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Einladungswettbewerb | 11/2020

Stephani-Ost / Quartiersentwicklung Neu Stephani in Bremen

3. Preis / Freiraum

eins:eins Architekten BDA

Architektur

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau

Fünf Wohngebäude bilden zur Weser hin eine alternierende Abfolge stehender und liegender Baukörper. Diese in der städtebaulichen Vorgabe angelegte Abfolge wird verstärkt und betont. Die Gebäude bestehen jeweils aus einem niedrigeren, parallel zur Weser stehenden Teil, und einem höheren Teil, der senkrecht zum Fluss steht. Dies ermöglicht eine bessere Belichtung der Höfe und des rückwärtigen Stadtraums. Diese Differenzierung begünstigt die Nutzung der niedrigeren Dachflächen als Dachgärten, und der höheren Dächer für Photovoltaik.
Jedes Gebäude erhält, entsprechend der unterschiedlichen Grundrisse und Erschließungen, eine individuelle Fassadengliederung. Rötliche Fassadenplatten aus mineralischen Baustoffen geben dem Quartier eine gemeinsame Färbung. Den Baukörpern werden innerhalb des Farbspektrums verschiedene Rottöne zugewiesen.

Gemeinschaftsflächen

Lebendige Hausgemeinschaften werden durch gemeinschaftlich genutzte Räume und Angebote gefördert: Jedes Gebäude erhält auf dem niedrigeren Gebäudeteil einen Dachgarten für alle Bewohner. Oben an den Kopfenden der drei höheren Baukörper werden weserseitig zweigeschossige Wintergärten vorgesehen. In diesen können auch Pflanzen überwintern, die von Frühling bis Herbst auf den Dachgärten stehen. Diese gemeinschaftlich genutzten Wintergärten grüßen abends als leuchtende Laternen über den Fluss. Laubengänge werden zu kommunikativen Orten erweitert.
In den Höfen werden kleinteilige Orte und Angebote zur Aneignung bereitgestellt.
Die Erschließung der Gebäude erfolgt von der Seite des Nachbarschaftsparks, und über die beiden äußeren Höfe. Die beiden mittleren Höfe werden von Erschließung freigehalten.

Nachhaltigkeit/Bauweise

Die gestapelten Strukturen und das leichte Fassadenmaterial der Gebäude antizipieren eine holzhybrid-Bauweise. Flexible, modular aufgebaute Grundrisse werden einer langfristigen, sich stets verändernden Nutzung gerecht. Die gezielte Verwendung von reversiblen, vorgefertigten Elementen sorgt für eine effiziente, ressourcenschonende und zugleich qualitative Bauweise mit hohem Recycling-Potential im Falle eines Um- oder Rückbaus. Die Gebäude können in der vorgesehenen Hybridbauweise in wirtschaftlichen Spannweiten errichtet werden. Tragende Wände, Schächte und TGA Stränge werden übereinander angeordnet. Es kommen sich wiederholende Fensterformate zum Einsatz. Die Differenzierung der Fassaden ist mit einfachen Mitteln umsetzbar.

Themenschwerpunkte der Häuser

Jedem der Gebäude ist ein anderer Nutzungs- und Themenschwerpunkt zugewiesen (beispielsweise Mikroapartments). Um die Vielfalt des Quartiers zu fördern, werden in jedem Haus Wohnungen mit variierenden Größen und Zuschnitten angeboten.

Haus 9 – Das urbane Haus
Das Erdgeschoss kann in bis zu vier Gewerbemietungen unterteilt werden, die den Quartiersplatz beleben. Ein Sicherheitstreppenhaus erschließt die sieben Wohngeschosse.

Haus 8 – Das Effektive Haus
Dieses Haus bietet schwerpunktmäßig kleine Apartments, die sich auch für temporäres Wohnen eignen. Ein Sicherheitstreppenhaus erschließt alle Wohnungen der Obergeschosse. Im Erdgeschoss sind reihenhausartige Maisonette-Wohnungen vorgesehen. Die einfache Schottenbauweise fördert wirtschaftliches Bauen mit hohem Vorfertigungsanteil.

Haus 7 – Das großzügige Haus
Die Wohnungen dieses Gebäudes sind großzügig geschnitten, neun Maisonette-Wohnungen sind über das Gebäude verteilt und bilden sich in alternierender Anordnung in der weserseitigen Fassade ab.

Haus 6 – Das Modulare Haus
Die Gebäudestruktur ist konsequent modular aufgebaut, sodass Einzimmerapartments bis hin zu großen Wohngemeinschaften abgeteilt und durchmischt werden können. Zwei Treppenhäuser sind durch einen Laubengang verbunden. Die Laubengänge sind von den Fenstern abgerückt. Statt Balkonen oder Wintergärten werden bereichsweise Aufweitungen des Laubengangs als kommunikativer Freisitz angeboten.

Haus 5 – Das vielfältige Haus
Die Geschosse dieses Hauses sind in insgesamt 67 Wohnungen mit sehr variantenreichen Grundrissen aufgeteilt. Die Erschließung erfolgt über zwei Sicherheitstreppenhäuser, die den beiden Gebäudeteilen zugeordnet sind.

Freiraumkonzept

Die halböffentlichen Wohnhöfe werden als üppig bepflanzte Gartenräume ausgebildet. Pflanzschollen mit einem Teppich aus standortgerechten Blütenstauden und Gräsern bilden die Grundlage, überstanden von großkronigen Bäumen und Obstgehölzen. Die privaten Gartenzonen der Erdgeschosswohnungen werden als Rasen- und Terrassenflächen ausgebildet. Sitz- und Spielbereiche gliedern sich an die grünen Inseln an. Ein verzweigtes Wegenetz bedient die vielfältigen fußläufigen Verbindungen innerhalb der einzelnen Höfe. Die Fahrradgaragen passen sich mit einem Polygonalen Dach und seitlichen Heckenwänden der gestalterischen Grundidee an. Den geforderten Obstgehölze wird pro Hof eine weitere Baumart, wie Schwarzerle, Sumpfeiche, Esche und Walnuss zugeordnet um einen eigenen Charakter der Höfe zu erzeugen. Niedrige Weidenpflanzungen geben den Sitz- und Spielbereichen zusätzlich eine räumliche Fassung.

Umwelt- und Klimaschutz

Die Wohnhöfe werden minimal versiegelt. Leitgedanke ist die Herstellung eines guten Mikroklimas für das Quartier und eine insektenfreundliche Pflanzplanung mit heimischen Baum- und Pflanzarten. Das anfallende Regenwasser der Oberflächen wird nach dezentral in die angrenzenden Pflanzflächen abgeleitet. Eine Kombination aus einer Mulden- und Rigolenversickerung nimmt das anfallende Regenwasser der nötigen Fassadenrinnen und Hofabläufe auf.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse Erdgeschoss

Grundrisse Erdgeschoss

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord