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Freiraumplanerisches Workshopverfahren mit anschliessendem Wettbewerb nach RPW 2013 | 10/2020

Entwicklung des Grüngürtels Offenburg

1. Preis: Perspektive Zauberflötenbrücke

1. Preis: Perspektive Zauberflötenbrücke

1. Preis

Preisgeld: 18.000 EUR

helleckes landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch ein klares, durchgängiges Konzept für die Inszenierung der Stadtmauer als verbindendes Element zwischen vier unterschiedlichen stadträumlichen Situationen, definiert als vier „Talente“.

Die Inszenierung wird durch die Entfernung von großflächigem Bewuchs an der Mauer, ein durchgängiges Beleuchtungskonzept sowie durch ein am Fuß der Mauer platziertes, ebenfalls sukzessive über die verschiedenen Abschnitte zu realisierendes Stahlband überzeugend umgesetzt. Die konsequente Fortführung dieses Stahlbands auch über die Kreuzungsbereiche definiert die Stadteingänge in angemessener Weise und grenzt die Innenstadt klar von der Vorstadt ab. Mit der Les- und Erlebbarkeit der Stadtmauer in ihrem gesamten Verlauf wird diese deutlicher im Stadtbild herausgestellt und erlebbar gemacht. Das Stadtbild erfährt die angestrebte Aufwertung. Die technische Umsetzbarkeit des Stahlbandes wäre auch hinsichtlich der Unterhaltung zu überprüfen. Die Vorschläge für die Gestaltung der räumlich und funktional eng mit dem Grüngürtel verknüpften Eingänge in die historische Altstadt überzeugen im Ganzen. Insbesondere am Stadtbuckel gefallen die durchgängige Rad- und Fußwegeverbindung sowie das Kunstobjekt als Landmarke.

Die Konzepte für die Nutzung und Gestaltung der unterschiedlichen Abschnitte des Grüngürtels entsprechen der Großzügigkeit der Gesamtkonzeption und berücksichtigen die in der Auslobung formulierten unterschiedlichen Nutzungsansprüche in angemessener Weise. Der Lösungsvorschlag für den Bereich Zwingerpark beinhaltet zwei maßgebliche Eingriffe: Entfernung des Bewuchses von der Stadtmauer und Wiederherstellung und Weiterführung der historischen Lindenallee nach Süden, was als guter Beitrag gewertet wird. Die kurzfristige Wiederherstellung der Allee hätte allerdings die Folge, dass auch einzelne Bestandsbäume gefällt werden müssten. Aus Sicht der Jury sollte die Allee als langfristiges Ziel definiert werden und die Nachpflanzung sukzessiv, je nach Zustand der heutigen Bäume, vorgenommen werden. Die Verortung des Spielplatzes wird kritisch gesehen. Er liegt im Schatten und an der Rückseite des Parkhauses. In dem als Realisierungsteil definierten Bereich im nördlichen Bahngraben zwischen Zauberflötenbrücke und Gustav-Ree-Anlage übersetzen die Verfasser die Ideen von Freiheit und Demokratie in konkrete Orte für Spielen, Bewegung, Begegnung und öffentliche Debatte (Speakers Corner). Das ist eine durchdachte, zurückhaltende Interpretation der Offenburger Stadtgeschichte und wird grundsätzlich als guter Beitrag anerkannt.

Leider wird die Qualität des Vorschlags durch das in diesem Bereich kombinierte Fuß- und Radwegenetz mit einer Reihe mehr oder weniger parallel in Nord- Südrichtung verlaufender Wege eingeschränkt. Der dort zwischen Stadtmauer und Bahngraben ohnehin schmale Bereich wird zerschnitten. Als Spielorte verbleiben abgegrenzte, vergleichsweise kleine, schmale Grüninseln. Die Spielmöglichkeiten bleiben eher konventionell, es fehlen (trotz der Begrifflichkeiten wie „kinetisch“) kreative Vorschläge. Am Stadteingang von Osten besteht weiteres Potential.

Am Stadtbuckel wird für den Anschlussbereich an die Grabenallee eine zukunftsweisende, funktionale und gestalterisch gute Lösung aufgezeigt, die den Platzraum nach Süden stärker definiert und sowohl die Verknüpfung des Grüngürtels als auch den Übergang Altstadt-Grabenallee-Bürgerpark für den Fußgänger- und Radverkehr deutlich verbessert. Im südlichen, platzartig aufgeweiteten Teil der Hauptstraße sollte allerdings im Rahmen der weiteren Ausarbeitung des Entwurfs die Aufenthaltsqualität durch geeignete Maßnahmen noch gestärkt werden.

Der Entwurfsvorschlag für den Bereich entlang der Grabenallee mit einer differenzierten topographischen Entwicklung wird als sehr positiv bewertet.

Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine klare städtebaulichfreiraumplanerische Grunddisposition und stellt damit einen sehr guten Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar. Hervorzuheben sind das schlüssige Konzept für die durchgängige Inszenierung der Stadtmauer sowie die gute Qualität der Konzepte für die Nutzung und Gestaltung der unterschiedlichen Abschnitte des Grüngürtels sowie der Stadteingänge.
1. Preis: Strukturkonzept

1. Preis: Strukturkonzept

1. Preis: Plan 1

1. Preis: Plan 1

1. Preis: Plan 2

1. Preis: Plan 2

1.Preis: Plan 3

1.Preis: Plan 3

1. Preis: Plan 4

1. Preis: Plan 4

1. Preis: Perspektive Bürgergarten

1. Preis: Perspektive Bürgergarten

1. Preis: Perspektive Stadteingang

1. Preis: Perspektive Stadteingang