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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Erweiterungsneubau der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden

Anerkennung

Preisgeld: 6.650 EUR

Sauerbruch Hutton

Architektur

STORCH LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurfsverfasser fügt seinen Entwurf nahtlos in die bauliche Struktur der Grüne Straße ein. Der Blockrand wird hier vollständig 4-geschossig geschlossen. Die angebotene Eingangsgeste wird jedoch kritisch betrachtet und als funktional wenig geeignet eingeschätzt. Die dargestellten Höhen der Zugänge und Zufahrt stimmen nicht mit den Schnitten überein. Eine Besonderheit der Arbeit besteht in der Möglichkeit des Erhalts der Leder- und Hutfabrik im Blockinneren, mit der Option einer baulichen Erweiterung mit analogem Footprint. Das Volumen des bestehenden Konzertsaals wird im Norden des Entwurfsgrundstück formal gespiegelt und als dreigeschossiger Baukörper an einem quadratischen Innenhof ausgebildet. Ein als Kreuzgang formulierter Verbindungsflur erzeugt einen eigenständigen geschützten Patio. Der Kreuzgang öffnet sich angemessen im Norden zum bestehenden Foyer des Konzertsaals. Eine Cafe- Bar, die Garderobe und eine zweiläufige Treppe mit Aufzug wird folgerichtig an der Nahtstelle zum Foyer des bestehenden Konzertsaals positioniert. Die Bewegungsräume, Probe- und Studiobühnen sind im Erdgeschoss ringförmig um den Patio angeordnet. Die entstehenden Raumabfolgen lassen eine optimale Bespielbarkeit erwarten. Die Lage der Probebühne (Jazz, Pop, Rock) unmittelbar und ebenengleich angrenzend zum Tonstudio wird nutzerseitig ausdrücklich begrüßt. Die gefaltete Geometrie der Flurwände von Bewegungsräumen und Studiobühne erzeugt spannungsreiche Fluraufweitungen und lässt positive Auswirkungen auf die Raumakustik erwarten. Die Lage der Bibliothekserweiterung im UG wird funktional gelobt. Im 1.OG befinden sich die Überäume mit Blick in den ruhigen Innenhof. Der Erschließungsflur wird hier auf der Außenseite des Baukörpers gelegt und funktioniert damit angemessen als Immissionspuffer für die angrenzende Wohnbebauung. Die Erschließung der Überäume im 2. OG erscheint etwas umständlich. Die Geometrien der Überäume werden akustisch als nachteilig bewertet. Die Ausbildung der Dachflächen über dem 1. OG als begrünte Dachterrassen ist attraktiv und kompensiert die entstehenden Flächenversiegelungen. Anordnung und Aufteilung der Verwaltungsgeschosse im 2. und 3. OG des Flügels zur Grüne Straße ist stimmig und in Bezug auf die akustische Beeinträchtigung unproblematisch. Die Lage der Hauptfunktionen im Zusammenspiel mit der vorgeschlagenen metallischen Vorhangfassade garantieren in geeigneter Weise den ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz. Die Arbeit stellt einen innenräumlich und strukturell interessanten Lösungsansatz dar, der allerdings hinsichtlich der Anbindung an die Grüne Straße nicht gänzlich zu überzeugen vermag.