"Lebensader LUX" in Hürth

Die prägende Linearität der Luxemburger Straße wird durch ein Band aus Baumpaaren gestärkt und zugleich durch eine Abfolge von Platzspangen rhythmisiert. Diese eher wenigen Bäume werden zudem auf der nur mit hohem Aufwand verlegbaren Leitungen belegten Straßenseite angeordnet. Ein steinerner und ein grüner Platz bilden zwei Platzspangen mit neuen Aufenthaltsorten, die durch ihre unterschiedliche Ausprägung zeitgemäß nutzbare Erlebnis- und Freizeiträume anbieten. Zwei schmale Platzbänder im Norden und Süden im Übergang zu den Kreisverkehren schaffen zusätzliche Fahrbahnquerungen und betonen die Zugänge in das Quartierszentrum. Der „Grüne Platz“ bildet einen wichtigen neuen Baustein innerhalb des innerstädtischen Freiraumsystems und fügt sich hier angenehm selbstverständlich und gut gestaltet ein. Der begrenzte autofreie Außenraum auf der Seite des Nahkaufs wird über die Straße hinweg mittels Flächen vor der AOK zu einem Platz erweitert. Der Platzraum wird zur AOK hin mit den wenig attraktiven Fassaden geschickt durch Bäume und Grünflächen begrenzt. Ein Pflasterband in der Fahrbahn unterstützt bei beiden Plätzen das Bedürfnis der Passanten nach sicheren und optisch wahrnehmbaren Querungshilfen. Leichte Versätze der Fahrbahnen im Bereich der Plätze vergrößern zudem die westlich schmalen Gehwegbereiche. Die Verkehrsflächen sind ausreichend dimensioniert. Die Materialität und Ausstattung sind angenehm zurückhaltend. Die gepflasterten Radwege werden jedoch kritisch gesehen. Die teilweise Ausweisung von Stellplatzflächen als Multifunktionsflächen wird begrüßt, allerdings werden lediglich 48 Stellplätze im Straßenraum vorgeschlagen. Die Arbeit überzeugt durch seine robuste und ruhige Gesamtkonzeption, die eine hochwertige neue „Lebensader Hürth“ erwarten lässt.