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Einladungswettbewerb | 07/2020

Neubau eines Gemeindehauses in Barnten

Perspektive Gemeindehof

Perspektive Gemeindehof

1. Preis

Preisgeld: 2.200 EUR

Ottinger Architekten

Architektur

Erläuterungstext

"Er aber sagte: komme.
Und Petrus stieg aus dem Schiffe und wandelte auf dem Wasser und kam zu Jesus."
- Matthäus 14:29

„...Das Schiff symbolisiert im christlichen Glauben die Kirche. Es fährt auf dem Meer, welches stürmisch und gefährlich sein kann. Das Meer ist ein Symbol für Bedrohungen für die Gemeinde Gottes, wie z.B. die Sünde. Der Mast auf dem Schiff ist in der Mitte des Schiffes und ist ein Zeichen für das Kreuz von Christus. Das Kreuz steht für Hoffnung und spendet Trost und Kraft.
Gemeinsam sind die Gläubigen auf diesem Schiff unterwegs zu einem sicheren Hafen, welcher die Ewigkeit bei Gott darstellen soll. Die Ruder des Schiffes symbolisieren dabei die Apostel. Die Arche Noah hat damals im Alten Testament auch einen Teil der Schöpfung vor der stürmischen Flut gerettet. Somit dient das Bild der Arche als Vorbild für das Zeichen des Schiffes der Kirche. Mit Gott zusammen finden die, die an ihn glauben sicher Ihren Weg über das Meer...“


Die Kirche in Barnten mit dem südlichen Kirchhof und der Einfriedung bildet als Ensemble nicht nur das städtebauliche Zentrum der Gemeinde, sie soll auch zukünftig (wie in der Vergangenheit) der Mittelpunkt für die Kirchengemeinde und der Menschen im Dorf sein.

Die Evangelisch-lutherische Katharinen-Gemeinde Barnten beabsichtigt sich durch den Neubau eines Gemeindehauses den geänderten Anforderungen an eine moderne Gemeinde frühzeitig zu stellen und diesem räumlich Rechnung zu tragen.

Die Symbolik des Schiffs im christlichen Glauben dient als grundlegende Konzeptidee für den Entwurf des neuen Gemeidehauses für die Katharinen-Kirchengemeinde in Barnten. Die Konstruktion aus Spanten und Planken wird im vorliegenden Entwurf in Architektur umgesetzt. Ein leichtes Holzgebäude wird zukünftig der Kirchengemeinde ein Ort der Versammlung, Andacht und Aktion sein.

Das neue Gemeindehaus bildet den östlichen Abschluss des Kirchenensembles. Entlang der Landesstraße ergänzt der Entwurf die städtebauliche, im Dorf typische, straßenbegleitendende Bebauung.
Das Gebäude wird auf die Grundstücksgrenze gesetzt und bezieht den denkmalgeschützten Kirchenfried behutsam mit ein, ohne ihn anzutasten.
Auf der westlichen Seite wird das Haus vom Süden über den bestehenden Zugang erschlossen.
Das Haus hat einen zurückgesetzten Eingang über den man das kleine Foyer mit Herren-, Damen- und Behinderten Wc, sowie einer kleinen Teeküche erreicht. Daran schlißt sich der Gemeindesall an, der großzügig zur Kirche und dem neuen Gemeindehof hin geöffnet ist. Auf der östlichen Seite ist ein langer Fensterschlitz angeordnet der die Beziehung zum Dorf und zur Straße herstellt.
Ein neuer Gemeindehof bildet das aussenräumliche Bindeglied zwischen Kirche und neuem Gemeindesaal soll zukünftigt ein Ort für Vernstaltungen unter freiem Himmel sein.

Für den Neubau des Gemeindehauses sollen im Wesentlichen nur nachhaltige Materialien zum Einsatz kommen.
Der Innenraum des Saals soll hell und freundlich gestaltet werde. LED Beleuchtung ist als Standard vorgesehen um die Energiekosten zu senken.

In erster Linie soll Holz als nachwachsender Rohstoff zum Einsatz kommen.
Stahl, Glas und Beton, sind weitere Baumaterialien. Es soll möglichst auf Verbundmaterialien und Kunststoff verzichtet werden.
Eine Photovoltaik-Anlage kann auf dem Dach nachgerüstet werden.
Es ist vorgesehen alle Räume natürlich zu belüften.
Alle Standards wie ENEV und weitere energetische und ökologische Richtlinien werden eingehalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besticht durch seine klare städtebauliche Setzung im Osten des Kirchhofs. Die Ordnung der Häuser der Landesstraße wird aufgenommen und logisch weitergeführt. Der Kirchhof im Süden bleibt dadurch offen und betont als Vorbereich die herausragende Rolle der Kirche am Barntener Platz. Der langgestreckte scharfkantige Baukörper passt sich mit seinem Satteldach selbstverständlich in die Umgebung ein und erfüllt die typologischen Erwartungen an ein Gemeindehaus. Allerdings würde eine kleine Reduzierung des Bauvolumens dem Entwurf guttun.
Der Bezug zum Kirchhof und zur Kirche kann unmittelbar im Innenraum erlebt werden. Die Fassade öffnet sich im Besonderen nach Westen zum Hof und nach Osten zur Straße und ermöglicht so Zugang und Einblicke. Die Übergänge zum Kirchhof von außen nach innen sind differenziert mit Vordach und Ausklinkung angelegt und laden zum Eintreten und Verweilen ein. Die funktionalen Zusammenhänge für die Gemeinde sind logisch strukturiert: der Eingang mit den dienenden Räumen direkt in unmittelbarer Nähe zum Tor im Süden und der Gemeindesaal im Norden. Der als etwas zu groß bewertete Saal besticht durch seine klare Geometrie, die durch das Tragwerk und den Dachraum entstehen. Der Raum hat eine gute Proportion und ermöglicht unterschiedliche Veranstaltungsformate.
Die Konstruktion und die Materialität der Fassaden glänzen durch ihre Angemessenheit und Klarheit. Sie sind mit einer vertikalen Holzschalung in Kombination mit Betonelementen ausgeführt. Die Öffnungen sind sensibel gesetzt und folgen den funktionalen Erfordernissen. Besonders zu erwähnen sind das lange Fenster im Osten, das sowohl innenräumliche Qualitäten erzeugt als auch die Kommunikation zur Straße formuliert und das kleine Fenster im Süden, das die Giebelseite gliedert.
Der Entwurf wird von der Jury in seiner Gesamtheit als herausragend gewertet.
Perspektive Gemeindesaal

Perspektive Gemeindesaal

Grundriss

Grundriss

Snsicht West / Ansicht Ost

Snsicht West / Ansicht Ost

Ansicht Süd / Schnitt

Ansicht Süd / Schnitt

Entwurfsgenese / Materialien / Nutzung Gemeindehof

Entwurfsgenese / Materialien / Nutzung Gemeindehof