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Einladungswettbewerb | 01/2021

Umbau und Erweiterung des evangelischen Gemeindehauses in Verl

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Thomas Becker Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

KONZEPT:

Der Neubau ergänzt das bestehende Ensemble.
Er verbindet die Kirche mit dem Gemeindehaus.
Die bestehenden Gebäude werden in ihrer ursprünglichen Form wieder sichtbar und erlebbar.
So entsteht ein kraftvolles Miteinander zwischen Alt und Neu.
Der Neubau gibt dem Gemeindehaus in seiner klaren Form ein neues Gesicht.
Er öffnet sich dem Besucher und lädt zum Verweilen ein.

Maßnahmen:
Der bestehende Gebäudeteil zwischen Kirche und Gemeindehaus wird entfernt.
Die ursprünglichen Fenster an der Aussenseite der Kirche werden wieder freigelegt.
Der Neubau wird als eigenständige Form zwischen dem alten Gemeindehaus und der Kirche platziert.

Im Erdgeschoss befindet sich das Foyer.
Direkt an dem Foyer liegt das Gemeindebüro mit Nebenraum für Drucker und Akten. Eine Glastür ermöglicht den Sichtkontakt zum Besucher im Foyer.

Über das Foyer gelangt man über zwei Stufen in den Kirchenbereich und an der linken Seite über eine große Türöffnung zum Gemeindesaal.
Der Gemeindesaal wird saniert und mit einer Akustikdecke mit integrierter neuer Beleuchtung versehen. Die mittlere Stütze wird, wenn statisch möglich, durch zwei neue Rundstützen ersetzt. So wird der Raum wieder ungehindert nutzbar.

Durch eine offene Schiebetür, (die nur im Brandfall schließt) verbindet sich das Foyer zum Treppenhaus. Die Treppe wird barrierefrei erneuert und mit beidseitigen Handläufen und einer lichten Laufbreite von mindesten 1,20m errichtet. Neben der Treppe befinden sich das barrierefreie WC mit integriertem Urinal sowie ein separates Damen WC.

Der Bereich der Küche mit dem dazugehörigen Abstellraum bleibt unangetastet.

Über die großzügigeTreppe erreicht man das Obergeschoss.
Hier befindet sich zentral der neue Gruppenraum. Der Raum erstreckt sich quer zwischen Kirche und altem Gemeindehaus. Das schräge Dach bleibt auch innen sichtbar und gibt dem Raum eine besondere Atmosphäre. Als Raumteiler ist ein Bereich als Abstellraum eingeplant. Dieser könnte auch verschoben werden, sodass der Gruppenraum um ca. 10 m2 erweitert werden könnte.
Über einen verglasten Gang erreicht man die Empore in der Kirche. So besitzt der neue Gruppenraum zwei baulich getrennte Rettungswege.
Der Jugendbereich im Obergeschoss wird saniert und um eine Aussentreppe als 2. baulichem Rettungsweg ergänzt.

Materialien:
Der Neubau ist als weiß verputztes Gebäude geplant.
So fügt er sich wie selbstverständlich in das Ensemble ein und gibt ihm ein neues Gesicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit stellt in die vielfältig gewachsene Gebäudestruktur einen neuen schlanken giebelständigen Baukörper, der als Hauptzugang für das Gemeindehaus eine neue ansprechende und einladende Adresse bildet ohne konkurrierend zu der Kirche zu sein. Als Bindeglied ist der Gebäudeteil im Erd- und Obergeschoss mit einer Fuge im Bestand maßvoll eingefügt.
Vom zentral gelegenen Foyer ist das Gemeindebüro barrierefrei sehr gut angebunden und
der angegliederte Kopierraum für die Arbeitsabläufe funktional angelegt. Von hier aus wird
auch die Treppe zum OG über einen dort anschließenden Flur angebunden, an dem die
funktional ausgerichteten WC´s gut erreichbar liegen. Der nicht geforderte Gruppenraum im Obergeschoss des Neubauteils wird als optionale Erweiterung beider Gemeindebereiche der Jugend und der Gesamtgemeinde gesehen, was die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes stärkt.
Mittels einer Fuge wird der eingestellte Baukörper von der Kirche abgerückt. So wird die
vorgeschlagene Wiederöffnung der drei Fenster zum Raum hinter der Empore ermöglicht.
Die gewonnene Qualität der Belichtung wertet den bestehenden Raum in besonderer Weise auf und erweitert das Raumangebot gleichwertiger Räume.
Zur Bibliothek gelangt man mit den in das Foyer gedrehten Stufen mit Podest, die als Einschnitt in das Gemeindebüro noch nicht optimal eingepasst sind. Die Situation könnte im Zusammenhang mit der Sakristei überarbeitet werden. Ebenso sollte die Zugänglichkeit zum Treppenflur, wie auch die bisher nicht überdachte außenliegende Treppe in der weiteren Durcharbeitung in den Blick genommen werden und die Ausbildung der beiden Lichthöfe in Bezug auf Kosten-Nutzen und Brandschutz diskutiert werden.
Die Arbeit ist städtebaulich und architektonisch sehr gelungen und überzeugt mit einem
kompakten Grundriss als wirtschaftlicher Eingriff in die heterogene Gebäudestruktur.
Axonometrie

Axonometrie