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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2020

Neubau eines Ladenzentrums mit Wohnbebauung und Familienzentrum in München-Neuaubing

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1. Preis

Preisgeld: 29.000 EUR

MLA+

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Studio M³Architektur und Urbanismus

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA und Stadtplaner PartGmbB

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einfügung

Stärkung und Erweiterung des Quartiersplatzes
Die bestehende Situation ist geprägt von für die Nachkriegszeit typischer lockerer, stark durchgrünter Wohnbebauung. Westlich der Einmündung der Riesenburgstraße in die Wiesentfelser Straße sind Gebäude mit öffentlichen Funktionen um einen kleinen Quartiersplatz konzentriert, der den sozialen Mittelpunkt des Quartiers bildet. Dieser Quartiersplatz wird aufgenommen, weiterentwickelt und bildet den Ausgangspunkt für die Entwicklung unseres städtebaulichen Konzepts.

Stadtplatz als neue Quartiersmitte
Durch die Anordnung der neuen Bauvolumen nördlich¬ der Wiesentfelser Straße wird der Quartiersplatz nach Norden über den Straßenraum hinweg erweitert und als kleiner Stadtplatz ausformuliert. Die bestehende Konzentration von öffentlichen Funktionen um den Quartiersplatz herum wird beibehalten und mit den neu hinzukommenden Funktionen ergänzt. So entsteht ein urbaner Stadtraum als neuer Akzent zur Stärkung der Quartiersmitte. Die öffentlichen Funktionen, Einzelhandel, Dienstleistungen und Familien- und Kinderzentrum bilden Adressen zu dem neuen Platz aus.

Reaktion auf den Verkehrslärm
An der Einmündung der Riesenburgstraße in die Wiesentfelser Straße und entlang der beiden Straßen wirkt Verkehrslärm auf das Grundstück ein. Gewerbliche und öffentliche Nutzungen sind um den Platz in der Nähe der Einmündung angeordnet. Die vor Lärm zu schützende Wohnnutzung ist weitgehend im Grundstücksinneren in kompakten Baukörpern angeordnet. Entlang der Riesenburgstraße ist ein flacher Baukörper mit durchgesteckten, bzw. Lärm-abgewandten Wohnungen platziert.

Volumen
Das vorgeschlagene Bebauung im Realisierungsteil ist aus einfachen, kubischen Volumen komponiert. Das neue Quartier fügt sich somit harmonisch in die bestehende, aus Punkt-, und Zeilenbauten bestehende Nachbarschaft ein. Gleichzeitig wirkt sie stark raumbildend und bildet präzise städtebauliche Ränder zur Wiesntfelser-, Riesenburgstraße und Quartiersplatz.

Einzelhandel
Der großflächige Einzelhandel (Supermarkt) ist im Erdgeschoss in einem großen, aber kompakten Baukörper organisiert. Er bildet einen Sockel für die darüber befindliche Wohnnutzung. Um eine „Rückseiten“-Wirkung zu vermeiden werden entlang der nördlichen und westlichen Fassade des Sockels die Verkaufsflächen durch Nutzungen abgeschirmt, die dem öffentlichen Raum zugewandt sind: Eingänge, Verwaltung und Personalräume, Fahrradparken für die Bewohner.

Wohnen
Die freifinanzierten Wohnungen sind in Punkthäusern mit zentralem Erschließungskern im Inneren des Grundstücks angeordnet. Die EOF Wohnungen befinden sich in einem schmalen Riegel entlang der Riesenburgstraße. Durch die Kombination von Wohnen und Einzelhandel im EG wird das große Volumen des Supermarkts städtebaulich integriert. Auf der Dachfläche des Supermarkts, die durch eine große Freitreppe an den übrigen Freiraum angebunden ist, entstehen Freiflächen für die Bewohner.

Familien- und Kindertageszentrum
Das Raumprogramm ist entlang einer diagonale Mittelachse geteilt: Kindertageszentrum / Familienzentrum+Verwaltung. Das Familienzentrum, als Treff- und Stützpunkt für viele Eltern, orientiert sich zum neuen Platze als aktiver Teil dieses urbanen Ortes.
Das Kinderzentrum orientiert sich zum Grünraum und erhält eine hochwertige und lebendige Außenspielfläche. Im inneren ist das Raumprogramm um zwei zentrale Verteilungsräume, hell, kommunikative, und flexible, organisiert. Die Verteilungsräume sind durch Nebennutzungen getrennt, können aber über ein zentrales Verbindungelement jederzeit zusammengeschlossen werden, für maximale Flexibilität, Kollaborationen, und um einen zweiten baulichen Rettungsweg herzustellen.

Gewerbe (Dienstleistungen)
Das Dienstleistungsgebäude ist als Punkthaus mit einem Zentralen Kern und flexibler Zone entlang der Fassade konzipiert. Dadurch entsteht in den Obergeschossen flexibel Nutzbarer Raum für Arztpraxen, Büros etc. In Erdgeschoss werden lebendige, öffentliche Nutzungen wie Cafes, und Restaurants platziert mit eigenständigen Zugängen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die stadträumliche Setzung ist bei diesem Entwurf hervorragend gelungen.
Inbesondere die Maßstäblichkeit und die starke Ensemblewirkung im bestehenden Umfeld zeichnen diesen Entwurf aus. Er besitzt die Fähigkeit, inmitten der Zeilen- und Punktbebauung der 60 er Jahre eine eigene räumliche Kraft zu entwickeln. Der Supermarkt liegt zentral am Wasserspielplatz mit einem Sockelgeschoss mit 1-3 geschossigen Aufbauten. Der sog. Wasserspielplatz, vermutlich der Hauptplatz im Realisierungsteil, ist kompakt und räumlich gut gefasst, er bezieht sich auf den Pocketpark im Bereich des Ideenteils. Die Kirche und deren sog. Stadtbalkon im Osten des Gebäudes wird durch den Platz aktiviert und findet seine gelungene Entsprechung in der differenzierten räumlichen Situation im Realisierungsteil. Der wichtige Mai-baum ist nicht eingebunden.

Drei weitere quadratische Kuben sind räumlich geschickt um kleinere und größere Platzbereiche platziert. Diese eignen sich gut für eine weitere Differenzierung zwischen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen. Eine weitere Vertiefung des Entwurfes ist allerdings dafür erforderlich.

Besonders positiv bewertet wird, dass durch das freistehende Gebäude und dessen öffentliche Nutzungen die Ecke Wiesentfelserstraße/ Riesenburgstraße belebt und betont wird. Hier ist auch der U Bahn Ausgang richtig platziert.

Die Wohnungsgrundrisse sind grundsätzlich differenziert und gut ausgearbeitet und besitzen großes Potenzial für qualitätvollen Wohnungsbau. Trotzdem sind etliche Wohnungsgrundrisse sind noch zu überarbeiten, da Wohnflächenobergrenzen überschritten sind. Der Entwurf hat zugleich die höchsten Wohnraumfläche. Die Fassaden wirken nüchtern, zu wenig spannungsreich und ohne eigenen gestalterischen Ausdruck.

Die Nutzungen sind im Bezug auf die Schutzbedürftigkeit ausgezeichnet situiert. Die abgeschlossene Funktionstrennung in den einzelnen 4 Gebäuden in Wohnen, Familienzentrum und Dienstleistung ist schlüssig und wird als großer Vorteil gesehen, sowohl für den Vermieter als auch für den Mieter. Das Familienzent-rum hat damit die Chance ein eigenes Gebäude zu nutzen.

Sowohl die Anlieferung als auch die Tiefgarageneinfahrt ist nach Osten zu dem reinen Wohngebiet mit den höchsten Anforderungen orientiert.

Der KfW-40-Standard ist umsetzbar; jedoch werden nachwachsenden Rohstoffe vorgeschlagen.
Gute Eingangssituation für das Familienzentrum und die Kita durch 2 getrennte Eingänge. Die Eigenständigkeit der Bereich Familienzentrum, Kindertageszentrum und Verwaltung ist gut herausgearbeitet und in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht. Die Grundrisse müssen an einigen Stellen noch überarbeitet wer-den. Anstelle Verteilerküchen wurden Küchenzeilen in den Gruppenräumen der Kita geplant. Die Küche des Familienzentrums ist im 2.OG nicht geeignet, diese ist wie im Raumprogramm beschrieben im EG anzusiedeln.

Zwischen den Baukörpern entstehen differenzierte, stimmig dimensionierte Freiflächen unterschiedlicher Qualitäten. Der Freibereich der Kindertagesstätte liegt geschützt von der Straße abgewandt im Norden des Gebäudes und schließt an die Parklandschaft der Wohnbebauung an. Auf der Dachfläche der Gewerbeeinheit liegen private und gemeinschaftliche Freiflächen. Die Platzfläche im Erdgeschoss spannt sich zwischen den Eingängen von Familienzentrum, Gewerbe, Dienstleistung und Zugang zum Nahverkehr auf und bildet die Verbindung zwischen Riesenburgstr. und Wiesentfelser Str. Der räumlich klar gefasste und gut proportionierte nördliche, urbanere Quartiersplatz geht nach Süden in einen grünen Stadtteilpark über. Die Querung der Wiesentfelser Str. erfolgt mittig durch einen Fußgängerüberweg. Der große überdachte U-Bahn-Abgang mit Fahrradabstellanlage wirkt an dieser Stelle eher trennend als verbindend und könnte weniger zentral angeordnet werden. Die neue Baumreihe entlang der Wiesentfelser Str. bildet einen wichtigen Bei-trag zur Umgestaltung in eine grüne Quartierstraße und sollte auch im Bereich der sonst eher zurückhaltend begrünten Platzfläche fortgeführt, bzw. durch Baumgruppen ergänzt werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und der sommerlichen Hitzeentwicklung entgegenzuwirken.

Am nördlichen U-Bahnaufgang besteht ggf. ein Konflikt mit der geplanten Tiefgarage. Die Lage das Aufgangs ist im Zuge der weiteren Planung anzupassen. Eine Trennung der U-Bahnanlage von der angrenzen-den Bebauung ist notwendig.
Perspektive

Perspektive

Blick auf den Quartiersplatz

Blick auf den Quartiersplatz

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Lageplan

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Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Schwarzplan

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Wettbewerbsmodell

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Piktos

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Modell

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Detailplan

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Detailplan Dachlandschaft

Detailplan Dachlandschaft

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Wohnen auf dem Einzelhandel

Wohnen auf dem Einzelhandel

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Schnitt

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