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Einladungswettbewerb | 01/2021

Wohnhochhaus WoHo in Berlin

ein 3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Baumschlager Eberle Architekten

Architektur

Locodrom Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

Buro Happold

TGA-Fachplanung

Eberl-Pacan Architekten + Ingenieure Brandschutz

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

BRANDSCHUTZ
Ein Hochhaus in Holz-Beton-Hybridbauweise (WoHoHo) stellt für den Brandschutz eine besondere Herausforderung dar. Trotz der beträchtichen Fortschritte die insbesondere die Bauordnung Berlin (BauO Bln) bei der regelmäßigen Zulassungen von Holz als Baustoff für feuerbeständige Bauteile gemacht hat, stehen in den bauordnungsrechtlichen Regelungen – insbesondere bei Betrachtung der Muster-Hochhaus-Richtlinie (MHHR) beträchtliche Hemmnisse dem nachwachsenden und ökologischen Baustoff Holz entgegen.
Baustoffe und Bauteile
Tragende sowie raumabschließende Bauteile sind in der Gebäudeklasse 5 feuerbeständig (F 90) herzustellen. Während die BauO Bln feuerbeständige Bauteile aus Holz zulässt, verlangt die MHHR eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 120 Minuten für tragende und aussteifende Bauteile von Gebäuden mit mehr als 60 m Höhe und zusätzlich nichtbrennbare Baustoffen für diese und raumabschließende Bauteile. Der Feuerwiderstand sämtlicher Stützen und Balken aus Brettschichtholz kann durch eine Abbrandberechnung für 120 Minuten ermittelt und hergestellt werden. Für die Verwendung brennbarer Baustoffe ist dagegen eine Erleichterung von der MHHR erforderlich.
Fassade aus Holz
Abweichend von den Anforderungen der GK 5 und der MHHR werden die nichttragende Teile der Außenwände enschließlich ihrer Oberflächen in Teilen aus brennbaren Baustoffen hergestellt. Obwohl ein Löschangriff durch die Feuerwehr oberhalb von ca. 22 m von außen nicht mehr möglich ist, kann dieser Erleichterung stattgegeben werden. Der Holzfassade sind vierseitig umlaufend Loggien mit Bodenplatten aus Stahlbeton vorgelagert, die als Brandsperren eine Brandausbreitung von Geschoss zu Geschoss über die Fassade verhindern.
Brand- und Rauchabschnitte
Für die Gewährung dieser Erleichterung sprechen die kleinteiligen Nutzungseinheiten (Wohnungen, Ateliers) in den Geschossen ab dem 7. OG (Hochhausgrenze). Sie werden durch Trennwände mit Brandschutzanforderungen getrennt und zusätzlich mit Brandunterdrückungsanlagen (Wassernebel) ausgestattet.
Flucht- und Rettungswege
Die Fluchtwege für die Nutzer des Gebäudes sowie die Angriffswege für Rettungskräfte der Feuerwehr führen über einen großzügigen zentralen Treppenhauskern aus Stahlbeton mit zwei Sicherheitsreppenräumen (Treppenbreite 1,20 m), einem Feuerwehraufzug, jeweils mit Druckbelüftungsanlagen, und allen notwendigen Vorräumen und Fluren. So sind für jede Nutzungseinheit und für jedes Geschosse zwei voneinander unabhängige bauliche Rettungswege ins Freie vorhanden, die zu öffentlichen Verkehrsflächen führen. Sie sind durch Sicherheitszeichen dauerhaft und gut sichtbar gekennzeichnet.
Löschsysteme, Systeme der Brandfrüherkennung
Das WoHoHo wird mit einer automatische Feuerlöschanlage als Wassernebelanlage ausgestattet, welche die Brandausbreitung in den Geschossen und den Brandüberschlag von Geschoss zu Geschoss ausreichend lang verhindert. Es hat in jedem Geschoss nasse Steigleitungen mit Wandhydranten für die Feuerwehr und verfügt über eine Brandmeldeanlage mit Lautsprecheranlage und automatischen Brandmeldern, die alle Räume, Installationsschächte und –kanäle, sowie Hohlräume von Systemböden und Unterdecken vollständig überwacht. Daneben sind Einrichtungen zur Rauchableitung, zum Blitzschutz, zur Sicherheitsbeleuchtung und zur Sicherheitsstromversorgung vorhanden.