Errichtung einer Grundschule mit Einfachsporthalle im Oxford-Quartier in Münster

Prolog: Der Bildungscampus versteht sich als Raum der Aneignung, gleichzeitig bietet er einen Schutzraum für das immer wieder neu auszuprobierende "Lebenlernen" an. Die zweizügige Grundschule wird, gemeinsam mit dem als Bürgerhaus geplanten Uhrenturmgebäude und der Turnhalle, zum kulturellen Bau-stein am ehemaligen Exerzierplatz der Oxfordkaserne und schafft, die für die neue Nutzung notwendige Transformation der lustvollen Aneignungsfähigkeit.
Das Angebot mehrfach genutzter Räume und die zeitliche Ausdehnung des Schultags, führt zu einem intensiveren, aber auch selbstbewußteren Schüler-, Schülerinnen-Schule-Verhältnis. Die Schule wird vom „Lernort“ zu einem integralen Lebensbestandteil mit allen Facetten: Erfahren, Mitteilen, voneinander Lernen, Entspannen, Bewegen, Speisen, Wagen, Ausprobieren und vieles mehr. Mit dem begehbaren „Berg“ als Forum im Zentrum der Schule und des als Bühne vielfältig nutzbaren Musikraumes werden Räume angeboten, die Mut machen, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Stadt und Kubatur: Bei der städtebaulichen Einbindung folgt unser Entwurf dem Leitgedanken des Masterplans, in dem die zeilenförmigen Bestandsgebäude durch das Einstellen kubischer Solitäre ergänzt werden, wodurch vielfältige räumliche Beziehungen entstehen. Der Schulneubau versteht sich mit Ausbil-dung seines Obergeschosses als ein solcher Solitär, während das Erdgeschoss, eine landschaftliche, fast mittelalterlich anmutende Raumstruktur der Durchlässigkeit aufweist. Mittels dieser Zweiteiligkeit gelingt es die quartiersbedingten, städtebaulichen Ansprüche, mit Raumkanten bis zum Platzraum, mit den schul-organisatorischen, aber insbesondere auch den individuellen Ansprüchen der Kinder sinnhaft zu vereinen.
Erscheinungsbild: Der Schulbau wird als leichte schwebende Kubatur erlebt, die auf großen Findlingen zu schweben scheint. Das Obergeschoss wird in Holzbau-weise errichtet und erhält eine Holzverkleidung aus senkrechten Holzlamellen, die auch Lüftungsflügel zur natürlichen Belüftung verblenden. Die Fensterflächen erhalten eine Rahmung und Markisen als Sonnenschutz. Die Findlinge sind in Massivbauweise aus Stampflehm oder Ziegelmauerwerk angedacht. Die Treppen und Sitzstufen des Forums sind mit Holz belegt, alle Wände und Schrankwände des Obergeschosses sind aus Holz gefertigt, dies gilt auch für die Profile und Brüstungen der Verglasung zwischen den besondere Lernorten im Obergeschoss und dem Forum.