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Einladungswettbewerb | 02/2021

Chengdu Future City

Gewinner

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Auf etwa 460 Hektar werden Forschungsinstitute, eine Universität, Büros, Handel und Wohnen nah beieinander entstehen. Zentrum und Ausgangspunkt wird der Bahnhof „Futian Station“ sein, der in einem ersten Bauabschnitt von gmp überformt und zu einem städtischen Zentrum entwickelt wird.

Das Entwicklungsgebiet für die Chengdu Future City liegt 50 Kilometer von der Stadt Chengdu im Südwesten Chinas und nur einen Halt vom neuen Flughafen Chengdu Tianfu International Airport entfernt. Besonders diese Nähe zum Flughafen macht das Gebiet zum idealen Standort für ein „Transit-Oriented Development“ (TOD), einem Konzept der Stadtentwicklung, bei dem alle städtischen Nutzungen um einen zentralen Haltepunkt des öffentlichen Verkehrs herum verdichtet werden. Dadurch ergeben sich kurze Wege zwischen Wohnen, Freizeit, Studieren und Arbeiten. Diese Verdichtung entspricht auch dem Konzept der „Living University“, mit dem China die akademische Ausbildung und seine High-Tech-Industrie fördert.

Der Futian-Bahnhof bildet den Nukleus dieser künftigen High-Tech-Stadt. In einem ersten Bauabschnitt wird der bereits bestehende Bahnhof durch dicht angeordnete schirmgleiche Dächer überformt und räumlich aufgeweitet. Die hoch aufgeständerten Dächer bilden zusammen eine U-förmige, überdachte Stadtlandschaft, die sich zeichenhaft in den Landschaftsraum entwickelt. Unter diesen Schirmen findet sich eine lebendige Terrassenlandschaft aus Freizeitangeboten, einem Hotel, Geschäften und Büros.

Der Bahnhof ist zugleich Schnittstelle und Ausgangspunkt zweier Achsen, an denen die wichtigsten Funktionen der „Zukunftsstadt“ zusammenkommen - zum einen die Achse der Bildung, an der sich Forschungs- und Lehrgebäude befinden. Sie führt zu der von OMA entworfenen Universität und weiter bis zur bereits bestehenden Aviation Academy. Zum anderen ist es die grüne Landschaftsachse - ein breiter, gleich einem Pinselstrich geschwungener Grünstreifen, der die vorhandene Topografie aufnimmt und sich bis in die Tiefe des L-förmigen Planungsgebiets hineinzieht. Er bildet das grüne Herz dieses Standorts, das mit Brücken, Plätzen und Sichtachsen mit Vorrang für Fuß- und Radverkehr lebendige urbane Räume schafft. Der motorisierte Verkehr kreuzt die grüne Achse vor allem unterirdisch.

Ein weiterer Teil des ersten Bauabschnitts ist die hexagonale, rotierende Aussichtsplattform „Eye of the Future“, die wie eine Skulptur aus der Parklandschaft bis über die Höhe des Bahnhofs aufragt und einen weiten Blick über das Gelände ermöglicht.