. Hat somit diese Natur und viel Licht in das Gebäude geholt. Auch der Bereich der Schlafzimmer wird mittels eines Atriums, in dem man einen Ahorn bewundern kann, elegant von Küche, Ess-‐ und Wohnzimmerbereich getrennt -‐ bleibt aber durch fast durchgehende bodenhohe Fensterfronten doch harmonisch
verbunden. Das Haus erinnert so an die Case Study Häuser, die in Kalifornien in den 50er und 60er Jahren entstanden. Freilich ohne Blick aufs Meer, schafft es auf einem nicht mal 10 Meter breiten Grundstück mit moderatem Flächenverbrauch auf einem Geschoss, den Eindruck von Leichtigkeit und Weite zu vermitteln.
Landschaftlich perfekt verzahnt mit der Umgebung lädt der Blick in die Natur der Ostalb überall beinahe zummeditativenInnenhalten ein.
©Liebel/Architekten BDA
Durch die Anordnung der Atrien und Loggien ent wickelt sich ein großzügiges Raumerlebnis, das aufgrund des beengten Grundstücks nicht zu erwarten war.
©Brigida González
©Brigida González
Essen und Wohnen sind versetzt zueinander angeordnet. So profitieren beide Bereiche vom Blick nach Westen in die Natur.
©Brigida González
©Brigida González
©Brigida González
©Brigida González
©Brigida González
©Brigida González
Atrien und Loggien belichten das Haus bis in die Tiefe. Zusammen mit dem freistehenden Kamin gliedern sie den Wohnraum in un- terschiedliche Zonen und sorgen für unterschiedliche Blickwinkel.
©Brigida González
©Brigida González