Award / Auszeichnung | 09/2020
Architekturpreis Bochum 2020
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Die Innenhöfe bilden wichtige Aufenthalts- und Kommunikationsräume, die mit Regenwasserrückhaltung und extensiven Wiesen hohe ökologische Wertigkeiten besitzen.
Variowohnungen Bochum: Holzhybridbau - 258 neue Wohnplätze im Passivhausstandard
DE-44799 Bochum, Laerheidestraße 4-8
Auszeichnung
Architektur
Farb-Bau Prof. Friedrich Schmuck | Farbplaner
Design, sonstige Fachplanung
AKAFÖ Akademisches Förderungswerk
Bauherren
Hersteller
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Wohnungsbau
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Projektgröße:
11.700m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Fertigstellung: 03/2020
Projektbeschreibung
Die drei L-förmigen Gebäude werden jeweils von einem im Eckbereich platzierten außenliegenden Treppenraum erschlossen. Hieran gliedert sich ein 2-bündiger Gebäudeteil mit Ost-West ausgerichteten Wohnplätzen sowie ein 1-bündiger Gebäudeteil mit Südausrichtung an. Hierdurch entstehen drei zur Sonne ausgerichtete und zur 4-spurigen Universitätsstraße abgeschirmte Innenhöfe. Alle Wohnplätze sind barrierefrei und wurden in 1er, 2er und 4er Apartments organisiert. Je Geschoß steht ein zusätzlicher gemeinschaftlicher Wohn- und Arbeitsraumraum mit Küchennutzung zur Verfügung. Übergeordnet sind Gemeinschaftsräume als Lern- und Aufenthaltsräume vorhanden.
Zur Umsetzung großer Flexibilität und Umnutzbarkeit sowie einer zeitsparenden und qualitätssichernden hohen Vorfertigung sind die Gebäude als Hybridbau konzipiert. Ein Rohbau mit weitgespannten Spannbetonhohldecken auf Stahlunterzügen und Beton-Fertigteilstützen ermöglicht größte Flexibilität. Trotz der nach Landesbauordnung NRW (gleichlautend in allen Bundesländern) für die vorliegende Gebäudeklasse 4 notwendigen Brandklasse B1, schwer entflammbar, konnte Holz als kosten-günstiges und CO2 bindendes Material eingesetzt werden. Ermöglicht wurde dies durch eine entsprechende Befreiung auf Basis der seit 2005 in der Schweiz eingeführten technischen Baubestimmungen.
Nachhaltiges Bauen
Die nicht tragenden Außenwände als vorgefertigte Holztafelwände bewirken schnelle Bauzeiten bei höchsten Dämmstandards und eine CO2-Einsparung von über 400 t im Vergleich zu Massivbauweisen. Die kompakte Bauweise und eine gute Ausrichtung zur Sonne ermöglichten die wirtschaftliche Umsetzung eines Passivhauses. Zur weiteren Reduktion der Primärenergieaufwendungen wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Im Rahmen der DGNB Gesamtbewertung in Gold wird im Bereich der Ökologie mit einem Erfüllungsgrad von über 83% sogar die höchste Bewertungsstufe in Platin erreicht.
Um die innovativen Ansätze aus dem Förderprogramm Variowohnen zu dokumentieren, wurde die gesamte Planungs- und Bauphase wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Damit sollen übertragbare Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Reduktion der CO2 Emissionen durch Hybridbauweise mit hohem Holzanteil.
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Die Detailausbildung ermöglichte eine gerüstlose Montage der vorgefertigten Fassadenelemente ohne Nacharbeiten
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Die Holzfassaden konnten unter Bezugnahme auf schweizerische Baurichtlinien als Abweichung genehmigt werden.
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Ein gemeinschaftlicher Wohnraum mit Küche je Geschoss.
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Die Wohnplätze wurden in 1er, 2er und 4er Apartments organisiert.
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Hochwertige Einbaumöbel aus Holz schaffen eine behagliche Atmosphäre.
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Im Rahmen der DGNB Gesamtbewertung in Gold wird im Bereich der Ökologie die höchste Bewertungsstufe in Platin erreicht.
©Sigurd Steinprinz, Düsseldorf
Mit den Neubauten wird ein ehemaliges Bergbaugelände revitalisiert.