modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Gestaltung eines Stadtparks auf einer ehemaligen Deponie in Rostock

2. Preis

friedburg & Co.

Landschaftsarchitektur

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

ifb frohloff staffa kühl ecker

Bauingenieurwesen

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Bewegen und Erleben
Mit dem großen „Panoramamove“ setzen die Verfasser*innen dem neuen Stadtpark seine Krone auf. Das große Rund drückt sich sensibel in den Hochpunkt der alten Deponie ein und schafft damit einen unverwechselbaren Ort, der elegant zwischen Geborgenheit und großzügiger Weite mit Blick auf die Stadt changiert.
Auch programmatisch setzt der Entwurf auf die Kraft der Konzentration von Nutzungen im und am Panoramamove; der Move ist Bewegung und fordert zur Bewegung heraus.
Hier scheint ein Ufo gelandet, das alles das mitgebracht hat was die Rostocker*innen von Ihrem neuen Park erwarten: Sport, Spiel, Begegnung, Miteinander im Café sitzen und immer wieder der einmalige Blick auf die Stadtsilhouette in der Ferne.
Neben den definierten Sport- und Spielflächen setzt das Konzept auch auf große Flächen, die der freien Aneignung dienen: Ob ich hier kicke, Baseball spiele oder den Drachen steigen lasse, alles bleibt den Rostocker*innen zu entscheiden.

Erschlossen wird die Parkskulptur durch zwei fein geformte, weit ausschwingende Wegeschleifen; zum einen den Fußgänger*innen vorrangig vorbehalten, zum anderen den Läufer*innen zugeeignet. Diese Loops erschließen die Eingänge am Dierkower Damm und verknüpfen diese mit dem Warnowrund. Der langsame Loop schwingt als Schleife am Warnowufer lässig über den Schilfgürtel; eine Treppenanlage ist Aufenthalts- und Aussichtspunkt direkt am Wasser.
Ebenfalls am Warnowrund angedockt ist die Open-Air-Bühne.
Mit der Konzentration auf den Move und die Loops gelingt es, alle weiteren Flächen großflächig unzerschnitten als großen, von Hainen, Baumgruppen und Wiesen geprägten, extensiven Landschaftspark zu erleben. Damit schafft es der Entwurf auch, zahlreiche Anforderungen des Natur- und Artenschutzes in ein überzeugendes Parkkonzept zu integrieren.

Als formal abgesetzt zum Landschaftspark ist der östliche Parkrand im Übergang zum Warnowquartier zu bezeichnen. Hier setzen die Verfasser*innen auf das Stilmittel der von bis zu vier Baumreihen überstandenen geradlinigen, den Speckgraben begleitenden Promenade. Es bleibt zu fragen, ob diese markante, scharfe, grüne Kante die angemessene Geste zum Übergang zwischen Stadt (WarnowQuartier) und Landschaft (Stadtpark) darstellt.

Insgesamt stellt der Entwurf einen sehr kräftigen und in Form, Gestalt und Programmatik überzeugenden Beitrag, für die Entwicklung des Stadtparks auf einem ehemaligen Unort, der Deponie, dar.
…insgesamt eine „runde“ Sache.