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Einladungswettbewerb | 06/2020

KITZ – Neubau eines Kindertumorzentrums in Heidelberg

ein 2. Preis

Arcass Freie Architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das 5-geschossige bzw. 3-geschossige (über Straßenniveau) Terrassenhaus bietet über Vor- und Rücksprünge in den Ebenen und den umlaufenden Balkonen und Terrassen eine hohe Außenraumqualität für Patienten, Besucher und Mitarbeiter. Die Balkone und Terrassen sind in zahlreichen Teilbereichen begrünt. Die vielfältigen Nutzungsbereiche sind klar strukturiert, eine Verbindung zwischen Forschung und Klinik wird über Kommunikationsbereiche mit hoher Qualität geschaffen. Die Fassade, bestehend aus einer geschosshohen Verglasung und wird durch vorgelagerte Brüstungselemente aus gefärbtem Beton mit aufgesetzten Glasbrüstungen geprägt.

Der Entwurf bildet ein Gebäude als Winkel vor der Nordostfassade der bestehenden Kinderklinik und schafft dadurch eine neue Binnenqualität zwischen Kinderklinik und NCT-Gebäude. Der Winkel ist nicht definiert und führt aufgrund der hohen Geschossigkeit zu einem Ungleichgewicht zwischen der Geschossigkeit der Kinderklinik und des NCT-Gebäudes. In der Gestaltung des Gebäudes ergibt sich ein weiters Ungleichgewicht. Das Erdgeschoss vermittelt eine Leichtigkeit durch die Aufständerung und die sich durchziehende transparente Fassade. Im Widerspruch dazu steht die Massivität der gewählten Architektursprache mit schweren Betonbrüstungen für die sich darüber befindlichen Geschosse.

Der Entwurf bietet eine gute Orientierbarkeit. Der öffentliche Bereich im Erdgeschoss ist sehr großzügig dargestellt, wenn gleich die tiefe Überdachung der Fahrradstellplätze eine eingeschränkte Belichtung des im Anschluss liegenden Eingangs- und Begegnungsbereichs bewirkt. Anstelle der Fahrradabstellflächen hätte man sich an dieser Stelle attraktivere Nutzungen gewünscht. Positiv wird bewertet, dass fast alle Räume einen Außenraumbezug haben. Im Erdgeschoss werden neben dem Kinderspielplatz weitere Spielbereiche auf der Terrasse und im Eingangsbereich angeboten. Die vielen Bewegungsflächen im Innen- und Außenraum dienen den Kindern, Besuchern, Mitarbeitern und Wissenschaftlern zum Aufenthalt, zur Bewegung und zur Kommunikation. Die Lage des Materialaufzugs ist funktional nicht richtig gewählt, da er nicht an die Mausklinik anschließend, sondern im zentralen Erschließungsbereich vorgesehen ist. Dadurch ergibt sich ein Transportweg vom Materialaufzug durch andere Funktionsbereiche eine Wegekreuzung der Material- und Tieranlieferung zur Mausklinik und den Patiententransport in der Ebene 99. Das Raumprogramm wurde im Gesamten schlüssig dargestellt.