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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2020

Errichtung einer Grundschule mit Einfachsporthalle im Oxford-Quartier in Münster

Schulhof

Schulhof

Anerkennung

Preisgeld: 8.700 EUR

HAYNER SALGERT ARCHITEKTEN

Architektur

Friedrich Wittmann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der zweigeschossige Neubau der Grundschule für das neu entstehende Stadtquartier auf dem Gelände der ehemaligen Oxford-Kaserne in Münster-Gievenbeck bildet auf einem vergleichsweise kleinen Grundstück zwischen zwei denkmalgeschützten Bestandsbauten eine klare bauliche Kante zum angrenzenden Quartiersplatz aus und trennt so – dem städtebaulichen Konzept des Masterplans entsprechend – gleichzeitig die schulischen Freiflächen vom öffentlichen Raum.

Im Eingangsbereich des Holztafelbaus treffen diese zwei Bereiche im Schulforum aufeinander, das gleichermaßen als lebendiges Zentrum für interne und externe Veranstaltungen dient und die Verbindung zwischen EG und OG über eine großzügige zentrale Sitztreppe sowie mit dem angrenzendem Verwaltungsbereich und dem als Mensa in Teilen mitgenutzten Uhrenturmgebäude herstellt. Innerhalb der Lerncluster im Obergeschoss erzeugen die jeweiligen Erschließungsbereiche unterschiedliche Aufenthaltszonen mit kommunikativem Eigenschaften und Sichtbeziehungen durch ein hohes Maß an Transparenz im Übergangsbereich zwischen Nutz- und Verkehrsflächen.

Die Holzfassade betont die Eigenständigkeit des Neubaus und erzeugt einen spannungsvollen Kontrast zu den umgebenden Putzfassaden der Kasernengebäude. Die großformatigen Fensterfelder gliedern die Fassadenflächen auf zurückhaltende Art und der im Bereich des umlaufenden Fluchtbalkons im OG vorgesehene variable Sonnenschutz erzeugt je nach Tages- und Jahreszeit eine sich ändernde zweite Fassadenebene.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf wird als freistehender zweigeschossiger Baukörper zwischen das Uhrenturmgebäude und das Gebäude 30 gesetzt. An das Uhrenturmgebäude wird der Neubau durch eine zurückhaltende Überdachung angebunden. Die Höhenunterschiede im Gelände und zu der denkmalgeschützten Terrasse werden über Treppen und Rampen zum barrierefreien Zugang adäquat gelöst. Das Volumen nimmt die Raumkanten der umliegenden Bebauung auf. Durch einen Versatz im Volumen werden die unterschiedlichen Raumkanten verknüpft. Hierdurch wird das lange Volumen gegliedert. Zum Simonsplatz wird eine deutliche und passende Raumkante gebildet.

Durch die Tiefe des Volumens bleibt auf der Nordseite ein begrenzter Außenraum verfügbar. Die Spielflächen und Freiraumplanung ist skizzenhaft wiedergegeben, wobei Abmessung, Besonnung und Lage der Freiflächen kritisch beurteilt werden. Es ist fraglich, ob für den Außenraum eine für Grundschulkinder passende Aufenthaltsqualität erreicht wird. Bezüglich des Entwässerungskonzeptes werden Lösungen angeboten. Hierbei ist anzumerken, dass die notwendigen Abstandsflächen zum Gebäude 30 auf den Plänen nicht eingehalten wurden. Die Freifläche zwischen Platz und Schule wird als Fahrradabstellplatz genutzt.

Die Organisation der Grundrisse wird als positiv und passend für die Aufgabe beurteilt. Angemerkt wird, dass bei den Grundrissen das Potenzial bei der Multifunktionalität von Forum und Mehrzweckräumen nicht vollständig ausgenutzt wird. Mensa und Küche sind passend im Uhrenturmgebäude untergebracht. Im Erdgeschoss ist eine Optimierung der Erschließungsstruktur der Verwaltung möglich und wünschenswert.

Die Lösung für die Lernbereiche (Cluster) ist gut und überzeugend. Durch den umlaufenden Laubengang wird eine hohe Qualität erzeugt. Vor allem in den Sommermonaten können alle Räume durch die Positionierung des Sonnenschutzes noch natürlich belüftet werden. Außerdem wird es als positiv erkannt, dass man von den Unterrichtsräumen auch direkt nach außen gelangen kann. Die außenliegenden Fluchttreppen bieten eine einfache und sehr effektive Lösung für den Brandschutz. Die umlaufenden Laubengänge gliedern die Fassaden horizontal. Der außenliegende Sonnenschutz erzeugt ein der Aufgabe angemessenes Fassadenbild, das als leicht erfahren wird - Eine angemessene Lösung für die Funktion. Die Auskragungen der Laubengänge verschatten zudem die Südfassaden zusätzlich wodurch einer übermäßigen Erhitzung des Gebäudes in den Sommermonaten entgegengewirkt wird.


Aus ökologischer Sicht ist es als positiv zu bewerten, dass eine Holzkonstruktion vorgeschlagen wird. Auch wird ein alternatives Lüftungskonzept vorgeschlagen, wodurch die Raumhöhen reduziert werden könnten.

Die Sporthalle erscheint logisch gelöst wobei sich die Frage stellt, wie die Zwischenebene über den Umkleiden erschlossen wird.

Der Bruttorauminhalt erscheint als sehr hoch, da auch die Laubengänge mit berechnet werden müssen. An der Raumprogrammfläche ist jedoch zu erkennen, dass der Entwurf effizient mit den Flächen umgeht. Das Raumprogramm wird erfüllt.

Allgemein kann gesagt werden, dass die Arbeit eine passende Antwort auf die Aufgabe gibt, passend zur Funktion und Lage.
Modellfoto

Modellfoto

Lageplan

Lageplan

Ansicht Süd-Ost I Grundriss OG

Ansicht Süd-Ost I Grundriss OG

Fassadenschnitt I Fassadenansicht

Fassadenschnitt I Fassadenansicht

Modellfoto

Modellfoto