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3. Rang 4 / 4

Einladungswettbewerb | 07/2020

Entwicklungsgebiet Paul-Gerhardt-Allee in München - Baugebiet WA 7 und WA 8

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Maisch Wolf Architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiflächen
Vielfältig abgestufte Freiräume bieten vom privaten Rückzugsraum bis zum kommunikativen Begegnungstreff Angebote für alle. Die Erdgeschosswohnungen nach Westen, Osten und Süden zu den Höfen bieten mit Sondernutzungsflächen privaten Freiraum. Innerhalb der Höfe und im Süden des WA8 liegen wohnungsnahe Kinderspielangebote für die Kleineren und Aufenthaltsangebote für Ruhe und Fitness für alle Bewohner.
Leichte Rasensenken halten das Regenwasser bei Starkregenereignissen zurück. An den Eingängen entstehen Orte der Begegnung mit einzelnen Fahrradparkern und Sitzmöglichkeiten.
Der Anger verzahnt sich mit der Eingangssituation des Kindergartens, gefasst von einem Walnußhain und bietet Raum für Begegnung.
Von hier führen öffentlich nutzbare Fuß- und Radwege in alle Richtungen, der Straßenraum wird verkehrsberuhigt und Besucherstellplätze von der Bebauung abgerückt. Eine Mobilitätsstation bietet zusätzliche Lastenräder.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Besonderheit der Paul-Gerhardt-Allee, eine differenzierte Höhenstaffelung, wird geschickt aufgenommen. Der Entwurf überzeugt zunächst durch einen konsequenten Ansatz. Die Innenhöfe sind frei von Befahrung durch die Feuerwehr. Daraus ergeben sich jedoch insbesondere auf der Ostseite Zweispänner-Konstellationen, sodass die Erschließung insgesamt sehr aufwändig wird. Die Grundrisse tragen dem Wunsch nach besonderen Austritten durch eine im Süden und Westen durchlaufend vorgesetzte Balkon- bzw. Loggienzone Rechnung. Die größtenteils durchgesteckten Wohnungsgrundrisse bieten eine insgesamt sehr gute Aufenthaltsqualität. Die Effizienz des Bauwerks ist trotz der Kombination der Vielzahl großzügiger Treppenräume mit Treppenauge und den Balkonzonen insgesamt im Rahmen. Allerdings bewegt sich die GF oberhalb des zulässigen Rahmens. In den EG-Zonen der Baugebiete sind insgesamt keine Gemeinschaftsräume angeordnet. Die Privatheit der EG-Wohnungen wird durch eine Hochparterresituation zum Anger bzw. den umgebenden Flächen hergestellt. Zum Innenhof ist der Übergang ebenerdig. Hinzu kommt eine nicht näher definierte Vorgartenzone. Der Entwurf schlägt eine Holz- bzw. Holzhybrid-Konstruktion vor, die als eigenständiger Beitrag in Bezug auf eine nachhaltige Bauweise gewürdigt wird. Die Konstruktion unterstützt den gewählten räumlichen Ansatz zumindest auf den Loggienseiten gut. Der Entwurfsansatz lässt eine lebendiges plastisches Erscheinungsbild innerhalb einer starken Struktur erwarten, die die Kubatur dennoch fasst. Die Ost- bzw. Nordseiten erscheinen gegenüber dieser Lebendigkeit eher als Rückseiten. Die Kita erfüllt noch nicht in allen Bereichen die Anforderungen. Insbesondere wird die Eingangssituation direkt neben der TG-Einfahrt kritisch gesehen. Positiv wird die eigenständige Fahrraderschließung an der Nord-West-Ecke des WA8 gewertet. Im Wohnungsmix der EOF-Wohnungen sind alle Basistypen nachgewiesen. Die Förderfähigkeit scheint gegeben bzw. erreichbar. Der Entwurf zur Landschaft weist sowohl funktionale als auch gestalterische Lücken auf. Der Vorteil der nicht von der Feuerwehr befahrenen Höfe wird nicht zugunsten der Aufenthaltsqualität genutzt. Die Freianlagen entlang der Rhea-Lüst- Straße bleiben schematisch. Die Freibereiche des Kindergartens und der Wohngärten um den WA 8 sind nur im Ansatz gestaltet. Leider wurde bei der Situierung der Bäume nicht auf die Konfiguration der Tiefgarage eingegangen. Insgesamt ergibt sich ein ambivalentes Bild.
Freiflächen

Freiflächen

3. Rang 4 / 4