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Nicht offener, einphasiger Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem, deutschlandweit offenem Bewerbungsverfahren | 11/2020

Temporärer Erinnerungsort KZ Columbia am Flughafen Tempelhof in Berlin

2. Preis / "Zeitspuren"

Holzer Kobler Architekturen

Architektur, Design

Erläuterungstext

Die in Teilen vergessene nationalsozialistische Vergangenheit des Flughafens Tempelhof soll mit dem Wettbewerb zur temporären Gestaltung des Erinnerungsorts KZ Columbia am Flughafen neue Sichtbarkeit erlangen und Anlass zur Auseinandersetzung bieten.

Das Projekt «Zeitspuren» lenkt den Blick vom Erdboden über den Hügel hinauf zu den imaginären Umrissen des Gebäudes, in dem das ehemalige Gefangenenlager untergebracht war. Aus dem abschüssigen Gelände am Rande des Tempelhofer Feldes ragt eine dunkle, hölzerne Struktur empor, verschwindet jedoch auf der Anhöhe in der Topografie des Ortes. Größer als die menschliche Gestalt, irritiert sie den Blick für jene, die sich vom südlichen Weg aus nähern und versperrt die freie Sicht auf den vormals freistehenden Hügel. Die Prägung des Ortes in Form des nachgebildeten Grundrisses, der auf einer Ebene verläuft und dadurch im südlichen Bereich 2,5 Meter Höhe erreicht, während er auf dem Hügel selbst als kniehohe Holzkonstruktion sichtbar wird, nimmt die Idee auf, die «Topographie des Terrors» nachzuzeichnen und sie zukünftigen Generationen kenntlich zu machen. Das Areal soll so zum erlebbaren Gedächtnisort werden, an dem eine konkrete Bezugnahme zum Vergangenen geschaffen wird, der jedoch aus der Gegenwart geformt ist.