Award / Auszeichnung | 09/2007
Architekturpreis der Stadt Nürnberg 2007
©Ronald Grunert-Held
Südansicht BT 2 Haus A & B
Kompetenzzentrum Demenz Nürnberg
Auszeichnung
Feddersen Gesellschaft von Architekten mbH
Architektur
Evangelisch-Lutherisches Diakoniewerk
Private Bauherren
Erläuterungstext
Gliederung der Baukörper
In einem vom Träger ausgeschriebenen Wettbewerb setzte sich das Büro feddersenarchitekten aus Berlin mit seinem Entwurf für den Neubau des Kompetenzzentrums Demenz in Nürnberg durch: Ein fünfstöckiger Kopfbau (BT 1 - Adressgebäude) bildet als öffentliches Gebäude zur Straße hin ein prägnantes städtebauliches Zeichen. Hier befinden sich Räume für Beratung, Veranstaltungen und Arztpraxen. In dessen Schutz liegt im hinteren Bereich des Grundstücks ein dreigeschossiger Komplex (BT 2), der aus drei zueinander verschobenen Wohnkuben besteht.
Wohnen heißt wählen
In jeder der acht Wohngruppen (BT 2, Haus A-C) ordnen sich die Bewohnerzimmer (je mit eigenem Bad) um eine offene Wohnküche mit Loggia herum an. Hier werden die Bewohner vom Pflegepersonal in ihrem Tagesablauf begleitet. Rituale wie Kochen oder Bügeln spielen dabei eine große Rolle, da sie Gemeinschaft sowie Halt vermitteln und sinnliche Aspekte fördern.
Der Bewohner kann stets über seine Wohngruppe hinaus durch das gesamte Haus mit seinen unterschiedlichen Raumangeboten wandeln und zwischen den drei unterschiedlichen Raumprinzipien wählen: Modernes Ambiente im Typ „Patio“ (Haus A), wo ein Rundweg um einen verglasten lichten Innenhof führt. Er bildet einen kontemplativen Ruhepol zur Außenwelt. Ein fließender Raum dagegen „umspült“ einen festen amorphen Raumkörper im Typ „Janus“ (Haus B). Der Typ „Bauernstube“ (Haus C) bietet in seiner rustikalen Ausgestaltung mit einer langen Eckbank eine weitere Variante des Gemeinschaftsraumes.
Das Farbkonzept aus einem Spektrum warmer Farben bis hin zu frischen Tönen ist bewusst kein klinisches Leitsystem, sondern unterstützt in erster Linie die Differenziertheit der Gestaltung und damit die Orientierung im Gebäude.
Demenz als Herausforderung
Mit diesem Projekt stellt sich der Träger eines der größten gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit: Bundesweit leiden derzeit über eine Million Menschen an einer Demenzerkrankung.
Bisher einmalig in Deutschland und zukunftsweisend an diesem innovativen Modell ist die interdisziplinäre Vernetzung: Neben Facharztpraxen für Altersmedizin arbeiten hier die Alzheimer Gesellschaft und die Angehörigenberatung e.V. zusammen und nutzen Synergien. Räume für Gedächtnistraining und öffentliche Veranstaltungen (BT 1) sollen Prävention und Information zum Thema Demenz fördern.
In einem vom Träger ausgeschriebenen Wettbewerb setzte sich das Büro feddersenarchitekten aus Berlin mit seinem Entwurf für den Neubau des Kompetenzzentrums Demenz in Nürnberg durch: Ein fünfstöckiger Kopfbau (BT 1 - Adressgebäude) bildet als öffentliches Gebäude zur Straße hin ein prägnantes städtebauliches Zeichen. Hier befinden sich Räume für Beratung, Veranstaltungen und Arztpraxen. In dessen Schutz liegt im hinteren Bereich des Grundstücks ein dreigeschossiger Komplex (BT 2), der aus drei zueinander verschobenen Wohnkuben besteht.
Wohnen heißt wählen
In jeder der acht Wohngruppen (BT 2, Haus A-C) ordnen sich die Bewohnerzimmer (je mit eigenem Bad) um eine offene Wohnküche mit Loggia herum an. Hier werden die Bewohner vom Pflegepersonal in ihrem Tagesablauf begleitet. Rituale wie Kochen oder Bügeln spielen dabei eine große Rolle, da sie Gemeinschaft sowie Halt vermitteln und sinnliche Aspekte fördern.
Der Bewohner kann stets über seine Wohngruppe hinaus durch das gesamte Haus mit seinen unterschiedlichen Raumangeboten wandeln und zwischen den drei unterschiedlichen Raumprinzipien wählen: Modernes Ambiente im Typ „Patio“ (Haus A), wo ein Rundweg um einen verglasten lichten Innenhof führt. Er bildet einen kontemplativen Ruhepol zur Außenwelt. Ein fließender Raum dagegen „umspült“ einen festen amorphen Raumkörper im Typ „Janus“ (Haus B). Der Typ „Bauernstube“ (Haus C) bietet in seiner rustikalen Ausgestaltung mit einer langen Eckbank eine weitere Variante des Gemeinschaftsraumes.
Das Farbkonzept aus einem Spektrum warmer Farben bis hin zu frischen Tönen ist bewusst kein klinisches Leitsystem, sondern unterstützt in erster Linie die Differenziertheit der Gestaltung und damit die Orientierung im Gebäude.
Demenz als Herausforderung
Mit diesem Projekt stellt sich der Träger eines der größten gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit: Bundesweit leiden derzeit über eine Million Menschen an einer Demenzerkrankung.
Bisher einmalig in Deutschland und zukunftsweisend an diesem innovativen Modell ist die interdisziplinäre Vernetzung: Neben Facharztpraxen für Altersmedizin arbeiten hier die Alzheimer Gesellschaft und die Angehörigenberatung e.V. zusammen und nutzen Synergien. Räume für Gedächtnistraining und öffentliche Veranstaltungen (BT 1) sollen Prävention und Information zum Thema Demenz fördern.
Südansicht BT 2 Haus A & B
©Ronald Grunert-Held
Haupteingang BT 2 Haus B
Haupteingang BT 2 Haus B
©Ronald Grunert-Held
Ostansicht BT 2 Haus C
Ostansicht BT 2 Haus C
©Ronald Grunert-Held
Andachtsraum BT 2
Andachtsraum BT 2
©Ronald Grunert-Held
Gebäudekerne
Gebäudekerne
©Ronald Grunert-Held
Wohnflur
Wohnflur