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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2021

Neubau Haus Ledenhof in Osnabrück

Anerkennung

Preisgeld: 4.200 EUR

KERSTEN KOPP ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser bieten für die Aufgabe als Abschluss des historischen „Stadtblocks“ einen „Stadtbaustein“ als städtebaulichen Solitär mit einer einheitlichen Ziegelfassade, die oberhalb des 3. Geschosses als schräge Ziegelwand abknickt, an. Die Fassade wird gegliedert durch einheitlich gestaltete Loggien und Erkerfenster, die horizontal verschoben sind. Das neue Handwerkerhaus wird durch eine Fuge zum Baukörper getrennt. Diese Fuge gibt die geschlossene Bauweise auf und stellt den Baukörper frei. Hier wird der Maßstabssprung zum historischen Bestand und die öffentliche Durchwegung der Freiräume kritisch gesehen, wie auch die Körnigkeit und der Maßstab des Solitärs, der nur Bezug zum Maßstab der ehemaligen Gehörlosenschule aufnimmt und im historischen Umfeld auch zum Kirchplatz und zur Ledenhof-Bebauung kritisch gesehen wird, was auch der geforderten Programmfläche geschuldet scheint. Aus denkmalpflegerischer Sicht wird die fehlende Unterscheidung von Wand- und Dachmaterial und die Übernahme der Fassadenelemente für das Dach kritisch gesehen. Positiv wird von Preisgericht gesehen, dass das Haus keine Rückseiten hat.
Die PKW-Erschließung über einen an der Grundstücksgrenze liegenden Aufzug löst eine Abstandsfläche aus, was kritisch angemerkt werden muss, wie auch der fehlende Wartebereich und die zu geringe Anzahl an Stellplätzen. Die Fahrradstellplätze sind ungeschützt und die Durchwegung der Freiflächen durch die Öffentlichkeit wird an diesem Ort kritisch gesehen.
Die Lage des Einganges gegenüber dem Schloss und der Blick durch das Foyer in den Innenhof wird positiv gesehen, wie auch die Verteilung der Ladenflächen an der Ostseite, die die Stadträume beleben.
Die Anbindung und Lage des Kaminzimmers und die sehr gute Orientierung für Besucher und Bewohner mit Bezug zum Innenhof, der sich im Erdgeschoss nach Norden erweitert, werden positiv gesehen. Ob das Café und die Verwaltung getauscht werden sollten wird kontrovers besprochen. Die Superintendentur an der Ecke wird als zu prominent angesehen und ist nach Dienstschluss unbelebt.
Über die zentral gelegenen Aufzüge und 2 notwendige Treppenhäuser werden die Obergeschosse gut erschlossen. Auch hier ist eine gute Orientierung durch den Bezug zum Hof gegeben und die unterschiedlich breiten und kurz gehaltenen Flure lockern den Erschließungsbereich positiv auf, die Begegnungsbereiche werden an den Flurenden angeboten. Die Wohnungen haben einen offenen Grundriss ohne Flurbereich und sind entweder nur für eine Person barrierefrei zu nutzen oder haben keinen Abstellraum, was kritisch angemerkt wird. Es gibt ebenfalls eine geringere Raumprogrammfläche der Wohnungen.
Die horizontale Verschiebung der fassadengliedernden Elemente und die hochwertige Ziegelfassade werden vom Preisgericht positiv gesehen, wie auch die gewählten Materialien hochwertig und nachhaltig gewählt wurden. Die Fortsetzung der Ziegelfassade in der Dachfläche führt jedoch zu einem ungerechtfertigt hohen konstruktiven Aufwand und ist in seiner Funktion (Frostsicherheit) nicht nachgewiesen. Die Dimension der Seitenwände der Gauben und die Ausführung der Loggien-Entwässerung sind im Wettbewerbsstand zu schmal dargestellt. Die bodentief verglaste Innenhoffassade führt zu einem hohen Pflegeaufwand. Die Arbeit liegt bei den Kenndaten über dem Durchschnitt der Arbeiten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht Ost

Ansicht Ost