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Einladungswettbewerb | 12/2020

Landmark Turbinenwerk in Mannheim

3. Preis

Preisgeld: 12.500 EUR

netzwerkarchitekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Hagen Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH

Brandschutzplanung

TRAGRAUM Ingenieure PartmbB

Tragwerksplanung

INOVIS Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

luxfeld digital art

Visualisierung

gbm modellbau gmbh

Modellbau

Erläuterungstext

Mitarbeiter: Rosanna Just, Marco Padberg, Fabian Ziepert, Deniz Akman

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Das `Landmarkgebäude´ wird als schwebendes Volumen über einem langestreckten 6-geschoss-igen Sockelgebäude ausgebildet. Der Sockel gibt dem Boulevardausbau der Rollbühlstrasse die stadträumliche Fassung und ermöglicht die klare Kontourierung des Turbinenwerkareals. Eine ein-ladende und flexibel nutzbare Erdgeschosszone ermöglicht die Adressbildung u. öffentliche Aktivierung des Quartiers mit Restaurant und Außengastronomie. Das Eingangsfoyer des Hochpunktes öffnet sich gläsern über Eck. Hier spannt eine großzügige Treppenanlage zum historischen Torhaus und markiert die stadträumliche Öffnung in das Turbinenwerk. Über den `horizontalen Schnitt´ in der Gebäudekubatur wird ein Sondergeschoss mit üppig begrüntem Dachgarten für den Konferenzbereich eingefügt. Keramiklisenen im Farbkanon der Backsteine sind identitässtiftendes Bindeglied zum Turbinenwerkareal.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf fasst die Landmark als kompaktes Volumen auf, das von einer homogenen, relativ geschlossen wirkenden Fassade aus vorgehängten Keramikelementen umhüllt wird. Die Farbigkeit der Elemente ist als Analogie zum Industrieklinker nachvollziehbar gewählt. Als markanter Akzent erscheint der tiefe Einschnitt zwischen Sockelgebäude und Turm. Innerhalb dieser Fuge liegt zurückgesetzt der verglaste Konferenzbereich, der sich zugleich als Staffelgeschoss über Dachfläche des Sockels erstreckt. Umgeben ist der Konferenzbereich von üppig begrünten Pflanzbereichen. Dieser Grundansatz wird in der Jury kontrovers diskutiert: Zum einen werden die besondere Prägnanz der Gestaltung hervorgehoben, zum anderen wird der hohe konstruktive Aufwand im Verhältnis (mit entsprechendem Materialverbrauch) zum erzielten Ausdruck hinterfragt. Die vermeintliche Instabilität des Gebäudes wird teilweise als negativ irritierend eingeschätzt, teilweise als besonders interessanter Bautypus mit hohem Wiedererkennungswert für den Ort gewürdigt.

Kritisiert wird die Einschränkung der Flexibilität durch die Sonderstellung des Konferenzgeschosses, das so kaum als normale Bürofläche (um-)genutzt werden könnte. Die über das Gebäude verteilten doppelgeschossigen Lufträume bilden einerseits interessante Innenraumbereiche und Akzente in den Fassaden, wären aber nur für einen Single-Nutzer, der diese ausdrücklich wünscht, geeignet. Bei einer Multi-Tenant-Nutzung hätten diese Lufträume ebenfalls eine eingeschränkte Flexibilität zur Folge. Kritisch gesehen wird der Eingangsbereich im Nordosten, der als »Schlupf« formal nicht überzeugt und auch als wenig einladend empfunden wird. Die Fluchtweg-Ausgänge auf das Fremdgrundstück der Straßenbahntrasse sind nicht möglich.

Die Jury schätzt den Entwurf als spannungsvollen und gestalterisch besonders ambitionierten Beitrag ein, dessen Realisierung jedoch einige wesentliche Kritikpunkte entgegenstehen.
Lageplan

Lageplan

Perspektive Rollbühlstraße

Perspektive Rollbühlstraße