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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Neubau einer Verbindungsbrücke am Städtischen Klinikum Karlsruhe

3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Schüßler-Plan

Bauingenieurwesen

schneider+schumacher

Architektur

Erläuterungstext

Ziel der gewählten optimierten Konstruktion ist es mit maximal reduziertem Materialaufwand die räumliche „Störung“ so gering wie möglich zu halten. Höchste Transparenz in Blickrichtung der Allee geht dabei einher mit einem äußerst eleganten schlanken Bauwerk. Als annähernd symmetrisches Tragsystem, aufgelagert auf zwei A-förmigen Portalrahmen, steht die Brücke statisch unabhängig von den Anschlussbauwerken für sich selbst. Auf der Ostseite schließt der Steg mittig über dem Haupteingang auf Höhe des 2.OG an.
Die Reduzierung auf das Wesentliche zeigt sich auch in der Anzahl der verwendeten Materialien. Stahl (Beschichtet) und Glas sind die vorherrschenden Materialien. Ein Pflegeleichter Kautschuk Fußboden ergänzt die Innenraumwahrnehmung. So steht die Transparenz und Filigranität klar im Vordergrund.
Das Tragwerk besteht aus einem 3-Feldträger mit den Stützweiten ca. 10m - 39m - 10m und ist fugen- und lagerlos als intergrale Brücke konzipiert. Das westliche Endfeld kragt frei aus, das östliche Endfeld wird im Bereich der Helios-Klinik aufgesetzt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ziel der Verfasser ist es, mit einer optimierten Konstruktion den Material Aufwand so minimal wie möglich zu halten, um die räumliche Störung des Brückenbauwerks zu reduzieren Transparenz in Blickrichtung der Allee soll ein hergehen mit einer sehr eleganten und schlanken Bauwerkskonstruktion. Vorgeschlagen wird ein annähernd symmetrisches Tragsystem aufgelagert auf zwei A förmigen Portal Rahmen, welche die Brücke statisch unabhängig von den Anschlussbauwerken machen soll. Auf der Ostseite schließt der Steg mittig über dem Haupteingang an. Auf der Westseite soll nach dem Vorschlag der Verfasser eine rechtwinklige Fortführung der Brücke den Anschluss an die Hubschrauberplattform ausbilden. In diesem Bereich scheint eine weitere Stützenkonstruktion zu fehlen. Das Tragwerksprinzip basiert auf einem Dreifeldträger mit den Stützweiten 10-39-10m. Kritisch hinterfragt wird die noch ungelösten Anschlusspunkte der freien Auskragungen. Das Tragwerk besteht aus einem Ober- und Untergurt, welche aus Stahl Hohlprofilen konstruiert sind. Senkrechte Stahlstreben verbinden diese beiden Gurte miteinander, im Hauptfeld liegt eine vor der Glasebene verlaufende vorgespannte Seilführung, die zusammen mit dem Obergurt nach dem statischen Prinzip eines Seilunterspannten Trägers funktioniert. Aus den Plänen wird nicht ersichtlich wie die Seilführung durch die vertikalen Stahlstreben geführt werden können. Die vorgehängte Glasfassade muss bei dieser materialreduzierten Konstruktion mit den zu erwartenden Verformungen beweglich gelagert werden. Aussagen zu diesem Konstruktionspunkt sind in den Plänen allerdings nicht ablesbar. Ebenso fehlen Angaben zum sommerlichen Wärmeschutz der Brücke. Das vorgeschlagene Schwingungsverhalten mit einer Eigenfrequenz von 1hz führt zu einer Debatte über die Gebrauchstauglichkeit dieses sehr weichen Brückenbauwerks. Die am unteren Ende des Komfortbereich angesetzte Eigenschwingung wird zwar über die, auch vom Preisgericht anerkannte Eleganz und den reduzierten Materialverbrauch gerechtfertigt: Allerdings gelingt es den Verfassern nicht das Preisgericht durch die nur in Ansätzen durchgearbeitete Konstruktion restlos zu überzeugen. Die Arbeit liegt im wirtschaftlichen Bereich, allerdings sind Kostensteigerungen aufgrund der notwendigen konstruktiven Anpassungen zu erwarten.