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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021

Masterplan IdF NRW - Strukturoptimierung der Standorte in Münster und Telgte

2. Preis

Preisgeld: 104.750 EUR

LEPEL & LEPEL Architekt Innenarchitektin PartG mbB

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

KEMPEN KRAUSE INGENIEURE GmbH

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Stammgelände:
Das Verkehrs- und Wegekonzept ist schlüssig organisiert. Die städtebaulichen Raumabfolgen sind logisch und übersichtlich strukturiert. Das Zugangs- und Empfangsgebäude ist räumlich sinnvoll angeordnet. Die an sich sinnvolle Idee, Gebäudebestand auch an der Wolbecker Straße zu erhalten und mit einem Neubauteil zu verbinden, kann proportional und gestalterisch nicht in Gänze überzeugen, der Übergang zum Bestand wirkt wenig sensibel und unentschlossen. Auch das deutliche Vortreten des Neubaukörpers an der Wolbecker Straße aus der faktischen vorderen Bauflucht, das damit eingehende nahe Heranrücken an die Straßenlinie und die Höhenentwicklung in Verbindung mit dem Volumen dieses Neubaukörpers in dieser Lage wirft kritische Fragen auf.

Die Längenausprägungen und die damit verbundene Wirkung der neuen Baukörper nördlich und südlich des Bestandsgebäudes A6 ist grenzwertig. Gut gelöst ist der torartige Durch- und Zugang für die Lehrgangsteilnehmer/innen. Dies erleichtert die Orientierung, die not-wendige Zugangskontrolle kann gut gewährleistet werden. Vorhandener Gebäudebestand wird sinnvoll in den Gesamtentwurf integriert. Insgesamt erzeugt der Entwurf die Idee eines Campus Charakters. Die Hotelunterbringung berücksichtigt Lehrgangsstärken von 24 Teilnehmer/innen in entsprechenden Clustern, was positiv bewertet wird.

Die Tiefgarage ist effizient und sinnvoll unter dem Empfangsgebäude angeordnet. Die Gebäude und Freiräume ergeben einen qualitätsvollen Gesamteindruck. Die geforderten Lernkonzepte sind gut und variabel umgesetzt. Allerdings entstehen aufgrund der Weitläufigkeit des Entwurfs lange Wege für Dozenten hin zum eigentlichen Lehrbereich. Die Mensa ist gut auffindbar an einem zentralen Platz angeordnet.

Ökologische Aspekte sind durchgängig thematisiert und bieten gute Ansätze. Zum Teil wird die Wiederverwendung von Rückbaumaterial für die Neubauten vorgeschlagen. Die Neubaumaßnahmen nehmen in Ihrer Materialität Bezüge zum Bestand als auch zur Region auf.

Der Übergang der Institutsnutzungen und deren möglichen Außenbezügen hin zum Kanal wirken kaum angedacht.

Die notwendigen Interimsmaßnahmen sind nur sehr schematisch dar-gestellt. Eine erste Indikation bescheinigt dem Entwurf eine gute Wirtschaftlichkeit.

Außenstelle:
Die Außenstelle scheint strukturiert und funktional organisiert.

Die bisherige Hauptzufahrt ist zugunsten einer neuen Zufahrt verlegt. Hier befinden sich auch die Verwaltungsbereiche. Allerdings müssen die Schulungs- und Einsatzfahrzeuge in Teilen unter einem brückenartig auskragenden Bauteil herfahren. Hier sind die Funktionalitäten nicht eindeutig.

Die Verwaltung als auch ein Hallenbaukörper verdecken den Blick auf die Identitätsstiftende Übungshalle. Die Anmut der Fahrzeug- und Werkstatthallen wirkt sehr funktional und bisweilen spröde. Die Schleppkurven scheinen eingehalten.

Die Freiräume sind durch befestigte Flächen geprägt und damit ist die Versiegelung eher hoch. Die Retentionsfläche bleibt erhalten und wird zu einem Aufenthaltsbereich für Pausen aufgewertet.

Resümee:
Die Arbeit kann durch ein schlüssiges Gesamtkonzept mit einem sehr gutem Freiraumkonzept überzeugen, weist aber insbesondere im Übergang der Gebäude Bestand/Neubau an der Wolbecker Straße Schwächen auf.