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Mehrfachbeauftragung | 12/2020

Neue Kita und Stadtteilhaus im Quartier Böckinger Strasse in Stuttgart

3. Rang

Freivogel Mayer Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die konzeptionelle Haltung die Begegnungsstätte Plus und die Kita als ein Ensemble zu entwickeln, überzeugt. Der Café Treff der Begegnungsstätte orientiert sich richtiger Weise an die Verlängerung der Roigheimer Straße und stärkt die zentrale Quartiersanbindung.

Die Flächen der Begegnungsstätte sind erhöht und weichen in Teilbereichen vom Raumprogramm ab. Das Foyer ist zu groß ausgebildet und andere Räume sind doppelt vertreten.
Die Begegnungsstätte schiebt sich im OG mit den Gruppenräumen nach Westen und erzeugt eine bessere Sichtbarkeit in die Achse Roigheimer Straße. Die Angemessenheit der Geste der Auskragung, zumindest der Umfang, wird kritisch gesehen und ist zu hinterfragen. Auch die Ausformulierung der „Südterrasse“ wird insbesondere hinsichtlich der Orientierung hinterfragt. Die Ausrichtung der öffentlichen Seite wird verunklart. Die an der Roigheimer Straße begleitenden Stufen scheinen nicht plausibel und erforderlich.

Der Hauptteil der Kita Baumasse ist 2-geschossig und orientiert sich nach Osten zum Marktplatz der eva. Durch die Querorientierung werden die eva Gebäude vom Anger abgeschnitten. Die Grundrisse der Kita sind ruhig und klar strukturiert und erfüllen das wirtschaftliche Raumprogramm bzgl. der Gruppenräume, ihre Funktionalität ist aber nicht durchgehend nachvollziehbar. Die Küche ist als Arbeitsplatz mit Tageslichtbezug herzustellen. Trotz des großen Grundstücks befinden sich die Ü3-Außenspielbereiche nur auf dem Dach. Hier wäre ein größerer Dämmaufwand erforderlich.
Kritisch wird die Gestaltung der Abtrennung zwischen Kita Außenbereich und öffentlichen Spielbereichen mit der Pergolastruktur gesehen.
Die klare und gut definierte Zuordnung der Außenbereiche mit öffentlicher Spielfläche wird ansonsten positiv herausgestellt. Die breiten Stufen der öffentlichen Spiel- und Freibereiche sind jedoch sehr große bauliche Eingriffe in die Topographie, wünschenswerter wäre hier eine modellierte Lösung ohne viele bauliche Maßnahmen.

Die Fassadengestaltung bzw. die Ausführung und Erscheinung der beiden Baukörper sind eher rudimentär bearbeitet und noch nicht klar erkennbar. Eine artverwandte Behandlung der Fassaden Begegnungsstätte und Kita ist plausibel.