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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2020

Neues Stadtquartier an der Heinrich-Wieland-Straße in München

2. Preis

Preisgeld: 27.000 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

ah Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

Bobran Ingenieure

Bauphysik

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf reagiert in Maßstab und Körnung sensibel auf den städtebaulichen Kontext. In Höhe und Geschossigkeit werden die straßenbegleitenden Bebauungen entlang der Heinrich-Wieland-Straße und der St.-Michael-Straße fortgeschrieben und zu einer das Grundstück rahmenden und lärmschützenden L-förmigen Bebauung gefügt. Die Rhythmisierung und Gliederung der 3- bis 4-geschossigen Bebauung an der Heinrich-Wieland-Straße knüpft an die Wohnbebauung der GWG an der Bad-Schachener-Straße an und schafft somit einen gelungenen Übergang. Drei Punkthäuser im Binnenraum erlauben eine wohltuende Öffnung der Bebauungsstruktur nach Osten und Norden
gleichermaßen.
Hier befindet sich der Großteil der Wohnungen, die gefördert und frei finanziert gut durchmischt sind. In einer zwei Punkthäuser verbindenden Basis schlagen die Verfasser die Kindertagesstätte vor, die sich mit ihren Freispielflächen nach Osten zum Hachinger Bach hin öffnet. Die Büroflächen orientieren sich zur Heinrich-Wieland-Straße und bilden den notwendigen Lärmpuffer für die Wohnungen gegen den südlichen Gewerbelärm. Die Büroflächen sind in Aufteilung und Struktur flexibel nutzbar.
Die Verlagerung des Vollsortimenters in das erste Untergeschoss ist eine mutige und gleichermaßen kluge Entscheidung. Dadurch entstehen die notwendigen Freiräume in den Erdgeschosszonen für den Drogeriemarkt, die Anlieferung und ein Bistro, die sich in Fläche und Ausdehnung auf die darüber liegenden Nutzungen beschränken können. Eine direkte Anbindung an das Zwischengeschoss der UBahnhaltestelle Michaelibad ist denkbar.
Die Wohnungen verteilen sich sinnfällig auf die ost-west-orientierte straßenbegleitende Bebauung an der St-Michael-Straße und die drei VI-IX-geschossigen Punkthäuser, welche alle gut auffindbar vom Innenhof erschlossen sind.
Angemessene Baukörpertiefen und mehrseitige Orientierbarkeit lassen gut belichtete Wohnungen mit
hohem Wohnwert entstehen. Die vorgeschlagene Konstruktion in Holzbauweise stellt einen begrüßenswerten Beitrag zum nachhaltigen Bauen dar. Die Erscheinung der Fassaden zeigt sich selbstverständlich und unaufgeregt.
Insgesamt zeichnet sich die Arbeit durch ein hohes Maß an Sensibilität und Angemessenheit im Umgang mit dem städtischen Raum aus.