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Kooperativer 2-phasiger städtebaulichlandschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb mit landschaftsplanerischem und architektonischem Ideenteil im Dialogverfahren | 10/2020

"Zukunftsprojekt Hangweide" in Kernen im Remstal

1. Preis

Preisgeld: 23.075 EUR

UTA Architekten und Stadtplaner BDA

Stadtplanung / Städtebau

SIMA | BREER GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag teilt das zu überplanende Areal in drei Teilgebiete, die der Verfasser Schollen nennt. Die dazwischen liegenden Grünräume trennen und verbinden diese Gebiete mit ihrem unterschiedlichen und eigenständigen Charakter. Durch Ihre Gestaltung sind sie sehr indenditätsstiftend. Diese wiederum münden in den zentralen platzähnlichen Zentralbereich und bilden dadurch selbstverständlich die Mitte des gesamten Areals, die wiederum sehr geschickt an die Verbindung zur Bestandsbebauung und die „Grünfuge“ anschließt. Auch werden die äußeren Grenzen dadurch direkt an das Zentrum angebunden. Mit dem Vorschlag den ehemaligen Kanal zur alten Ölmühle wieder zu aktivieren gelingt es den Verfassern Wasser als attraktives Gestaltungsmittel realistisch in das Konzept zu integrieren. Gleichzeitig ist dies eine schöne Geste an die Geschichte des Ortes. Am zentralen Platz werden alle wichtigen öffentlichen Einrichtungen angeordnet,das sicher zur Belebung dieses Bereiches beitragen würde. Die zwei Quartiersgaragen liegen richtig an den Zufahrten zum Quartier. Die Verkehrsführung ist angemessen einfach. Der Vorschlag drei Bushaltestellen einzurichten ist nicht realistisch. Die räumliche Ausbildung der Straßenräume mit ihren Knicken und unterbrochenen Blickachsen und die Anordnung der Baukörper führen zu einer, der Aufgabe angemessen, Baustruktur mit einer erfrischenden architektonischen Vielfalt. Die Einrichtung des „Anna-Kaiser Hauses“ ist sehr geschickt in die neue Bebauungsstruktur integriert. Die Bebauung an der Südwestecke ist erschließungstechnisch etwas abgehängt. Ein sinnvolles „inneres“ Verkehrskonzept sollte darauf reagieren können. Die unterschiedlichen Gebäudetypologien und deren, eher zufällig erscheinende, Platzierung und Ausformung führt im Preisgericht zur Fragestellung ob nicht mehr Ordnung nötig wäre, oder ob noch mehr Vielfalt das Gesamtkonzept stärken könnte. Gleichzeitig wird auch die Frage gestellt, wie dieses in Planungsrecht überführt werden könnte um die architektonische Qualität zu sichern. Entsprechende Instrumentarien müssten mit entwickelt werden. Die Vorschläge zu ökologischen und ökonomischen Fragestellungen zeigen eine intensive Beschäftigung mit dieser Thematik und runden den positiven Gesamteindruck ab. Insgesamt ist der Projektvorschlag ein sehr guter Beitrag zu der gestellten Aufgabe, dem es gelingt eine Balance an Vielfalt, räumlich und architektonisch, zu generieren der dem Ort und der Region angemessen ist. Gleichzeitig würde ein robustes Grundkonzept entstehen, das bei einer Weiterentwicklung ausreichend Raum für Anpassungen und Verbesserungen ermöglicht.