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Planerauswahlverfahren | 06/2019

Hirschfeld – Wohnen mit Weitblick in Wien (AT)

Schaubild

Schaubild

3. Rang

heri&salli

Architektur

Erläuterungstext

Es wurde eine Wohnanlage entwickelt, welche aktiv auf die umliegenden heterogenen Gegebenheiten und unterschiedlichen Qualitäten städtischen Lebens eingeht, diese aufgreift, verstärkt oder aber auch bewusste Gegenüber schafft.

Stadt, städtisches Leben bedeutet eine gewisse materielle Dichte zu erzeugen und trotzdem Teil der einer bewohnbaren Landschaft zu sein – auch wenn es selbstverständlich eine künstliche ist. Die Architektur, der bewohnbare Raum dient als Erweiterung des Freiraums.
Fußläufige Durchlässigkeiten abseits von den Haupterschließungen erzeugen eine Variabilität von Bauplatz- und Gebäudeübergreifenden Aufenthaltsszenarien.

Auf Grund der Orientierung der Wohnungen entsteht ein Wechselspiel zwischen starker Plastizität und einer durch die Bewohner sich anzueignenden Gerüstung der Freibereiche. Dadurch wird ein individuelles, lebendiges und bewohntes Erscheinungsbild der Gebäude verfolgt, welches sich erst über die Benützung selbst outet.
Terrassenartige Anlagen öffnen die Straßenräume, lassen Licht in das Wohngebiet und schaffen kommunikative Nachbarschaftszonen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Lösungsansatz wird weitestgehend unter Berücksichtigung der Bebauungsbestimmungen entwickelt. Dabei werden im nördlichen Bereich Bauplatz 1 mit drei Baukörpern unterschiedlichen Zuschnitts und Bauplatz 2 mit einem Baukörper vorgesehen. An der Gerasdorfer Straße ist Bauplatz 3 mit drei Baukörpern, wobei der östlichste ununterbrochen bis Bauplatz 4 entwickelt wird, vorgesehen. Eine Realteilung wäre aus diesem Grund nicht möglich. Die Anbindung des Bauplatz 1 an das öffentliche Gut kann über den Weg an der westlichen Grundgrenze Richtung Gerasdorfer Straße gesehen werden. Bauplatz 2 ist über die Esplanade an die Ruthnergasse an das öffentliche Gut angebunden. Der geforderte öffentliche Durchgang in Nord-Süd-Richtung kann dem Grunde nach funktional erkannt werden, ist allerdings gestalterisch nicht umgesetzt worden. Nahezu alle Baukörper sind mit zentral angeordneten, großzügigen Erschließungskernen, die sich als nach oben hin verjüngende Atrien präsentieren, konzipiert. Hier wird viel Fläche und Raum als gemeinschaftlicher Mehrwert angeboten, der die Flächenbilanz merkbar belastet. Dieses Mehr an Fläche wirkt sich generell auf die Volumetrie und die eher geringen Gebäudeabstände aus. Es entstehen zum Teil sehr knappe vis a vis Situationen. Die kleinteilig strukturierten Fassaden wirken der Massigkeit gut entgegen, was vor allem an der Gerasdorfer Straße im Hinblick auf das Gegenüber sehr positiv gesehen wird. Verstärkt wird dieser Effekt auch durch die geringe Gebäudehöhe dort. Nur der von Bauplatz 3 zu Bauplatz 4 durchlaufende Baukörper stört das Bild aufgrund seiner durchgehenden Länge. Der Zuschnitt der Wohnungen verspricht hohe Wohnqualität. Die Maisonetten in den Baukörpern entlang der Gerasdorfer Straße werden hingegen kritisch gesehen. Auf das Thema Weitblick wird im Entwurf nicht eingegangen. Insbesondere der Ausblick nach Norden hin von Bauplatz 1 ist aufgrund der gewählten Typologie stark eingeschränkt. Hinzu kommen auf Bauplatz 1 nach Norden hin angeordnete Laubengänge. Mit dem Überschuss an Erschließungsflächen und den aufwendigen Balkon- und Terrassenausbildungen wird die wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Projekts in Frage gestellt.
Schaubild

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Übersicht

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