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Offenes Planungs- und Investorenauswahlverfahren | 11/2020

Neue Wohneinheiten "Hundert Morgen" in Edingen Südwest

1. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

motorplan Architekten BDA

Architektur

Tröndle Wohn- und Gewerbebau GmbH

Bauunternehmen, Investor*in

Erläuterungstext

STÄDTEBAU

Das Baugrundstück liegt auf den ehemaligen Tennisplätzen im Umfeld der Parkanlage, der Kleingartensiedlung, den Wohnungsbauten am Starenweg und Hundert Morgen. Das Quartier ist weitestgehend verkehrsarm angelegt, die Mischung von Ein- und Mehrfamilienhäusern in unterschiedlichster Ausformung prägt das Wohngebiet. In diesem Rahmen soll auch das neue Ensemble aus vier mehrgeschossigen Häusern entstehen.
Die städtebaulichen Vorgaben aus dem Bebauungsplan werden eingehalten, wie auch die Vorgaben das Freiraumkonzeptes. Die vier einzelnen Baukörper werden leicht versetzt angeordnet. Hierdurch wird eine Aufwertung der entstehenden Wohnungen durch eine gute Belichtung und Privatheit erreicht, wie der Duktus der umliegenden Bebauung zitiert.


ERSCHLIEßUNG

Die vier Häuser sind entsprechend ihrer Größe als Zweispänner mit Penthouse geplant. Die Hauptzugänge liegen jeweils straßenseitig an der Spielstraße, alle Häuser haben einen Aufzug und somit alle Wohnungen barrierefrei erreichbar. Zwischen den beidseitigen TG Zufahrten und den jeweils sechs Besucherstellplätzen befinden sich überdacht Fahrradstellplätze sowie die Müllboxen. Eine öffentliche Durchfahrt durch das Plangebiet besteht nicht.
Im Tiefgeschoss sind großzügige PKW Stellplätze vorgesehen, diese sind laut Vorgabe der Ausschreibung von beiden Zufahrten aufs Grundstück erschlossen. Beiläufige Rampentreppen erleichtern den Zugang für die Radfahrer.


WOHNUNGEN

Der Entwurf beinhaltet zehn 3-Zimmer- und zehn 4-Zimmer-Wohnungen, sowie vier Penthouse 4-Zimmer-Wohnungen, davon können bis zu zwanzig Wohnung Barrierefrei gestaltet werden, von denen momentan sechs Barrierefrei vorgesehen sind. Alle Wohnungen sind entsprechend den Vorgaben des Wohnraumförderungsgesetzes geplant, sodass eine durchgängige Gleichwertigkeit aller Wohnformen erreicht wird, alle Wohnungen sind prinzipiell barrierearm ausgelegt.

Die 3-Zimmer Wohnungen verfügen über ein Tageslichtbad mit Badewanne und Dusche, sowie einem separaten Gäste-WC. Die 4-Zimmer Wohnungen verfügen über ein Tageslichtbad mit Badewanne und Dusche, sowie einem innenliegenden Bad mit Dusche. Die Küchen sind in die Wohnräume integriert, können aber bei Bedarf räumlich getrennt werden.
Ein Wasch- und Trockenraum kann bei Bedarf im Keller nachgewiesen werden. Jede Wohnung erhält einen großen Kellerabstellraum, sowie zusätzliche großzügigen Fahrradräume ggf. kleiner Werkstatt.


HIGHLIGHTS

Der Entwurf spielt mit den unterschiedlichen Perspektiven aus den Gegebenheiten des Umfelds. Der Blick wie die Ausrichtung aus den Wohnungen ist immer dreiseitig, erlaubt eine Aussicht in und über die Parkanlage bis das üppige Grün der Kleingartensiedlung. Ein besonderer Treffpunkt soll hierbei die interne Spielstraße werden, die von allen Bewohnern genutzt werden soll und den öffentlichen Durchgangsverkehr ausschließt.
Dem Zusammenkommen auf der Spielstraße, den zwei überdachten Fahrrad- und Müllstandplätzen, steht eine gegenseitige Ausrichtung der Freiflächen der Wohnungen zu Gunsten der Privatheit gegenüber.

KONSTRUKTION, MATERIAL- UND FARBAUSWAHL
Die vier Häuser sind in Massivbauweise aus verputztem wie mit Faserzementplatten verkleideten Porenbeton geplant, erhalten Holz-Aluminium Türen wie Fenster mit Dreifachverglasung die über Raffstoren den notwendigen Sonnenschutz und die Möglichkeit zur Lichtlenkung erhalten. Das farbliche Konzept sieht hier ein helles Eloxal für Türen und Fenster vor wie zwei wechselnde erdsandige helle warme Töne für die zwei Fassadematerialien. Die Dächer sind extensiv begrünt und erhalten PV-Anlagen.

ENERGIE – LEITGEDANKE

Ein innovatives Projekt, welches die Bedürfnisse einer nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft erfüllt, stellt hohe Anforderungen an die Energie- und Ressourceneffizienz eines Gebäudes im gesamten Lebenszyklus. Das zu entwickelnde technische Gesamtkonzept soll von der Reduktion des Energiebedarfs, von der Nutzung regenerativer Energiequellen sowie von der Nachhaltigkeit bei Erstellung und Betrieb bei gleichzeitig hohem Nutzungskomfort und hoher Flexibilität gekennzeichnet sein. Neben der Unterschreitung der ENEV, KfW 55 sind die wesentlichen Leitideen für die Realisation eines solchen Hauses: Bedarf minimieren Restbedarf effizient (möglichst regenerativ) erzeugen.

Wärme erhalten, Wärme effizient gewinnen
Die Gebäudehülle, die außen von innen und kalt von warm trennt, muss wärmetechnisch so dimensioniert werden, dass der Restwärmebedarf im Wesentlichen aus solaren und internen Wärmegewinnen gedeckt werden kann. Dieses Ziel kann nur mit geringen U-Werten der Konstruktion und mit einem sehr luftdichten Gebäude erreicht werden. Die Wärme wird über eine hocheffiziente Gasbrennwertheizung mit Wärmerückgewinnung hergestellt, KfW55.

Überhitzung vermeiden, Wärme effizient abführen
In Bereichen mit Fensterflächen ist ein effizienter, außen liegender Sonnenschutz, der immer auch regelbar sein muss, zur Reduzierung der solaren Wärmeeinstrahlung durch Fenster unerlässlich. Natürliche Belichtung muss immer möglich sein, wenn erwünscht und nützlich. Solare Überhitzung jedoch muss bei Tageslichtnutzung auf ein Minimum reduziert werden können. Da die Wärmeabgabe von Personen und Beleuchtung letztendlich nicht vermeidbar ist, muss innerhalb der warmen Jahreszeit ein effizientes Entwärmungssystem zur Verfügung stehen, welches mit natürlichen Wärmesenken arbeitet. Um dies zu erreichen, werden die Speichermassen des Hauses genutzt, um an warmen Tagen über eine Querlüftung, durch die Fensterflügel, mit Hilfe der niedrigeren Nachttemperaturen die massiven Bauteile als Entwärmungssystem zu nutzten. So kann sich eine Überhitzung nicht über mehrere Tage steigern.

Natürlich Lüften, effizient maschinell lüften
Dem natürlichen Lüften kommt wegen der hohen Nutzerakzeptanz ein immens hoher Stellenwert zu. Aus diesem Grund sind grundsätzlich die Räume mit zu öffnenden Fenstern geplant. Additiv werden für die innenliegende Bereiche mechanische Lüftungseinrichtungen vorgeschlagen.

Strom effizient nutzen, Strom dezentral gewinnen
Elektrischer Strom ist reine Energie und damit die wertigste Energieform. Aus diesem Grund muss die Verwendung von elektrischem Strom so effizient wie möglich gestaltet werden. EC-Motoren bei Ventilatoren, Hocheffizienzpumpen und effiziente Leuchtmittel garantieren eine effiziente Stromverwendung.

Tageslicht nutzen Kunstlicht optimieren
In allen oberirdischen Räumen kommt der Tageslichtnutzung die größte Priorität zu. Tageslicht erzeugt wesentlich kleinere Wärmelasten als Kunstlicht und ist kostenlos zu erhalten. Durch den Einsatz von Beleuchtungssystemen auf Basis von Halbleitern (LED) kann der Energiebedarf zum Beleuchten wirksam reduziert werden. Der Fensterflächenanteil mit dem variablen Sonnenschutz muss sorgfältig auf den Beleuchtungsstärkebedarf hin optimiert werden. Die geringe Gebäudetiefe ermöglicht es, auch innere Raumbereiche gleichmäßig auszuleuchten und dadurch deren Beleuchtungsstärke zu erhöhen.