Baukünstlerisches Leitprojekt für das Quartier 17 in Graz-Reininghaus (AT)

Das Projekt gliedert sich in eine zweireihige Abfolge von jeweils 5 Punkt- und Atriumhäusern. Die erste Reihe rahmt das Quartier und seine Freiflächen entlang der Brauhausstraße, die zweite Reihe südlich versetzt entlang der Bahntrasse.
Der 8-geschossige Atelierturm im Norden mit seinem „Dach-Wäldchen“ überzeugt gestalterisch und in seiner Ausformung.
In Verlängerung der Parkpromenade kann mit der durchgehenden Raumkante ein nachvollziehbarer Bezug zum Reininghauspark und dem Quartier 5 hergestellt werden.
Der quartiersbezogene Freiraum mit Quartierspark, Spielplätzen und Vorplätzen zieht sich mit hoher Qualität in einem durchgehenden Band vom öffentlichen Platz im Norden bis hin zur öffentlichen Grünfläche im Süden durch.
Die differenzierten Freiräume zwischen den Baukörpern sind in der Lage die Bildung von Nachbarschaften zu fördern. Durch die Anordnung der Gebäude entsteht ein bandartiger, zentraler Grünraum, der sich mit dem öffentlichen Stadtwäldchen logisch verbindet. Die Differenzierung des Bandes erfolgt durch Gehölzpflanzungen, die unterschiedliche Atmosphären schaffen. Loggien bieten private Freiräume.
Als besonderes Plus hervorzuheben sind folgende Punkte:
1. Das differenzierte Bepflanzungskonzept
2. Die gut durchdachten Übergänge von privaten, halböffentlichen zu öffentlichen Freiräumen.
3. Die versetzen Baumreihen entlang des Weges der GKB, die Räume öffnen und den Anschluss des Quartiers an den übergeordneten Radweg erleichtert (Esplanade)
4. Die Ausbildung der Spiel- und Gemeinschaftsbereiche, die die Entstehung von Communities begünstigen
5. Die Überlegungen zur Nutzung der EG Zonen
Die Erschließung der einzelnen Baukörper mittels 5 - 8 Spännern scheint effizient und gut gelöst. Die Größe der Lichthöfe in den Stiegenhauskernen scheint zur guten Belichtung nicht ausreichend. Die Loggia/Balkonkombination wird positiv hervorgehoben.
Die Orientierung der Gemeinschaftsräume weg von den quartiersbezogenen Freiflächen kann nicht nachvollzogen werden.
Die Wohnungsgrundrisse sind nachvollziehbar und können mit den Freibereichen (Loggien) in den Eckbereichen überzeugen.
Die hohe Anzahl an Fahrradabstellplätzen entlang der Brauhausstraße und der GKB-Trasse ist funktional verständlich, kann jedoch gestalterisch nicht überzeugen.
Die innere Erschließung ist in den Darstellungen nicht entsprechend der Vorgaben nachgewiesen worden. Die Vorgabe einer einzigen zentralen Zufahrt für die Erschließung des gesamten Quartiers wurde nicht eingehalten.