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Einladungswettbewerb | 08/2020

Wohnungsneubau Erich-Weinert-Straße in Rostock

Visualisierung | Vogelperspektive Ecke Ziolkowski-/ Erich-Weinert-Str.

Visualisierung | Vogelperspektive Ecke Ziolkowski-/ Erich-Weinert-Str.

2. Preis / Mit der Realisierung beauftragt

Preisgeld: 5.000 EUR

MPP GmbH Architekten + Ingenieure

Architektur

hannes hamann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau | Freiraum


Die Neubauten orientieren sich in ihrer Gebäudekubatur sowie in den Ausrichtungen an den vorhandenen städtebaulichen Strukturen, welche bereits mit der Aufgabenstellung des Wettbewerbes vorgegeben wurden. Die beiden Wohngebäude nehmen die Fluchten der vorhandenen Gebäude an der Hauptstraße auf und sind quer angeordnet zu den dahinter liegenden Bestandsgebäuden. Der geplante Winkel im Gebäude folgt der Straßenflucht der angrenzenden Stichstraße sowie der Bauflucht der dahinter liegenden Gebäude.

Damit nehmen die beiden Neubauten die vorhandene städtebauliche Struktur des industriellen Geschosswohnungsbaus der 60er Jahre auf, bilden jedoch parallel einen markanten neuen Punkt im Wohnviertel. Das geplante Wohnquartier stellt ein Bindeglied zu den vorhandenen Gebäude- und Wegestrukturen dar.

Durch die Gebäudewinkel, welche sich zwischen den Neubauten öffnen, wird die Innenhoffläche auf ein Maximum erweitert und lässt einen erlebbaren Hof entstehen, welche sich als grüner Gürtel zwischen den Häusern verläuft.


Nutzung | Grundrisse

Die Planung wurde unter Berücksichtigung der Wettbewerbsvorgaben umgesetzt. Hierzu gehört der Schlüssel zwischen 2-, 3- und 4- Raum-Wohnungen, die Wohnfläche der einzelnen Wohneinheiten sowie die Berücksichtigung von Nebenflächen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Die Neubauten sind in Anlehnung an die umgebende Bebauung als 5-Geschosser geplant.

Die Gebäudeaufgänge erhalten je einen öffentlichen Zugang direkt in das Treppenhaus, sowie eine Zuwegung durch den eher privaten parkähnlichen Innenhofbereich. Die markanten Eingänge sind orientierend und großzügig unter Berücksichtigung einer guten Organisation im Gebäude und einer möglichst wirtschaftlichen Umsetzung.

Die Neubauten beherbergen insgesamt 50 Wohneinheiten und sind auf Grund der städtebaulichen Lage nach Norden und Süden ausgerichtet. Die Treppenhäuser wurden bewusst auf der Nordseite angeordnet, um die Anordnung von Balkonen und Loggien auf der Südseite für eine hohe Wohnqualität zu ermöglichen.

Um einen qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen, wurden die Bäder möglichst an der Außenwand angeordnet, um diese mit einem Fenster ausstatten zu können. In den großen Wohnungen wurden die Bäder mit Dusche und Badewanne ausgestattet.

Jede Wohnung bietet mind. einen Freisitz über einen Balkon bzw. eine Loggia. Im Erdgeschoss wird dies über die Terrassen gewährleistet. Um den Mietern Inspirationen für ihre Wohnung zu schaffen, wurden Küchen allgemein neben die Wohnzimmer angeordnet, so dass wahlweise eine Verbindung zwischen WZ und Küche hergestellt werden kann.

Die Grundrisse sind funktional, nicht nur hinsichtlich der täglichen Abläufe in einer Wohnung, sondern auch für die Umsetzung einer optimalen Möblierung.

Die Neubauten sind auf Wunsch des Bauherrn nicht unterkellert.


Erscheinungsbild | Fassadenkonzept

Die Gestaltung der Lochfassaden erfolgt in Form einer Fassadenverkleidung als Vorhangfassade. Das Erdgeschoss setzt sich in seiner Oberflächenoptik von der Hauptfassade ab. Damit erhält das Erdgeschoss eine horizontale Ausrichtung und bildet optisch den Sockel des Gebäudes. Die helle Optik der Fassadenoberfläche im Wechsel mit Holz wurde im Zusammenhang zum Park gewählt.
Die Wahl des Fassadenmaterials erfolgte in Bezug auf die lange Lebensdauer und der geringen Folge – und Wartungskosten.

Die Fassade ist durch Vor- und Rücksprünge gegliedert. Durch das „Wechselspiel der Elemente“ wie z. B. die Anordnung der Fenster, die Lage der Balkone und Loggien sowie der Farbwechsel in der Fassadenverkleidung wird die Fassade aufgelockert. So entsteht eine Vielfalt, die auf die Diversität der Wohnungsgrundrisse und -größen anspielt.

Die optisch hervortretenden Loggien bilden den privaten Rückzugsort in Form von „Nestern“ und stellen für die einzelnen Bewohner einen persönlichen Wohlfühlort dar. Der Bewohner soll seine persönliche Adresse mit seinem „Nest“ assoziieren. Damit bilden die „Nester“ das Bindeglied zwischen Park und privaten Raum.

Die Gebäudeeingänge werden ebenso durch artgleiche Vordächer hervorgehoben. Die Vorbauten dienen gleichsam als Überdachung und ermöglichen die Integration von Briefkästen unabhängig von der Fassade

Bodentiefe Fensteröffnungen gewährleisten einen maximalen Lichteintrag für die dahinter liegenden Räume. Unterschied-liche Formate, die sich an Ihrer Nutzung orientieren, werden durch Hervorhebung von Fensterbändern zusammengefasst.
Die Fensterformate der Geschosse sind wiederkehrend und bilden die Grundlage eines harmonischen Gesamtbildes.

Die verschiedenen Elemente mit klarer definierter Gestaltung fügen ein Starkes Ganzes zusammen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau | Freiraum
Der Wettbewerbsbeitrag zeigt zwei jeweils leicht geknickte Riegelformen mit zahlreichen Vor- und Rücksprüngen und Erkern. Dies wiederspricht dem Duktus der Gebäudeform der Südstadt. Es ist aber zu hinterfragemn, ob dieser leichte Knick in der Örtlichkeit so deutlich wirksam ist. Die Stellplätze befinden sich am Kopfende der Häuser. Die unaufgeregte Freiflächengestaltung wirkt durchdacht und überzeugt mit seinem Innenhofcharakter, der die private Atmosphäre stärkt. Teilweise ist der Erhalt von altem Baumbestand möglich. Die Häuser sind jeweils über eine zweifache Zugänglichkeit erreichbar. Die GRZ I und II werden eingehalten.

Architektur
Die Fassade ist mit HPL Platten verkleidet und wirkt sehr modern, aber dennoch sehr unruhig, was die Einfügung in die Umgebung erschwert. eine Dachbegrünung wurde integriert.

Nutzung | Grundrisse
Die Grundrisse sind modern und weichen nur gering von den Vorgaben ab. Die Loggien bieten einen hohen Wohnkomfort.

Kosten
Die Gesamtkosten wie auch die Kosten pro m2-Wohnfläche bewegen sich im oberen Bereich der Wettbewerbsteilnehmer. Die Anzahl der Wohnungen ist nicht so hoch wie erwartet aber ein Abriss des alten Wohnblocks ist noch gerechtfertigt.
Visualisierung | Blick Ecke Ziolkowski-/ Erich-Weinert-Str.

Visualisierung | Blick Ecke Ziolkowski-/ Erich-Weinert-Str.

Visualisierung | Blick von Ziolkowski-Str.

Visualisierung | Blick von Ziolkowski-Str.

Visualisierung | Blick von Erich-Weinert-Str.

Visualisierung | Blick von Erich-Weinert-Str.

Lageplan

Lageplan

Konzeptschemas

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