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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Neubau eines Mehrzweckgebäudes an der Dr.-Albert-Schweitzer-Schule in Vetschau/Spreewald

Engere Wahl

HEYDORN EATON

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einem masshaltigen, leichten Baukörpers erreicht die Arbeit eine ansprechende moderate Setzung im städtebaulichen Gefüge des Schulcampus. Das flache, kartesische Gebäude dominiert nicht, sondern setzt sich eher in den Dialog mit dem natürlichen Umfeld & Grünbestand.
Auf großzügige Art wird ein Vorplatz angeboten, der sowohl als Entrée für das gesamte Schulgelände als auch für den neuen Baustein fungiert. Auf dem Vorplatz wird auch ein Teil der nachzuweisenden Fahrradstellplätze angeboten.
Die Barrierefreiheit ist sowohl im Aussenbereich als auch im eingschossigen Gebäude gegeben.
Über zwei Seiten (Ost und Süd) werden die zwei wesentlichen Adressen formuliert, die öffentliche zum Vorplatz gen Osten, die schulinterne zur Aula zum Campusweg gen Süden.
Die Zulieferadresse ist separat im Norden über die Feuerwehrzufahrt angedient.
Die Abstandsfläche zum Bestand erscheint sehr klein dimensioniert und bedarf einer Prüfung.
Die Aula/Mensa erhält eine „Adresse“ zum Schulcampusinneren durch eine Terrasse als Erweiterung des Speisesaales nach aussen.(Freisitz)
Alle „Adressen“ werden durch plastische Vertiefungen in der Kubatur zum Ausdruck gebracht.
Das Gebäude ist klar strukturiert/segmentiert in Nord-Süd Richtung und bietet sinnfälligerweise die Hauptnutzungen ,
1. Aula-Nutzung zum Westen/Schulcampusinneren und
2. die Bibliothek zum Osten an
Zwischen beiden vermittelt ein himmeloffener „Lesehof“, der auch von den Funktionen Musikvereinsraum und Personalbereich zugänglich ist.
Die Anlage der Serving-Spaces (Küche, Lager, Technik, Stuhllager und Sanitärbereiche) ist insgesamt klar und schlüssig. Der Sanitärbereich kann problemlos optimiert werden im Hinblick auf eine Trennung der öffentlichen und der schulinteren Nutzer.
Hervorzuheben ist die Anlage der „durchgesteckten Bühne“, die sowohl von aussen als auch von innen erlebbar ist und dadurch den Aussenraum auf besondere Weise einbezieht.
Dieser offene Bühnentyp erweitert das Angebot an Kulturorten in der Stadt. Die Arbeit erscheint wirtschaftlich gut umsetzbar und plausibel.
Die vorgeschlagene Holzbauweise und Artikulation der Fassade wurde als leicht „unscheinbar“ und zu wenig raffiniert diskutiert. Die atmosphärische Anmutung der Räume kann in den bisherigen Darstellungen noch nicht ganz überzeugen.
Insgesamt liefert die Arbeit einen funktional wertvollen Beitrag, dessen Potentiale an Ausdruckskraft und innovativem Auftritt für den Schulcampus und die neuen öffentlichen Funktionen noch nicht ganz ausgeschöpft sind.