modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021

Neubau des LEW-Areals in Neu-Ulm

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 24.000 EUR

Nieto Sobejano Arquitectos

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwei parallel angeordnete Baukörper erweitern den bestehenden Heiner-Metzger-Platz mit einer dazwischenliegenden Fuge. Mit der Trennung der Baukörper gehen eine nutzungsspezifische Raumhöhe und ein optimierter Bruttorauminhalt einher. Der Heiner-Metzger-Platz wird in der Passage eingeleitet und weiterentwickelt. Die sensible Heranführung ans Gebäude trägt zur Definierung der Eingänge bei. Allerdings verliert der Platz seine Raumkante, ohne eine zusätzliche gemeinschaftliche Nutzung zu schaffen.
Der Entwurf zeugt mit seiner Staffelung in der Geschossigkeit zur nachbarschaftlichen Gebäudestruktur sowie seinen durchdachten Grundrissen von einer hohen Detail- und Bearbeitungstiefe. Die Fassadenstruktur lässt die unterschiedlichen Anforderungen an die Nutzungen und Orientierungen zu.
Die zentrale Lage des Generationentreffs ist positiv hervorzuheben. Die Nutzung des Veranstaltungsraums wird auch außerhalb der Nutzungszeiten der Bibliothek ermöglicht. Kritisch erscheint jedoch der Zugang zur Bibliothek, der klein und unauffällig gehalten ist, und damit nicht die gewünschte Aufmerksamkeit für die zentrale Nutzung im Gebäude erhält. Positiv wird die erdgeschossige und zusammenhängende Anordnung der Gastronomie gesehen.
Das Raumprogramm wurde in den Flächen für den Generationentreff und die Wohnungen deutlich unterschritten; auch der Bibliothek fehlen ca. 100 m2 Nutzfläche. Dafür sind ca. 24 % mehr Büroflächen vorhanden als gefordert.
Positiv hervorzuheben ist die angedachte Tragstruktur in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise mit Holzstapeldecken und der damit verbundenen geringeren „grauen Energie“. Auch in den Fassaden soll der Werkstoff Holz in den geschlossenen Paneelen umgesetzt werden. Die Fensterflächenanteile hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes können je nach Orientierung und Nutzung im Fassadenkonzept variiert werden. Konkrete Aussagen zur Dachbegrünung sowie ein Versorgungskonzept fehlen. Der Entwurf ermöglicht jedoch ein ökologisches Begrünungs- und Energiekonzept. Positiv vermerkt wird zudem die Einbeziehung der Tiefgaragen-Abfahrt in das Gebäude.
Dies ist der einzige Beitrag, bei dem eine Realteilung möglich wäre, da die öffentlichen Nutzungen auf einen Baukörper konzentriert wurden. Eine klare Trag- und Erschließungsstruktur lässt eine hohe Wirtschaftlichkeit erwarten. Der Kostenkennwert je qm NUF liegt im oberen Bereich.
Insgesamt gelingt dem Verfasserteam ein bemerkenswerter Beitrag zur gestellten Aufgabe. Die Teilung des Volumens in zwei Gebäuderiegel mit einer trennenden Fuge kann jedoch städtebaulich nicht überzeugen. Denn die dem Platz zugewandten Giebelseiten schwächen die Qualität und Atmosphäre des öffentlichen Raums. Damit geht der Entwurf an einem zentralen Anliegen des Wettbewerbs vorbei.
Modell

Modell