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Einladungswettbewerb | 12/2020

Umwandlung des Breuninger Parkhauses in ein "Smart Mobility Hub" in Stuttgart

Neuer Stadtraum

Neuer Stadtraum

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

haascookzemmrich STUDIO2050

Architektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfs ist die Quartierskante der Leonhardsvorstadt durch ein spannungsreich gegliedertes Ensemble neuzugestalten und die Attraktivität des Stadtbausteins um das Film- und Medienhaus und das Smart Mobility Hub mit einem Haus der Kulturen zu erweitern.

Mit einem zusätzlichen vierten Baustein besteht dadurch die einmalige Chance einer grundsätzlichen Stadtreparatur in zentraler innerstädtischer Lage, mit einem vielfältigen sich überlagernden Nutzungsangebot für eine belebte und intensiv genutzte Quartierskante.

Das neu entstandene Ensemble kann zum Sinnbild für die Vision Stuttgarts werden, die Bereiche Mobilität, Lebensqualität und Stadtkultur auszusöhnen und zukunftsgerecht zu gestalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dank einer sorgfältigen Analyse des Ortes und mit den entsprechenden Vorgaben des Wettbewerbsprogramms entwickeln die Projektverfassenden gekonnt einen städtebaulich interessanten Entwurf. Das Weiterbauen an der Stadt ist das Hauptthema der Arbeit.
Auf einem verbindenden Sockel werden geschickt drei Baukörper situiert, die dank ihrer Körnung und ihrem Maßstab die bestehende Stadtstruktur übernehmen und sich wie selbstverständlich ins Quartier einordnen. Das mittig angeordnete Parkhaus wird von zwei Gebäuden gefasst, die mit öffentlichen Nutzungen ange-dacht sind. Mit dieser Anordnung im Endausbau vernetzt sich der „Smart Mobility Hub“ zusätzlich mit der unmittelbaren Nachbarschaft. Auch die geforderten Durch-blicke aus den bestehenden Stadtgassen werden übernommen. Insbesondere bei der Rosenstraße wird dieser Forderung optimal entsprochen.
Gleichzeitig entsteht durch diese ortsbauliche Setzung der Baukörper für die Esslinger straße ein attraktiver Stadtraum, der sich zur Leonhardskirche trichterförmig öffnet und somit für Fußgänger spannende räumliche Perspektiven erzeugt. Diese Fußgängerzone wird richtigerweise durch eine vielfältige Erdgeschossnutzung, die sich auf die gewünschte Mobilität bezieht, aufgewertet. Damit möglichst viel Raum für diese Nutzungen entsteht, sind auf dem länglichen Wettbewerbsperimeter zwei Rampensysteme notwendig. So führt ein Rampensystem direkt in die zwei Untergeschosse, während ein zweites gegenläufig über die abgehenden Rampen in die Obergeschosse resp. in den mittigen Parkhauswürfel führt. Dieses Überlagern der Rampen erlaubt den knappen Raum bestmöglich auszunutzen.
Das würfelförmige Parkhaus ist mit versetzten Geschossen ausgeführt. Auch diese Organisation ist wirtschaftlich, verständlich und nachvollziehbar. Für einen späteren Rückbau bieten die zwei Rampensysteme Flexibilität und Umnutzungsmöglichkeit. So könnten beispielsweise nur noch die Untergeschosse zur Parkierung genutzt werden und die oberen Geschosse neuen, heute noch unbekannten Nutzungen zugeführt werden. Einzig die Zugänglichkeit der Ladestationen für E-Bikes im 1. Obergeschoss wird in diesem Zusammenhang kritisiert. Die Etappierung resp. das Anbauen des Hauses für Film und Medien sowie des Hauses für urbane Kunst und Kultur ist möglich. Da die beiden Gebäude erst später entstehen sollen, lässt der Entwurf diesen erst angedachten Baukörpern den notwendigen Raum. Die Unter-bauung müsste sicher noch optimiert und angepasst werden.
Die Gebäudeorganisation ergibt auch folgerichtig – leider noch etwas vage - gestaltete Fassaden. Der transparente Sockel verbindet die drei Hochbauten, die entspre-chend ihren angedachten Nutzungen gestaltet werden. Auch die Konstruktion folgt der übergeordnet geforderten Nachhaltigkeit. Die Obergeschosse sind als hybride Holzkonstruktionen angedacht. Stimmig zeigt die Innenperspektive die angestrebte Atmosphäre und entspricht der Funktion eines zukünftigen „Smart Mobility Hubs“. Die Nutzungen der Dachflächen zwischen den Baukörpern offenbaren ein interes-santes Potential. Eine großzügigere Verbindung der beiden begrünten Flächen würde dieses zusätzlich steigern.
Insgesamt entspricht dieser Entwurf den im Wettbewerbsentwurf geforderten Be-dingungen. Die Komplexität der Aufgabenstellung wird geschickt und quartierver-träglich umgesetzt. Neben der gekonnten städtebaulichen Einordnung des doch massigen Volumens liegt eine Hauptstärke dieses Entwurfes in der Organisation des Erdgeschosses. Den Projektverfassenden gelingt es, dank dem großen Angebot an flexibel nutzbaren Flächen ein urbanes Gebäude zu entwerfen, welches das Potential hat, einen wirklichen Mehrwert für die unmittelbare Nachbarschaft, aber auch für die gesamte Innenstadt zu schaffen.
Modell Mobility Hub Maßstab 1:500

Modell Mobility Hub Maßstab 1:500

Strassenansicht Mobility Hub Stuttgart

Strassenansicht Mobility Hub Stuttgart

Erdgeschoss Innenraumperspektive

Erdgeschoss Innenraumperspektive