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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021

Neugestaltung Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz in Ahlen

1. Preis

Preisgeld: 27.500 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Anselm von Held | Tageslichtstudien | Kunstlichtplanung | Lichtsimulationen

Lichtplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf wurde von den Entwurfsverfasser*innen als »Platzpark« betitelt, was einer »Quadratur des Kreises« entspricht, hier aber erstaunlich gut gelingt. Die Neugestaltung bietet sowohl räumlich als auch funktionell überzeugende Lösungen an. Der eindeutig formulierte, locker ergänzte Gehölzsaum bildet den parkartigen Rahmen mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten. In der Mitte wird ein Platzraum angeboten, der durch geschickte Positionierung von »Aktionsfeldern « die benötigte Freifläche angenehm gliedert und so die Dimension des großen Platzes etwas kleinmaßstäblicher und damit angenehmer wirken lässt. Die beiden nördlichen Eingänge zum Platz bieten erste Aufenthaltsmöglichkeiten und sind sinnvoll dimensioniert. Der kleinere Entrée-Platz an der Südspitze am Hansakreisel wirkt angesichts der städtebaulichen Bedeutung mit der Mobilstation noch etwas schwach ausformuliert. Durch die Verteilung von Serviceeinrichtungen (Cafe, WC, etc.) und der Aktionsflächen rund um den zentralen Platzraum wird ein ganz neuer Platzeindruck geschaffen, der trotzdem die notwendigen und gewünschten Großveranstaltungen ermöglicht. Hierdurch werden nicht nur der Rand oder die Südspitze bespielt, sondern die Attraktivität in die Mitte des Platzes gelenkt. Die Formensprache des Entwurfs zeigt sich belastbar, um im weiteren Planungsprozess mit den Akteuren, soweit nötig, eine weitere Optimierung zu ermöglichen. Dies lässt auch eine Minimierung des Versiegelungsgrads zu, um die als zu groß empfundenen befestigten Flächen zu reduzieren. Aufenthalts- und Aktivitätsflächen bieten ein qualitätsvolles Angebot für alle Generationen. Der Parkplatz an der Emanuel-von-Kettler-Straße ist sinnvoll platziert worden, um die Aufenthaltsqualität des Platzraumes nicht zu beeinträchtigen. Die Zufahrt ist in der Position wichtig und richtig, allerdings im Zuge der weiteren Realisierung verkehrsplanerisch zu prüfen. Die Trennung zum Platz durch eine Gehölzpflanzung wird positiv bewertet. Die Aspekte der Barrierefreiheit werden durch die unterschiedlichen Oberflächenmaterialien und selbstverständlich in die Flächen integrierten Leitstreifen berücksichtigt. Die erhaltenswerten Gehölze werden weitgehend berücksichtigt und zudem umfangreich ergänzt. Durch intensive Begrünung und die Angebote zur Regenwassersammlung zeigt der Entwurf einen positiven Beitrag zur Klimaresilienz. Insgesamt bietet der Wettbewerbsbeitrag einen wertvollen und überzeugenden Entwurfsansatz und zeigt auf selbstverständliche Weise, dass es möglich ist, Großveranstaltungen auch in einem angemessen strukturierten Platzraum zu realisieren.