German Design Award 2020

Geschichte der ehemaligen Süßwarenfabrik
Die Süßwarenfabrik wurde 1855 unter der Leitung des französischen Geschäftsmannes Adolf Sioux und seiner Frau gegründet.
Der Architekt Oscar Didio wählte für Moskau eine Sonderlösung aus roten und gelben Ziegeln, dreidimensional geprägten Mauerwerkswänden und gewölbten Fenstern, dank derer der Komplex seine einzigartige Ästhetik und Atmosphäre erhielt.
Menschen aus ganz Russland kamen, um dieses Wunder der Architektur zu genießen. In der Folge wurde das Werk eines der ersten elektrifizierten Unternehmen in Russland, das mit der neuesten Technologie ausgestattet war.
Im Jahr 1913, nach dem Beginn der Produktion der Yubileinoye Cookies, benannt nach den dreihundert Jahren des Romanows Hauses auf dem russischen Thron, wurde dem Werk der Status ‚Hoflieferant seiner Kaiserlichen Majestät ‘ gegeben.
Verstaatlicht nach der Oktoberrevolution von 1917erhielt der Komplex 1924 den heutigen Namen "Bolschewik".
2012 wurde der Immobilienkomplex, bestehend aus drei Gebäuden mit dem Status eines Kulturerbes, an O1 Properties verkauft.
Nach dem Verkauf wurden das Areal mit einer Fläche von 5,4 Hektar und die Räumlichkeiten des Unternehmens zum Wiederaufbau von Geschäftszentren und Wohnungen übertragen und das Projekt erhielt den Namen „Bolshevik cultural and business complex“. Ein kulturelles Objekt auf dem Territorium des Komplexes ist das Museum des russischen Impressionismus.

Der Hof - Tanzende Quadrate
In dem Innenhof der Wohnanlage ist ein repräsentativer Aufenthaltsbereich mit hoher Wohlfühlatmosphäre entstanden.
Die Mitte des Innenhofs dominieren vier durch Betonrahmen eingefasste Quadrate, drei, die bis zu 45 cm hoch sind und ein bodenbündiges.
Innerhalb der Quadrate ist eine weitere quadratische Form leicht aus der parallelen Ausrichtung verschoben. Die inneren Quadrate sind Pflanzenbeete, die dekorative Bodendeckerpflanzen und 8 Bäume enthalten - Acer saccharinum ‘Wieri’.
Ein Quadrat ist ein Spielplatz mit einer Kletterwand und einer Kletterkugel aus Brettschichtholz mit einem Raumnetz aus Seilen in einer Holzhäckselgrube.
Das ebene Quadrat ist mit Stauden und Gräsern bepflanzt.
Die Betonrahmen der Quadrate erhalten unterschiedlich große Holzeinlagen als Bänke.
Die Pflasterung in der Mitte des Platzes spielt mit dem Element der tanzenden Quadrate. Leicht verschiedenfarbige Natursteinpflaster mit unterschiedlichen Oberflächen setzen das verspielte Element der versetzten Quadrate fort. Ein Muster, das am besten von höher gelegenen Wohnungen zu sehen ist.

Jurybegründung
Die fünf Quadrate strukturieren den Innenhof und bilden zusammen mit ihrer Bepflanzung, dem kugelförmigen Klettergerüst und den Sitzmöglichkeiten einen attraktiven und geschützten Bereich zum Verweilen.