Award / Auszeichnung | 07/2020
Beispielhaftes Bauen Stadt und Landkreis Heilbronn 2015-2020
©Dietmar Strauß
Grüne Ecke Neckarbogen
DE-74076 Heilbronn, Theodor-Fischer-Straße 36
Auszeichnung
Mattes Riglewski Wahl Architekten GmbH
Architektur
schlaich bergermann partner - sbp SE
Tragwerksplanung
Bechtle & Widder GmbH & Co. KG
Bauherren
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten, Wohnungsbau
-
Projektgröße:
2.246m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2019
Projektbeschreibung
Die Idee der BUGA, auf ehemals Gebautem und gepflanzter Natur einen neuen Ort mit Identität zu entwickeln führte zum Gedanken der Überlagerung eines monolithischen Betonbaus mit dem jährlichen Farbenspiel der Natur.
Aus diesem Konstruktionsgedanken entstand gemäß den städtebaulichen Vorgaben (Baukörper und Gebäudefluchten) für die Neckarbogen-Bebauung zur BUGA 2019 ein Eckhaus am Stadtsee: Das bauliche Konzept sieht ein „einfaches“ Haus in monolithischer Bauweise aus Leichtbeton vor, dessen Fassade begrünt wird und dadurch zu einem eigenständigen und nachhaltigen Baustein der BUGA-Bebauung wird.
Die Stahlbetondecken lasten auf dem zentralen Treppenhaus sowie den Außen- und Giebelwänden, das UG im Grundwasser wurde als WU-Stahlbetonbau („weiße Wanne“) ausgeführt. Die Wände im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss wurden monolithisch mit LC 12/13 und 65 cm Wandstärken realisiert, die vier darüber liegenden Wohngeschosse wurden mit LC 20/22 mit 40 cm Wandstärke und 10 cm Innendämmung aus Calciumsilikatplatten gebaut.
Klassische Lochfassaden kombiniert mit großen Öffnungen im Erdgeschoss und prominenten Loggien in den Obergeschossen, von eloxierten Metallbroschen gerahmt, gliedern die Sichtbetonwände. Davor rankt der Schleier aus Jungfernreben an verzinkten Kletterhilfen aus dem Boden und wird zur zweiten Fassade. Diese wird wachsen und sich jahreszeitlich verfärben. Im Sommer bringt sie Verdunstungskälte und Verschattung und im Herbst wird das lebendige Farbenspiel der Weinberge um Heilbronn auf der Fassade der Grünen Ecke erlebbar.
Die große Betonspeichermasse sorgt für gleichbleibend angenehmes Innenraumklima. Die tiefen Fensterlaibungen reduzieren den Wärmeeintrag, bei hoher sommerlicher Hitze öffnen sich nachts gegebenenfalls die innen angeschlagenen Fensterflügel, um mit kälterer Nachtluft natürlich zu kühlen.
Sichtbetondecken, Betonwände mit den erlebbaren Schüttlinien des Betoniervorgangs, sowie der geschliffene Calciumsulfatestrich spiegeln das Betongebäude im Inneren. Eine gefaltete Treppe aus rohen Stahlplatten, Einbaumöbel aus gekalkten Seekieferplatten und raumhohe Vorhänge ergänzen mit ihrer eigenen Materialität die Innenräume des Architekturbüros, das seit März 2020 im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss die Räumlichkeiten bezogen hat. Während der BUGA 2019 wurde hier die Geschichte des Neckarbogens vom städtebaulichen Entwurf über die Wettbewerbe der Einzelgebäude bis zur Planung und Materialität der Bauwerke und des nahe gelegenen Campus ausgestellt.
In den darüber liegenden vier Geschossen wurden sieben unterschiedlich geschnittene Wohnungen mit Seeblick für Familien bzw. teilbare Einheiten für Lebens- und Hilfsgemeinschaften gebaut.
Bauliches Konzept: monolithische Bauweise aus Leichtbeton, Fassade begrünt
EG + 1.OG: Büroräume MATTES RIGLEWSKI WAHL ARCHITEKTEN GmbH
1. bis 4. OG: 7 Wohnungen
Bauvolumen: 7.162 m³
BGF: 2.246 m²
Fertigstellung Gebäude: 02/2019
Fertigstellung Büroräume: 03/2020
Aus diesem Konstruktionsgedanken entstand gemäß den städtebaulichen Vorgaben (Baukörper und Gebäudefluchten) für die Neckarbogen-Bebauung zur BUGA 2019 ein Eckhaus am Stadtsee: Das bauliche Konzept sieht ein „einfaches“ Haus in monolithischer Bauweise aus Leichtbeton vor, dessen Fassade begrünt wird und dadurch zu einem eigenständigen und nachhaltigen Baustein der BUGA-Bebauung wird.
Die Stahlbetondecken lasten auf dem zentralen Treppenhaus sowie den Außen- und Giebelwänden, das UG im Grundwasser wurde als WU-Stahlbetonbau („weiße Wanne“) ausgeführt. Die Wände im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss wurden monolithisch mit LC 12/13 und 65 cm Wandstärken realisiert, die vier darüber liegenden Wohngeschosse wurden mit LC 20/22 mit 40 cm Wandstärke und 10 cm Innendämmung aus Calciumsilikatplatten gebaut.
Klassische Lochfassaden kombiniert mit großen Öffnungen im Erdgeschoss und prominenten Loggien in den Obergeschossen, von eloxierten Metallbroschen gerahmt, gliedern die Sichtbetonwände. Davor rankt der Schleier aus Jungfernreben an verzinkten Kletterhilfen aus dem Boden und wird zur zweiten Fassade. Diese wird wachsen und sich jahreszeitlich verfärben. Im Sommer bringt sie Verdunstungskälte und Verschattung und im Herbst wird das lebendige Farbenspiel der Weinberge um Heilbronn auf der Fassade der Grünen Ecke erlebbar.
Die große Betonspeichermasse sorgt für gleichbleibend angenehmes Innenraumklima. Die tiefen Fensterlaibungen reduzieren den Wärmeeintrag, bei hoher sommerlicher Hitze öffnen sich nachts gegebenenfalls die innen angeschlagenen Fensterflügel, um mit kälterer Nachtluft natürlich zu kühlen.
Sichtbetondecken, Betonwände mit den erlebbaren Schüttlinien des Betoniervorgangs, sowie der geschliffene Calciumsulfatestrich spiegeln das Betongebäude im Inneren. Eine gefaltete Treppe aus rohen Stahlplatten, Einbaumöbel aus gekalkten Seekieferplatten und raumhohe Vorhänge ergänzen mit ihrer eigenen Materialität die Innenräume des Architekturbüros, das seit März 2020 im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss die Räumlichkeiten bezogen hat. Während der BUGA 2019 wurde hier die Geschichte des Neckarbogens vom städtebaulichen Entwurf über die Wettbewerbe der Einzelgebäude bis zur Planung und Materialität der Bauwerke und des nahe gelegenen Campus ausgestellt.
In den darüber liegenden vier Geschossen wurden sieben unterschiedlich geschnittene Wohnungen mit Seeblick für Familien bzw. teilbare Einheiten für Lebens- und Hilfsgemeinschaften gebaut.
Bauliches Konzept: monolithische Bauweise aus Leichtbeton, Fassade begrünt
EG + 1.OG: Büroräume MATTES RIGLEWSKI WAHL ARCHITEKTEN GmbH
1. bis 4. OG: 7 Wohnungen
Bauvolumen: 7.162 m³
BGF: 2.246 m²
Fertigstellung Gebäude: 02/2019
Fertigstellung Büroräume: 03/2020
Beurteilung durch das Preisgericht
Begründung der Jury
Das Gebäude folgt einfachen, aber – nach klimatischen Gesichtspunkten – optimalen Regeln: Die Fassaden wurden als monolithische Betonschale in Leichtbeton erstellt, die damit auf eine zusätzliche äußere Dämmebene verzichten können.Aufgrund der hohen Speicherkapazität des Baustoffs herrscht im Innenraum ein ausgeglichenes, angenehmes Klima. Zusätzlich erhielt die gesamte Fassade eine Rankhilfe, damit sie nach einer Weile komplett mit Pflanzen überwuchert wird. Dies schafft ein tolles Mikroklima und Lebensraum für Insekten, bewirkt eine Abkühlung der Fassadenoberfläche und sorgt mit der jahreszeitlichen Veränderung der Blätterfarben für einen lebendigen Anblick. Die Fenster, Erker und Balkone sind präzise detailliert und fügen sich gemeinsam mit der begrünten Fassade zu einem stimmigen Gesamtbild: der grünen Ecke am See.
Das Gebäude folgt einfachen, aber – nach klimatischen Gesichtspunkten – optimalen Regeln: Die Fassaden wurden als monolithische Betonschale in Leichtbeton erstellt, die damit auf eine zusätzliche äußere Dämmebene verzichten können.Aufgrund der hohen Speicherkapazität des Baustoffs herrscht im Innenraum ein ausgeglichenes, angenehmes Klima. Zusätzlich erhielt die gesamte Fassade eine Rankhilfe, damit sie nach einer Weile komplett mit Pflanzen überwuchert wird. Dies schafft ein tolles Mikroklima und Lebensraum für Insekten, bewirkt eine Abkühlung der Fassadenoberfläche und sorgt mit der jahreszeitlichen Veränderung der Blätterfarben für einen lebendigen Anblick. Die Fenster, Erker und Balkone sind präzise detailliert und fügen sich gemeinsam mit der begrünten Fassade zu einem stimmigen Gesamtbild: der grünen Ecke am See.
©Dietmar Strauß