Nichtoffener Wettbewerb | 04/2020
Neubau eines Verwaltungsgebäudes für das Landratsamt in Rottweil
©h4a Architekten
Perspektive
3. Preis
Preisgeld: 30.000 EUR
h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
David Klug, Patrick Sandner, Philip Ledwoch, Vuong Khoa Tran, JiaBei He
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebaulich überzeugt die Arbeit durch eine gute Platzierung von 2 neuen Baukörpern entlang der Marienstraße. Ein 4-geschossiger Bauteil verschränkt sich mit dem 2-geschossigen Bestandsgebäude zu einem Winkel. Ein 5-geschossiger Teil schiebt sich über beide Gebäude und formuliert mit einem zurückspringenden verglasten Erdgeschoss und einem gut proportionierten Platz den Hautzugang. Beide Baukörper nehmen die Struktur des Bestandsgebäudes mit Innenhof auf, was der Grundrissgestaltung der Bürogeschosse guttut. Das südliche Bestandsgebäude wird in 2 Obergeschossen an richtiger Stelle angebunden. Durch die Situierung der 2 neuen Gebäude auf dem Grundstück entstehen neben dem Entree zur Königstraße gute Freiflächen zur Stadion-und zur Marienstraße, die miteinander verbunden sind und mit Bäumen bepflanzt werden sollen. Die Zu- und Ausfahrten der Tiefgarage zur Stadionstraße bleiben erhalten. Die nördlich davon gelegene Restfläche wird als Terrassengarten der Cafeteria genutzt. Die Grundrissstruktur ist klar und einprägsam. Die vertikalen Erschließungselemente wie Treppen und Aufzüge sitzen an den strategisch richtigen Stellen. Der Hauptzugang erfolgt von der Königstraße über ein angemessen großes Foyer, das sich l-förmig um die Aufzüge legt. Aus dem Foyer werden auf kurzem Weg alle Gebäudeteile erreicht. Leider gibt es in der Längsachse des EG´s 3 Gebäudesprünge, die in den Fluren zu unattraktiven parallel verlaufenden Treppen und Rampen führen. Im 1. Obergeschoss befinden sich weiter Beratungsräume für Besucher. Sie können über eine Freitreppe und Aufzüge aus dem Lichthof erreicht werden. Alle Funktionsbereiche liegen an den Gebäudeaußenseiten und verfügen damit über eine sehr gute natürliche Belichtung. Da die Büros und Besprechungsbereiche einbündig angelegt sind, dienen die Lichthöfe auch zur Attraktivierung der Flure. Im 4. Obergeschoss ist der Sitzungsbereich mit einem kleinen Foyer angemessen angeordnet. Er ist durch seine größere Geschosshöhe deutlich im Fassadenbild erkennbar. Nachteil ist, dass die gewünschte Verbindung von Sitzungsbereich und Cafeteria nicht berücksichtigt wurde. Durch die Fortführung des Prinzips der Innenhöfe mit einbündigen Funktionsbereichen entsteht eine ungünstige Flächeneffizienz. Dem gegenüber steht jedoch eine höhere Innenraumqualität. Die Fassaden werden durch ein Stützen- und Deckenraster bestimmt, die mit Stahlbetonfertigteilen verkleidet werden. Die Aluminium-Fensterelemente sind geschosshoch und hinter dem verdeckt liegenden Sonnenschutz angeordnet. Sie schaffen somit eine deutliche Tiefenwirkung. Die vorgeschlagenen technischen Anlagen zur Energieeffizienz erscheinen überdimensioniert und führen zu erhöhten Betriebskosten. Insgesamt ein städtebaulich überzeugender und grundrissmäßig gut funktionierender Entwurf, der vermuten lässt, im Kostenrahmen zu bleiben.
©h4a Architekten
Lageplan
©h4a Architekten
Grundriss Erdgeschoss
©h4a Architekten
Grundriss 1. Obergeschoss
©h4a Architekten
Ansicht West
©h4a Architekten
Ansicht Nord
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Ansicht Ost
©h4a Architekten
Schnitt