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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2020

Neubau eines 5-zügigen Gymnasiums in Marzahn-Hellersdorf in Berlin

1. Preis

Preisgeld: 40.000 EUR

Hausmann Architektur

Architektur

kba Architekten und Ingenieure GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorliegende Arbeit überzeugt durch die eigenständige Übersetzung des Compartmentprinzips.
Das neue Schulgebäude orientiert sich, entsprechend der Auslobung, entlang der Erich-Kästner-Straße. Es wird ein langgestreckter Baukörper entwickelt, der die Sporthalle integriert, ohne die Grundrissstruktur der Schule zu beeinträchtigen. Durch die kompakte Lage auf dem Grundstück entstehen vielversprechende Außenräume. Es wird sehr positiv gesehen, dass die Struktur der Compartments von außen ablesbar ist. Die aufgelockerte Struktur des neuen Gymnasiums steht in einem angenehmen Kontrast zur angrenzenden, strengen Wohnbebauung und schafft eine freundliche Atmosphäre für die Schüler. Überzeugend ist die Transparenz des Erdgeschosses wel-che eine Verbindung zwischen Straße und Schulhof herstellt. Allerdings wird für die weitere Bear-beitung gefordert, dass Mensa und Mehrzweckraum barrierefrei erschlossen werden. Zwei Trep-penhäuser führen vom Foyer in jeweils zwei Compartments und erleichtern die Orientierung und Vernetzung sowohl in der horizontalen wie in der vertikalen Erschließung des Gebäudes. Eine bessere Erschließung der Fachräume Musik wäre wünschenswert. Aus der Anordnung der Com-partments ergibt sich die kammartige Gebäudetypologie, die ihren Abschluss mit der Sporthalle erhält und über die Ausformulierung der Dachlandschaft zu einer übergeordneten Figur zusam-mengefasst wird. Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre es wünschenswert, den Baustoff Holz in den Obergeschossen auch konstruktiv einzusetzen. Schulfunktional ist der Entwurf ein sehr gutes Bei-spiel für die Umsetzung des Berliner Compartmentmodells. Es sollte geprüft werden, wie einzelne gefangene Räume und insbesondere die Teamräume besser belichtet werden können.
Insgesamt ist die natürliche Belichtung in den Compartments besonders gut gelöst. Sichtbezüge nach außen und zu den anderen Compartments sind über die Terrassen möglich. Die Grundstruk-tur lässt eine große Vielzahl von Nutzungen von den Compartments erwarten.
Der Brandschutz ist in den Nutzungseinheiten gut gelöst, der zweite Fluchtweg erfolgt über Au-ßenterrassen und Treppen zum Freiraum. Die Arbeit überzeugt durch ihre hohe architektonische und räumliche Qualität.
Sportbereich:
• Krafttrainingsraum muss separate Umkleiden erhalten
• Geräteraumspange entsprechend der Vorgaben
• WC Anlagen konzentrieren
• Jugendraum braucht WC Anlage
• Kraftraum 3,5 m lichte Höhe notwendig
• Galerie sollte über volle Länge der Sporthalle gehen
• Außensport, Kugelstoßen und Gymnastik nicht kombinieren

Freiflächenkonzept
Die klare Formensprache der Außenanlagengestaltung wird begrüßt. Vielfältige Räume für Kom-munikation, Entspannung und Bewegung werden in langgestreckten Bändern organisiert und leiten geschickt in die südlichen Sportflächen über.
Die kleinen Lichthöfe stellen geschützte, eher introvertierte Rückzugsräume im Freien dar.
Die Nutzung des anfallenden Regenwassers der Dachflächen für die Bewässerung stellt einen gu-ten Beitrag zur Nachhaltigkeit dar, ist jedoch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit zu überprüfen.
Die barrierefreie Erreichbarkeit ist nachzuweisen und zu detaillieren.
Empfehlung des Preisgerichtes:
• Gebäudekubatur sehr groß, Wirtschaftlichkeit soll überprüft werden.
• Adressbildung nicht eindeutig
• Barrierefreiheit im Außenbereich