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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Neue Zweifeldsporthalle in Landkirchen auf Fehmarn

2. Preis

iproplan® Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper setzt sich aus drei Volumina zusammen: Dem eigentlichen Hallenkörper, den ihn dreiseitig umfassenden eingeschossigen Nebentrakt sowie einem eingeschobenen, eingeschossigen Anbau im südlichen Bereich. Als Besonderheit ist die offene, überdachte Arkade zu nennen, die sich an verschiedenen Gebäudeseiten anlagert. Die Arkade erscheint überinstrumentiert und bewirkt im Zusammenspiel mit der geschlossenen Südseite eine eindeutige Orientierung des Gebäudes in Richtung Parkplatz, was als grundsätzlicher Fehler gewertet wird.
Insgesamt nimmt das Gebäude einen relativ großen Grundstücksanteil in Anspruch und kommt dem östlich anschließenden Kindergarten von allen drei Arbeiten am nächsten. In südlicher Richtung wird eine Verlegung des Sportplatzes erforderlich.
Der Haupteingang befindet sich richtig gelegen an der Westseite, weitere Nebeneingänge sind an der nördlichen Seite für Zuschauer, Sportler und Verein vorgesehen. Die Hinführung zum Haupteingang erfolgt gegen die geschlossene Außenwand und dann über Eck. Die Wegeführung im Inneren ist logisch aufgebaut, lediglich die Anbindung des Vereinsheims erscheint etwas weitläufig.
Der Gebäudegrundriss ist funktional aufgebaut. Die Umkleiden und Geräteräume sind logisch angeordnet. Positiv wird die akustische Trennbarkeit beider Hallenhälften gewertet. Kritisch wird die Lage der Lehrerumkleide gesehen, die nur durch die offene Halle erreichbar ist. Die Ausgestaltung des Zuschauerraums ist nicht näher definiert, hier fehlen Aussagen zur Bestuhlung oder zum Schutz der Zuschauer.
Das Vereinsheim ist prinzipiell richtig positioniert, wenngleich die starke Trennung zur Halle kritisiert wird.
Die Materialwahl von Ziegel erscheint nachvollziehbar und schlüssig. Die Fassadengestaltung ist schlicht und funktional; die Ausnahme bildet die Arkade, die auch als Gestaltungsmittel hier fehl am Platz erscheint und eher bei einem repräsentativeren Gebäude zu erwarten wäre.
Der Entwurf weist einen relativ hohen Flächenverbrauch auf, was sich zum einen durch die Arkade, zum anderen aber auch durch einen hohen Verkehrsflächenanteil im Inneren erklärt. Zusätzlich führt die wenig kompakte Baukörperform zu überdurchschnittlich hohen Baukosten und hohen Folgekosten im Unterhalt.
Insgesamt ist der Entwurf gut durchgearbeitet, in wesentlichen Teilen aber überinstrumentiert und einer einfachen Sporthalle im ländlichen Bereich nicht angemessen.