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Award / Auszeichnung | 10/2020

Hugo-Häring-Auszeichnung 2020 BDA Kreisgruppe Ulm - Donau - Iller

Anbau und Modernisierung Bischof-Sproll-Haus

DE-89073 Ulm, Olgastraße 137

Auszeichnung

Braunger Wörtz Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

HISTORIE
Das ehemalige Bischof-Ketteler-Haus aus dem Erbauungsjahr 1902 wurde ursprünglich als Amts- und Wohnsitz für den Bezirksamtmann erbaut. Nach teilweiser Beschädigung im Krieg und wieder ergänzt spendet es im Ensemble mit der Georgskirche seit Jahrzehnten Raum und Anlaufstelle als „Haus der Katholischen Kirche“.

RESTAURATION UND WERTIGE ANMUT
Bei der Sanierung und Neustrukturierung waren die Leitgedanken der behutsame, restauratorische Umgang mit der erhaltenswerten Substanz und die Schaffung einer wertigen Anmut aus dem Dialog von historischen und neuen Materialien, die über die reine, nüchterne Nutzung als Verwaltungsbau hinausgeht und für diesen Begegnungsgort einen angemessenen Raum bildet. Dabei wurde auch das historische Zugangsportal von Seiten der Olgastraße von inneren Verbauungen befreit und heißt mit dem neuen barrierefreien Aufzug nun alle Besucher herzlich willkommen.

HOF-ENSEMBLE
Im Innenhof wurde eine in den 60er eingesetzte Doppelgarage und Aufzug entfernt, die betroffenen Fassaden historisch wiederhergestellt und mit einem 1-geschossigen neuen Tagungsraum das Hof-Ensemble ergänzt. Bei der Gestaltung des Anbaus harmonieren die gestockte monolithische Betonfassade mit roten Natursteinzuschlägen und die bodentiefe Holz-Pfosten-Riegel- Konstruktion mit den Kunststeingewänden und den Holzfenstern des Bestandsbaus.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das ehemalige Bischof-Kettler-Haus wurde nach Beschädigungen im 2. Weltkrieg wie so oft nur notdürftig repariert und mit der Zeit immer unkenntlicher verbaut. Mit der Sanierung wurden diese Einbauten entfernt und dem Haus sein großzügiger Charakter wiedergegeben. Die Architekten führen die notwendigen Eingriffe sehr sensibel und sorgfältig aus. Ergänzte Treppengeländer, neue Türen und Böden sind erst bei genauer Betrachtung zu erkennen. Die eigene Handschrift bleibt bei aller gebotenen Zurückhaltung stets sichtbar. Der Neubau schließt behutsam das Geviert. Aus dem Altbau bekannte Materialien werden zeitgenössisch interpretiert und gekonnt gefügt. Die roten Steingewände finden im rot eingefärbten und gestockten Sichtbeton des Neubaus ihre Fortsetzung. Präzise gesetzte Fensteröffnungen geben einen gefilterten Einblick in den Saal. Die hohe Qualität der Innenraumgestaltung wird in den Außenanlagen fortgeführt. Durch die Sensibilität bleibt ein wertvoller städtebaulicher Typus erhalten und mit der Ergänzung um einen wichtigen zusätzlichen Begegnungsort erweitert. Die oft gestellte Bauaufgabe `Bauen im Bestand´ wurde hier vorbildlich gelöst.