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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Gestaltung eines Stadtparks auf einer ehemaligen Deponie in Rostock

Teilnahme / 2. Phase

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Sackmann Payer

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

1. Leitidee und deren Schlüssigkeit
Die starke Leitidee der Biozönose, der Lebensgemeinschaft von Mensch und Natur in einem abgegrenzten Lebensraum, einem Biotop, ist erklärtes Programm und angestrebte Vision des vorliegenden Entwurfes. Eine Idee, welche passend zur Entwurfsaufgabe, eine gute Ausgangsbasis für das Areal bietet. Die Symbolkraft von Einigkeit und Synergie gelingt dem Verfasser jedoch nicht glaubhaft, nimmt er doch in Gänze die gesamte Fläche des Gesamtareals auf und überformt sie baulich. Natürlicher Bestand und gewachsene Kulturlandschaft werden dabei ignoriert und sind nicht Instrument planerischen Handelns.

2. Funktionale und räumlich-gestalterische Qualität der Daueranlage
Wohldurchdacht und der Topographie angemessen erschließt sich das Gelände durch ein variables Wegekonzept. Ihm angelehnt sind eine Vielzahl an Angeboten, welche Erlebnis, Erholung, Gemeinschaft und sportliche Freizeitaktivitäten generieren. Nicht immer lässt sich hierbei die Funktionalität und Gestalt der Angebote ablesen. Markant stellt sich die zentrale Lage des Gesellschaftsraumes dar, ein Volkspark als Sportpark. Aber warum werden Stelen als Abgrenzung verwendet?
Klinkermauern symbolisieren und markieren zudem Grenzen, was die Topographie nicht von sich aus erreicht.
Eine Schattenbildung wird nur durch das Kulturdach geboten, ansonsten sind sonnenexponierte Lagen vorherrschend.

3. Verknüpfung des Parks mit den umliegenden Gebieten
Gelungen zeigt die Entwurfsidee die Vielfalt an möglichen Biozönosen auf. In der Theorie! Der Verfasser spielt mit der Vielfalt an natürlichen und anthropogenen Räumen, welche durch die Typisierungen von Lebensräumen das Areal kennzeichnet. Eine Herausforderung für die Planung und zukünftige Bewirtschaftung des Areals.

4. Einbindung in den Landschaftsraum, Umgang mit dem Ort, Berücksichtigung der Umwelt-/Naturschutzbelange
Der Entwurf überformt und verändert die natürlichen und gewachsenen Gegebenheiten. Auch wenn Umwelt- und klimaschutzrelevante Themen gesetzt und beschrieben werden, so schafft es der Verfasser leider nicht ehrlich mit Idee und Wirklichkeit umzugehen. Eine Gestik, die als Attitüde wahrgenommen wird.

5. Erschließungskonzept
Parkeingang und Erschließung der Anlage sind logisch und nachvollziehbar gesetzt. Insbesondere der Marktplatz am nord-östlichen Eingang erscheint konsequent und gut gewählt.
Die Einordnung des westlichen Weges wird kritisch gesehen, greift er doch in den grundbruchgefährdeten Bereich ein.
Steganlage und Plattform erscheinen zu kompakt und überdimensioniert. Der planerischen Aufgabe des Schutzes von Uferzone wird damit nicht Rechnung getragen.

6. technische Realisierbarkeit
Gegeben

7. Flexibilität des Konzeptes
Gegeben

8. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Mit 42 Mio. Euro Bausumme übersteigt der Entwurf das festgesetzte Budget.

9. Eignung des Nutzungskonzepts für die Durchführung einer BUGA 2025
Ja